Moers. Die alten Gebäude der Union-Getränke in Moers werden abgerissen, entstehen soll ein Wohnquartier. Eine aktuelle Grafik zeigt auch ein Altenheim.
Fast neun Jahre ist es her, dass die Firma Union-Getränke Insolvenz anmelden musste und anschließend aufgelöst wurde. Der Name des einstmaligen Traditionsunternehmens an der Rheinberger Straße ist noch immer am Vordach über dem Eingang zu sehen, doch die meisten Scheiben und Türen des Verwaltungstraktes vorne sind entfernt, von der Hausnummer 74 ist nurmehr die „7“ geblieben, ein Teil der hinteren Gebäude ist längst abgerissen. Alles muss weg, Stück für Stück, denn es wird Platz für Neues geschaffen: ein großes Wohnquartier. Der Bau soll im kommenden Jahr beginnen.
30.000 Quadratmeter groß ist das Grundstück zwischen Rheinberger und Rheurdter Straße und Moersbach, erworben hat es die Deutsche Boden- und Beteiligungsgesellschaft (dbbg) des Projektentwicklers Stefan Erdmann mit Sitz in Krefeld. Entlang der Rheinberger Straße plant die dbbg ein Seniorenpflegeheim für 80 Bewohnerinnen und Bewohner. Aufgrund seiner exponierten Lage werde es eine Art „Fassade“ des neuen Quartiers, sagt Stefan Erdmann. Eine aktuelle Grafik zeigt ein Gebäude mit drei bis fünf Geschossen, das zudem als Schallschutz für die Wohnbebauung dahinter diene. „Die Stadt hat an der Stelle recht konkrete Vorgaben gemacht. Die versuchen wir umzusetzen“, so Erdmann. Dem Vernehmen nach ist der Vorschlag des Nettetaler Architekturbüros Kotschate im Gestaltungsbeirat der Stadt gut angekommen.
Was die weiteren Planungen für die Bebauung des Grundstück angeht, kann Stefan Erdmann derzeit nur grobe Angaben machen. Sicher ist, dass eine Reihe von zehn bis zwölf Einfamilienhäusern entlang des Moersbaches entstehen soll. Deren Grundstücke halten – wie aktuell das Gewerbegrundstück – eine Entfernung von fünf Metern zur Böschungsoberkante. „Der Moersbach wird von den Gärten dieser Häuser nicht zugänglich sein“, erläutert Erdmann.
Auch sozialer Wohnungsbau ist geplant
Vorgesehen sind auf dem Areal zudem etwa 14 Doppelhäuser sowie mehrere barrierefreie Mehrfamilienhäuser, teilweise mit sozial gefördertem Wohnungsbau. Ob die frei finanzierten Wohnungen verkauft oder vermietet werden, sei noch offen, zumal die dbbg nicht alle Objekte selber bauen werde, sagt Erdmann.
Vorgesehen sind auch ein großer öffentlicher Spielplatz und viel neues Grün: „Bislang ist die Riesenfläche ja komplett versiegelt“, weiß Stefan Erdmann. „Das wird sich ändern.“ Die Zufahrt zum Gesamtquartier soll an derselben Stelle möglich gemacht werden, an der heute noch das Union-Tor steht.
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Wann auf dem Grundstück nicht mehr abgebrochen, sondern gebaut wird? Bei der Stadt Moers hofft man, die Offenlegung der Pläne noch in diesem Jahr abschließen zu können. Bis zum Frühjahr 2023 müsste dann der Satzungsbeschluss realisiert sein, der dem Investor Planungsrecht gibt. Das Bauantragsverfahren kann parallel betrieben werden.