Moers. Trotz Schwierigkeiten für alle, die bauen oder Eigentum erwerben wollen, werden in Moers neue Baugebiete geplant und realisiert. Ein Überblick.

Steigende Zinsen, wachsende Kosten für Baustoffe, nach wie vor hohe Preise für Immobilien – so mancher hat seinen Plan, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, verworfen oder zumindest vorerst auf Eis gelegt. Andere bleiben am Ball, zudem werden weiter Baugebiete geplant und realisiert. Ein Überblick für Moers.

Sehr konkret und am weitesten gediehen ist das Projekt des Wohnungsunternehmens Vivawest in Kapellen.Zwischen Wupper- und Orchideenstraße entstehen im Rahmen einer Bauträgermaßnahme in zwei Abschnitten 28 Doppelhaushälften, die inklusive der Grundstücke an private Interessenten verkauft werden. Die Arbeiten für den Hochbau des ersten Bauabschnitts mit 16 Doppelhaushälften starten in den kommenden Wochen, die Fertigstellung ist für Ende 2023/Anfang 2024 geplant. „Verzögerungen oder ähnliche Schwierigkeiten, zum Beispiel durch Lieferkettenprobleme oder Fachkräftemangel, erwarten wir im Rahmen der Bauträgermaßnahme nicht“, erklärt Unternehmenssprecher Jens Rospek auf Anfrage.

In Moers-Kapellen baut Vivawest an der Wupperstraße.
In Moers-Kapellen baut Vivawest an der Wupperstraße. © FUNKE Foto Services | Ruediger Bechhaus

Die 16 Doppelhaushälften verfügen jeweils über rund 150 Quadratmeter Wohnfläche, bei Grundstücksgrößen zwischen 217 und 311 Quadratmetern. Neben einer hochwertigen Ausstattung werden alle Häuser mit Luft-Wasser-Wärmepumpen beheizt.

Immobilien bereits in der Vermarktung

Die Verkaufspreise im ersten Bauabschnitt liegen inklusive Grundstück und sämtlichen Erschließungskosten je nach Objekt zwischen 458.500 und 496.000 Euro. Da die Bauträgermaßnahme bereits angelaufen ist und seit längerem geplant wird, haben die Entwicklungen in der Bau- und Wohnungsbranche während der letzten Monate die ursprüngliche Preiskalkulation kaum beeinflusst, so Jens Rospek. Obwohl die Vermarktung der Häuser inklusive Grundstücke erst vor wenigen Wochen angelaufen ist, gebe es seitens potenzieller Käufer reges Interesse. Die Immobilien befinden sich bereits in der Vermarktung, sodass sich Kaufinteressenten jederzeit bei Vivawest melden können (Thorsten Scholz Telefon 0209/38 01 30 54, thorsten.scholz@vivawest.de).

Auf dem früheren Union-Getränke-Grundstück an der Rheinberger Straße in Moers plant die Deutsche Boden- und Beteiligungsgesellschaft (dbbg) des Projektentwicklers Stefan Erdmann aus Krefeld ein neues Wohngebiet. Neben einem Altenheim und einigen Mietwohnungen sind dort zehn bis zwölf Einfamilienhäuser entlang des Moersbaches und etwa 14 Doppelhäuser vorgesehen. Stadt und dbbg streben die Offenlage der Pläne für die Mitte des Jahres an. Je nach dem, welche Stellungnahmen dann durch die Öffentlichkeit einschließlich der Nachbarn sowie der Behörden eingehen, kann wohl innerhalb eines halben Jahres mit dem Satzungsbeschluss gerechnet werden.

Für drei weitere neue Baugebiete in der Grafenstadt sieht die Bauverwaltung die Offenlage der Pläne ebenfalls für den Sommer vor. So will die Moerser Areas & Clavis Wohnungsbau GmbH auf einem brachliegenden ehemaligen Gewerbegebiet an der Weyerstraße in Hülsdonk rund 100 Wohneinheiten in verschiedenen Haustypen sowie Büroraum errichten. Eine Erschließungsstraße ist noch zu errichten. Auch Büros sollen in dem Quartier entstehen.

Das Areal des früheren Finanzamtes wird ebenfalls neu bebaut

Mit Spannung erwartet werden die Pläne für das alte Finanzamt Moerseinschließlich des Parkplatzes zwischen Unterwallstraße, Mühlenparkplatz, Rathaus und Repelener Straße. Investor und Projektentwickler ist hier die Bema aus Düsseldorf, die die Immobilie, wie berichtet, vom Land NRW erworben hatte. Hier sind neben einer Büronutzung rund 150 Wohneinheiten, möglicherweise auch Wohnungseigentum, in Mehrfamilienhäusern geplant.

Bleiben noch zwei Baugebiet in Vorbereitung: Am Ueltgesforthof gibt es eine Fläche für rund 20 Wohneinheiten in Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus. Das Grundstück der Stadt soll an einen Bauträger verkauft werden. Im Bruckschefeld geht es um eine nicht mehr benötigte, 7500 Quadratmeter große Friedhofsfläche in Kapellen, wo zehn Einfamilienhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohnungen gebaut werden. Hier will die Stadt die Grundstücke selber vermarkten. Zu beiden Projekten heißt es aus dem Rathaus, dass die Pläne in der zweiten Jahreshälfte für die Offenlage bereit gemacht werden sollen.

Ein Teil der Gebäude im neuen Quartier in Baerl ist schon verkauft

Ein weiteres neues Wohnquartier der Area & Clavis Wohnungsbau GmbH wächst in Duisburg-Baerl an der Mühlenstraße heran. Es umfasst insgesamt 51 Doppelhaushälften und freistehende zweigeschossige Einfamilienhäuser mit Flächen zwischen 101 und 192 Quadratmetern. Ausstattung: KfW 55, Fußbodenheizung, vollunterkellert, Wärmepumpe. Zum Teil verfügen die Gebäude über Dachterrassen mit Blick ins Binsheimer Feld. Sowas hat seinen Preis: Los geht es bei 497.600 Euro pro Immobilie. Es wird auch einen Kinderspielplatz und eine neue Erschließungsstraße („Spielstraße“) geben. Laut Area & Clavis sind bereits 30 Objekte verkauft.

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