Kamp-Lintfort. Die Briefmarkenfreunde Kamp-Lintfort haben eine Marke zum Kloster-Jubiläum aufgelegt. In Sammlerkreisen stößt sie auf großes Interesse.

200 Exemplare gibt es erstmal von der Briefmarke, die die Briefmarkenfreunde Kamp-Lintfort anlässlich des 900-Jahr-Jubiläums Kloster Kamp aufgelegt haben. „Aber“, so verkündet der Vorsitzende Bernd Kröger, „die Nachfrage aus unserem Verein ist groß, da bleiben von der ersten Auflage schon nur noch zehn Stück übrig.“ Keine Bange, die Philatelisten legen flott nach.

Erhältlich wird die Briefmarke zu 2,50 Euro im Klosterladen sein. Allerdings: Ihr Wert bei der Frankierung reicht für einen normalen Standardbrief, also für 85 Cent. Jeweils 1 Euro je Marke geht an das Geistliche und Kulturelle Zentrum als Spende, der Rest deckt die Unkosten des Vereins.

Die Konkurrenz für das Sondermarkenprogramm der Post war zu groß

Der muss diese Marke nämlich „individuell auflegen“, wie es im Fachjargon heißt. Zwar haben sich die Briefmarkenfreunde schon vor „drei, vier Jahren“ mit dem Gedanken getragen, zum Kloster-Jubiläum eine Sondermarke anzubieten, aber alle Mühen und vorausschauenden Bitten um Unterstützung haben letztlich nicht dazu führen können, dass die Deutsche Post das Schmuckstück aus Kamp-Lintfort in die Reihe der offiziellen Sondermarken aufgenommen hat. „Es gab wohl zu viel Konkurrenz“, sagt Bernd Kröger. Und zugegeben, bei runden Geburtstagen von Max Reger, Otfried Preußler oder Bert Brecht mag sich der Blick des Berliner Programmbeirats zur Stadt am Niederrhein nicht sofort aufdrängen. „Obwohl es ja um einen europäischen Gedanken geht“, formuliert der Briefmarken-Experte bedauerend.

Die Jubiläumsbriefmarke – schlicht gehalten.
Die Jubiläumsbriefmarke – schlicht gehalten. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Als Motiv ist auf der Marke das Logo des Kloster-Jubiläums zu sehen. „Es sollte eine einfache und schlichte Marke sein, außerdem sollte sie zu den anderen Angeboten, die die Festlichkeiten begleiten, passen. Es soll etwa eine Kerze mit dem Logo käuflich zu erwerben sein.

Das Logo, das im Paradiesgarten blüht

So hofft Bernd Kröger, der auch im Förderverein Landesgartenschau ist, dass im Frühjahr im Paradiesgarten dieses Logo auch floral erscheint. Jedenfalls hat der Förderverein 5000 Blumenzwiebeln in den entsprechenden Farben gepflanzt.

Dass die Briefmarken in Zeiten von E-Mail und WhatsApp zum Ladenhüter werden, daran glaubt niemand: „Vielleicht möchte jemand zum runden Geburtstag Einladungskarten verschicken. Das wäre doch passend mit der Jubiläums-Marke“, findet Christoph Müllmann, Beigeordneter der Stadt und 2. Vorsitzender des Trägervereins Kloster Kamp. Oder der Kettenbrief erlebt eine Renaissance...

Ein Stück mit Erinnerungswert

Bernd Kröger hat noch andere Argumente: „Sammelgebiete dieser Art sind beliebt. Und wir gehen davon aus, dass viele Menschen eng verbunden sind mit ihrer Stadt und in der Marke einen Erinnerungswert sehen.“ Das hat jedenfalls schon mal geklappt. Schon zur Laga hat der Verein individuelle Briefmarken aufgelegt, die reißenden Absatz fanden.

Das Kloster-Jubiläum jedenfalls sieht Pfarrer Joachim Brune „sehr präsent bei den Menschen“. Die Kirchengemeinde startet mit einem Gottesdienst unter Mitwirkung des Bischofs Felix Genn am 5. Februar in die Feierlichkeiten. Auch im Bistum, so Brune weiter, sei das Jubiläum gesetzt.

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Der Briefmarken- und Münzsammlerverein trifft sich jeden dritten Sonntag im Monat im Don-Bosco-Heim, Vinnstr. 16 in Kamp-Lintfort, zum gemütlichen Tauschtag. Von 10 bis 12.30 Uhr sind auch Besucher herzlich willkommen zum Fachsimpeln oder auch Bestaunen der Exponate. „Unsere Experten für Briefmarken und Münzen geben auch Tipps, was man mit einer geerbten Sammlung anfangen kann“, sagt der Vorsitzende Bernd Kröger.

Der Verein wurde im Februar 1964 gegründet, erlebte danach bis zu den 1970-er Jahren seine Hochzeit mit 90 Mitgliedern. Heute sind es noch 20 Aktive.