Moers. Im Streit um die Grab-Umbettung einer Verstorbenen auf einem Moerser Friedhof mischt jetzt auch der Petitionsausschuss des NRW-Landtags mit.

In der Auseinandersetzung mit der Enni Stadt & Service über die Umbettung seiner verstorbenen Mutter auf dem Friedhof in Kapellen ist der Sohn nun den nächsten Schritt gegangen: Er hat sich an den Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags gewandt.

Hintergrund des Streits ist, wie berichtet, ein Zerwürfnis zwischen Michael R. (Name von der Redaktion geändert) und seinem Vater, beziehungsweise des Witwers, auf dessen Veranlassung hin die Moerserin umgebettet worden war. R. kritisiert, dass er und sein Bruder von der Enni, die die Moerser Friedhöfe verwaltet, nicht befragt worden sind, und hat Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eingereicht.

Da Michael R. damit rechnet, dass sich das Verfahren noch lange hinzieht, hat er den Petitionsausschuss des Landtags angeschrieben mit der Bitte, sich des Sachverhalts anzunehmen. Der Ausschuss hat inzwischen nach R.’s Worten Akteneinsicht gefordert und die Bezirksregierung Düsseldorf, den Kreis Wesel, die Stadt Moers und die Enni um Stellungnahmen gebeten. Nach Angaben eines Ausschuss-Sprechers dauert ein solches Verfahren in der Regel etwa drei Monate. Zum konkreten Fall wollte er sich aber nicht äußern.

Der Sohn hält einen Brief für gefälscht

Unterdessen bekommt ein angebliches Schreiben der Verstorbenen aus Sicht von Michael R. wachsende Bedeutung. Damit hatte der Witwer gegenüber der Enni-Friedhofsverwaltung das vermeintliche Einverständnis der Moerserin mit einer Umbettung begründet. R. hält Brief und Unterschrift für gefälscht und hat bei einem Sachverständigen für forensische Schriftuntersuchungen ein Gutachten in Auftrag gegeben.

Enni Stadt & Service will sich, wie bei einem früheren Bericht, zum konkreten Fall unter Hinweis auf das laufende Gerichtsverfahren nicht äußern. Bezogen auf den Petitionsausschuss erklärte eine Sprecherin, das Unternehmen habe seine Stellungnahme frist- und formgerecht auf den Dienstweg gebracht.