Moers. Eine Frau aus Moers (85) wäre beinahe Opfer eines Schockanrufs geworden. Als der Täter schon an ihrem Tresor zugange war, kam unerwartete Hilfe.

Durch eine aufmerksame Nachbarin konnte eine Frau aus Moers vor großem finanziellen Schaden bewahrt werden. Wie die Kreispolizeibehörde Wesel mitteilt, wäre die ältere Dame am Donnerstag, 28. Oktober, beinahe Opfer eines sogenannten „Schockanrufs“ geworden. Ein angeblicher Polizist erzählte der 85-Jährigen, ihr Sohn sei in einen Unfall verwickelt und habe eine Frau getötet. Um ihren Sohn vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren, müsse sie eine größere Summe Bargeld zahlen.

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Gegen 14 Uhr soll eine unbekannte Person bei der Frau an der Tür geklingelt haben, um das Geld abzuholen. Weil die Frau den Schlüssel für den heimischen Tresor nicht fand, habe der Unbekannte versucht den Tresor aufzubrechen. Als dies nicht gelang, verließ der Mann das Haus, um Werkzeug zu holen. Dann versuchte der Täter nach Angaben der Polizei mit einem mitgebrachten Winkelschleifer die Tresortür zu öffnen.

Polizei in Moers sucht Schockanrufer: So wird der Täter beschrieben

Eine Nachbarin hörte die Geräusche und klingelte bei der 85-Jährigen. Sie habe sofort das Gefühl bekommen, dass etwas nicht stimmen könne. Als sie den Mann aufforderte, zu gehen, verließ dieser sofort das Haus. Die Polizei beschreibt den Betrüger wie folgt: Der Täter soll zwischen 160 und 170 cm groß sein, ist etwa 35 Jahre alt, trug helle kurze Haare und einen Drei-Tage-Bart. Während der Tat hatte der Mann Einweghandschuhe an den Händen.

Um Hinweise bittet die Polizei in Moers unter der Telefonnummer: 02841/1710. Die Beamten machen darauf aufmerksam, dass Telefonbetrüger derartige „Schockanrufe“ regelmäßig nutzen, um von lebensälteren Menschen Geld zu ergaunern. Hierbei geben sie sich als Polizeibeamte und Staatsanwälte aus und nutzen die Schocksituation und Überforderung der Menschen aus. Sie üben verbalen Druck auf die Angerufenen aus, um zu verhindern, dass der Betrug erkannt wird. Die Betrüger versuchen außerdem die Angerufenen dazu zu bewegen, am Telefon zu bleiben und auf keinen Fall aufzulegen. So wollen sie verhindern, dass die Polizei oder vielleicht ein Verwandter angerufen werden.

Schutz vor Schockanrufen: Diese Tipps gibt die Polizei im Kreis Wesel

Folgende Hinweise gibt die Kreispolizeibehörde: „Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand um Geld, Gold oder Schmuck bittet. Behörden verlangen am Telefon in Deutschland keine Übergabe von hohen Bargeldsummen von Bürgerinnen und Bürgern. Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner, oft ein angeblicher Enkel, Verwandter oder eine Amtsperson, Geld von Ihnen fordert. Auch wenn man Ihnen sagt, dass sie nicht auflegen sollen. Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die Verwandten an. Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen. Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110 und, wenn möglich, Verwandte oder andere Personen ihres Vertrauens. Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.“

Ein Appell der Polizei richtet sich auch an jüngere Angehörige: Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern, Großeltern, Freunde und Nachbarn über die Maschen der Betrüger auf.