Moers. Tierheim in Moers am Limit: Was man machen kann, um das Wohl der Tiere zu schützen, statt ein Haustier zu Weihnachten zu verschenken.

Jedes Jahr werden viele Haustiere zu Weihnachten verschenkt. Da diese Käufe oft unüberlegt sind, landen einige dieser Tiere anschließend im Tierheim. Darunter seien vor allem Katzen und Hunde, aber auch Kleintiere wie Kaninchen oder Hamster. Es sei daher wichtig, sich vor dem Kauf ausreichend Gedanken über die Haltung und den Alltag mit einem neuen Mitbewohner zu machen, rät Gisela Großmann vom Vorstand des Moerser Tierheims.

„Das Tier muss natürlich auch in die Familie passen und es braucht regelmäßig jemanden, der zuhause ist und sich kümmern kann“, so Großmann. Außerdem seien sich viele Menschen im voraus nicht bewusst, dass hohe Kosten anfallen werden. Gerade in Zeiten von Inflation und Klimakrise sei der Besitz eines Haustiers Luxus: „Vor allem ein Besuch beim Tierarzt ist momentan sehr teuer und das unterschätzen die meisten Menschen“, sagt Großmann. Hinzu kommen regelmäßige Ausgaben für die Verpflegung und die Grundausstattung.

Kosten und Versorgung oft nicht eingeplant

Für Hunde müsse außerdem mit eventuellen Kosten für die Hundesteuer, eine -haftpflicht und -krankenversicherung gerechnet werden. Andere Haustiere wie Kaninchen sollten wiederum nicht alleine gehalten werden, sodass an dieser Stelle ebenfalls mehr Geld investiert werden muss.

Bereits zu Beginn der Corona-Zeit beobachtete Großmann eine ähnliche Situation: „Die Leute hatten Zeit und waren zuhause, und um nicht alleine zu sein, haben sie sich ein Haustier angeschafft. Dieses wurde dann recht schnell im Tierheim abgegeben, als die Menschen wieder mehr unterwegs waren.“ Man müsse sich daher auch im voraus überlegen, wie die Versorgung der Haustiere abläuft, wenn man beispielsweise im Urlaub ist.

Plätze für Hunde und Katzen begrenzt

Die Tierheime seien ohnehin schon belegt: „Wir bekommen immer wieder Anrufe von Haustierbesitzern, die ihr Tier bei uns abgeben möchten, aber die Plätze für Hunde und Katzen sind so gut wie voll“, so Großmann. Hinzu kommen die hohen Energiekosten, unter denen auch die Tierheime leiden, sodass sie auf Spenden angewiesen sind.

Gisela Großmann rät aufgrund der anhaltenden Problematik dazu, an Weihnachten beispielsweise ein Kuscheltier zu verschenken und im nächsten Jahr in Ruhe zu entscheiden, ob man sich als Familie ein Haustier anschaffen sollte. Außerdem seien die Feiertage ungeeignet für die artgerechte Eingewöhnung und das ausgiebige Kennenlernen eines neuen Mitbewohners: „Tiere sind keine Ware, kein Spielzeug und schon gar kein Rückgabeartikel, bitte denken Sie an das Wohl der Tiere“, sagt Gisela Großmann.
(Hanna Ungruhe)