Moers. Das Tierheim Moers ist geschlossen. Es fehlen Einnahmen aus den Festen und Vermittlungen. Aber: Es gibt auch Positives zu berichten.

Die Corona-Krise stellt das Moerser Tierheim vor große Herausforderungen. Weder Besucher noch die rund 60 ehrenamtlichen Helfer dürfen noch aufs Gelände. Auch finanziell wird die Situation schwierig. Seit dem 16. März ist das Tierheim für Besucher geschlossen.

Da die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, rasant gestiegen ist, hat sich der Tierschutzverein als Träger der Einrichtung einen Tag später entschlossen, auch den Ehrenamtlern und Vorstandsmitgliedern den Zugang zu verwehren.

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„Unser Hauptaugenmerk muss in diesen Zeiten darauf liegen, die Tierpfleger zu schützen, damit die Versorgung der Tiere gesichert ist“, sagt Pressesprecherin Gisela Grossmann. „Denn erkrankt auch nur ein Mitarbeiter, müssen die anderen in Quarantäne.“ Die Heimtiere seien auf die Pfleger angewiesen. Daher sehe man sich gezwungen, im Moment auf Vermittlungen zu verzichten - „schweren Herzens“, wie Gisela Grossmann betont. Um so mehr spüre man, wie wichtig die Ehrenamtler für Mitarbeiter und Tiere sind. Dazu zählen die Katzenkuschler, die täglich Zeit mit den Katzen verbringen und scheue Tiere mit viel Geduld aus ihren Höhlen locken. Dann sind da die Gassigänger, die zweimal täglich die Hunde ausführen, sie trainieren und Zeit mit ihnen auf der Wiese verbringen.

Hinzu kommen diejenigen, die bei der Reinigung der Tierhäuser helfen, für die Tiere Selbstgekochtes mitbringen oder sich um die Wäsche kümmern. Ehrenamtler besuchen auch die Haushalte, an die Tiere abgegeben werden und schauen dort später noch einmal nach dem rechten. Koordiniert von einer Bürohelferin, die ebenfalls kostenlos im Tierheim arbeitet: „Alle werden schmerzlich vermisst“, sagt Gisela Grossmann. „Unsere Tierheimtiere sind auf uns angewiesen und wir sind uns dieser Verantwortung stets bewusst.“

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Sieben hauptamtliche Pfleger arbeiten im Tierheim, hinzu kommen drei „Bufdis“, Mitarbeiter aus dem Bundesfreiwilligendienst. Sie sind jetzt in zwei feste Teams aufgeteilt, die abwechselnd tageweise arbeiten, um eine Ansteckung und die Gefahr einer 14-tägigen Quarantäne der gesamten Mannschaft zu minimieren. Doch das Tierheim steht vor weiteren Herausforderungen: So müssen finanzielle Einbußen aufgefangen werden, die etwa durch die Absage des Frühlingsfestes oder durch fehlende Vermittlungen entstehen.

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„Die Aufnahme von Fundtieren aus Krefeld und Neukirchen-Vluyn wird durch das Tierheim weiter garantiert“, versichert Grossmann. Darüber hinaus gehende Aufnahmen seien allerdings sehr schwierig. Mit acht Hunden, 18 Katzen und 13 Kleintieren gerät das Heim langsam an seine Kapazitätsgrenze. Zumindest eine telefonische Beratung könne man gewährleisten, wenn jemand sein Haustier nicht mehr versorgen kann. Gisela Grossmann kann aber auch über schöne Momente berichten. Immer wieder gibt es Tierfreunde, die in Tiermärkten Futterspenden zur Abholung bereitstellen. Sachspenden wie Handtücher, Decken oder gebrauchte Katzentoiletten könne man derzeit aber nicht annehmen. (wit)

Weitere Infos: und auf www.tierheim-moers.de