Kamp-Lintfort. Aus einem anfänglichen Gag wird Realität. Pfarrer im Ruhestand Christoph Roller radelt bis in den Senegal. Was er mit der Tour bezwecken möchte.

Welche Strapaze: 6400 Kilometer auf dem Fahrradsattel, durchs kühle Belgien ins schon wärmere Frankreich. Über die Serpentinen der Pyrenäen bis ins knallheiße Tarifa im Süden Spaniens. Mit der Fähre über das Mittelmeer nach Marokko, durch die Berge in die staubige Wüste durch Mauretanien und schließlich: Senegal.

Und warum macht Pfarrer im Ruhestand Christoph Roller aus Kamp-Lintfort das alles? „Ich habe eine Friedensbotschaft und möchte überall mit den Menschen auf meiner Reise darüber sprechen, über ihre Erfahrungen und Gedanken zum friedlichen Miteinander“ erklärt der 68-Jährige. „Wir haben in Kamp-Lintfort die Erfahrung gemacht, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, indem alle Religionsgemeinschaften in dauerndem Austausch sind und auch gemeinsam Stellungnahmen gegen Hass und Gewalt verfasst haben. Den biblischen Garten Eden bei der Landesgartenschau haben wir gemeinsam gepflegt. Davon werde ich überall, wo ich ankomme, berichten. Frieden ist möglich.“

Des Pfarrers E-Bike ist reisefertig

Sein E-Bike mit Ersatzakku ist bereits in der Inspektion reisefertig gemacht. Mit seinem Smartphone wird er in kleinen Filmen von der Fahrt berichten. Sie werden Interessierten über WhatsApp, dem Kanal youtube.com/@kirchenkreis-moers und der Instagram-Seite der Ev. Kirche im Rheinland zugänglich sein.

Ängstlich ist er nicht, denn sein Gottvertrauen hat er in vielen zum Teil schwierigen Jahren als Pfarrer in Nigeria gewonnen, bei Begegnungen in Indonesien und Madagaskar und auch bei Besuchen im Senegal. In Konfliktsituationen zu vermitteln, hat er gelernt. „Natürlich macht die eskalierte Situation in Israel die Fahrt nicht einfacher, denn es gibt zum Teil Positionierungen in den Ländern, die ich durchquere, Mauretanien gilt auch nicht gerade als sicher. Aber umso wichtiger ist die Friedensbotschaft. Ich bin voller Vertrauen. Und ich freue mich auf die Tour und die vielen Begegnungen.“

An den ersten Tagen hat der Kamp-Lintforter Begleitung

Die ersten Tage wird er fast bis Belgien von Interessierten begleitet. Auf dem afrikanischen Kontinent hat er ebenfalls einen Begleiter: einen Freund aus der Schweiz. „Wer noch mitradeln möchte, auch nur einzelne Etappen, kann gern dazustoßen“, lädt der Theologe ein.

Seinen Reisesegen bekommt Roller im Gottesdienst am Reformationstag, 31. Oktober, im 18 Uhr-Gottesdienst in der Ev. Christuskirche, Friedrich-Heinrich-Allee 22.

Gute Wünsche und die Bitte um den Segen Gottes werden ihm vom Vorsitzenden der Gemeinde, Lutz Zemke, dem Superintendent Wolfram Syben, Geschwistern aus der Ökumene und des interreligiösen Dialogs, von Vertretern der Stadt und Mitgliedern des „Forums Zusammenleben vor Ort“ übermittelt.

Am darauffolgenden Morgen um 10 Uhr geht es dann vor dem Kamp-Lintforter Rathaus los. „Wenn alles klappt, schütteln wir am 15. Januar im atlantischen Fischerdörfchen Abéné meinen Freunden die Hände zur Begrüßung.“

Die Eindrücke kann man auf Youtube und Instagram verfolgen

Die erste Idee zu der Tour hatte Christoph Roller, als er seinen Freunden im senegalesischen Abéné bei seinem letzten Besuch gesagt hat, dass angesichts des Klimawandels das Fliegen zum Problem geworden ist. Das nächste Mal müsse er wohl mit dem Fahrrad kommen. Aus dem anfänglichen Gag wird nun Wirklichkeit.

Wer Christoph Roller bei der Tour begleiten oder einzelne Abschnitte mitradeln möchte, kann sich melden unter christoph.roller@ekir.de. Unter dieser Adresse gibt es auch die WhatsApp-Kontaktdaten für Infos von der Reise. Filme von der Reise gibt es auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises Moers: www.youtube.com/@kirchenkreis-moers (die ersten bereits in den Tagen vor dem Gottesdienst) und auf dem Instagram-Chanel der Ev. Kirche im Rheinland www.instagram.com/evangelisch/