Kamp-Lintfort/Moers. . Der Klosterladen auf dem Abteiberg ist tatsächlich eine Goldgrube, um sich ein Stück Kamp-Lintfort mitzunehmen.

Krawatte, CD, Parfüm? Alle Jahre wieder stehen Beschenkte vor dem selben Gabenhaufen. Was aber, wenn man den ausgewanderten Freunden in Hamburg ein Stück Heimat schenken will? Als Gast ein schönes Mitbringsel braucht? Ein Stück Kamp-Lintfort halt. Wir haben gesucht – und gefunden...

„Souvenirs? Werden bei uns täglich nachgefragt“, heißt es beim Stadtmarketing in Moers. Und die Regale sind prall gefüllt. Unter anderem mit Aufklebern, Postkarten, Postern, Hüsch-Büchern, Moers-DVDs, Schokolade (reimportiert aus Österreich, aber mit Moers-Motiven auf der Verpackung), Moers-Wein und Moers-Kaffee (für die natürlich Ähnliches gilt, wie für die Schokolade) oder gar Deutschlandflaggen mit Moers-Wappen oder Leuchtwesten für Radler mit dem Aufdruck: „Moers fährt Fahrrad“.

Ab in den Klosterladen

Das Stadtmarketing in Kamp-Lintfort legt seit Jahren keine Souvenirs mehr auf. Vor Jahren waren ‘mal Einkaufschips, Aufkleber und Postkarten im Angebot. Davon sind nur noch Restbestände da. Warum die Stadt keine eigenen Souvenirs hat? Das sei immer auch eine Frage des Geldes, sagt Bürgermeister Christoph Landscheidt. Abgesehen davon sei dies bei so manchem handelsüblichen Souvenir auch eine Frage des Geschmacks und der Nachhaltigkeit. Was der Bürgermeister als Lokalpatriot verschenkt? Spontane Antwort: „Gerne aktionsbezogene Sachen. Ein Abo für unsere Theaterreihe, Karten für die Kamper Nacht, Eintrittskarten für das Pappelseebad. Es gibt schöne Bücher über Kamp-Lintfort, wie zum Beispiel das ganz neue Straßen und Wege in Kamp-Lintfort. Oder man schaut sich im Klosterladen um...“

Der Klosterladen auf dem Abteiberg ist tatsächlich eine Goldgrube, um sich ein Stück Kamp-Lintfort mitzunehmen. Bei den Geschenken „made in Kamp-Lintfort“ stehen die Klosterpralinen weit oben in der Gunst der Kunden. Die Trüffelkugeln (zehn Stück für 5,95 Euro) genauso wie die Schiffchen, gefüllt mit Abteilikör, kommen tatsächlich handgemacht aus der Klosterküche, wie der Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp, Peter Hahnen, nicht ohne Stolz erzählt. Der Abteilikör (14,50 Euro für 0,5 Liter) wiederum hat zwei spirituelle Heimatorte: „Die Schnapsbrennerei Deselaars aus Kevelaer brennt einen Likör speziell für uns und füllt ihn ab. Dort sind Kräuter verarbeitet, wie sie auch in unserem Kräutergarten wachsen.“

Ein Klosterladenprodukt, das Hahnen besonders am Herzen liegt, ist der Kampsche Honig. „Der wird von einem türkischen Imker am Fuße des Abteibergs gewonnen“, so Hahnen. Und hat noch einen engen Bezug zum Kloster. Die Statue des Heiligen Bernhard von Clairvaux, der als der „zweite Begründer“ des Zisterzienserordens gilt, in der Abteikirche, zeigt, warum: Wegen seiner Redegewandtheit wurde Bernhard von Clairvaux „Doctor mellifluus – honigfließender Lehrer“ genannt – und als solcher häufig mit einem Bienenkorb dargestellt.

Dazu gesellen sich diverse Marmeladen und Konfitüren aus der Klosterküche, die eigene Edition mit verschiedenen Publikationen, Geschenkgutscheine für die „Abende für Genießer“ im Kloster, Postkarten oder Poster mit Kamp-Lintforter Ansichten oder – ganz neu – der neue Klosterführer.

In der Weinhandlung Wörpel an der Moerser Straße wartet noch eine Überraschung: Wer mit seinen Gastgebern auf ein Stück Kamp-Lintfort anstoßen will, kann das stilecht mit einem Fläschchen „Geiling’s Bräu“ oder mit einem Gläschen „Hopfentraum“. Hinter diesen Bierraritäten stecken zwar (noch) keine Kamp-Lintforter Zutaten, dafür aber ein kluger Kamp-Lintforter Kopf: Bierbrauer Johannes Lehmbrock, der die Rezepte in der alten Scheune des Geilings Hofs in Saalhoff ausgetüftelt hat und unter anderem im Walsumer Brauhaus zusammengebraut hat. Wieso, weshalb und warum? Das erzählen wir Ihnen in den nächsten Tagen...