Moers. In Moers hat Enni die Pläne für ein Krematorium begraben. Die Bürgerinitiative möchte das Thema jedoch weiter diskutieren – und nennt Gründe.
Die Moerser Bürgerinitiative (BI) „Kein Krematorium“ möchte ihren Antrag gegen den Bau eines Krematoriums auf dem Hülsdonker Friedhof nicht zurückziehen. Das Ziel sei, sich grundsätzlich gegen ein Krematorium in Moers auszusprechen, sagt Katrin Becker von der BI im NRZ-Gespräch.
Ende vergangenen Jahres hatte Enni Stadt & Service Pläne vorgestellt, auf dem Hülsdonker Friedhof ein Bestattungszentrum mit einem Krematorium einzurichten. Die Bürgerinitiative hatte sich gegen diese Pläne gestellt, unter anderem mit Hinweis auf den Klimaschutz. In diesem Juni hatte Enni das Projekt zu den Akten gelegt, weil, so die Information des Dienstleiters, keine geeigneten Angebote eingegangen seien.
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Zu dem Zeitpunkt hatte die Bürgerinitiative bereits ihren Antrag auf den Weg gebracht. Darin heißt es unter anderem, der Rat der Stadt Moers solle eine Auftragserteilung zur Errichtung und zum Betrieb eines Bestattungszentrums inklusive Krematorium ablehnen. Nach der Entscheidung der Enni gegen ein Krematorium auf dem Friedhof Hülsdonk hatte sich die Stadt bei der Bürgerinitiative mit der Frage gemeldet, ob der Antrag zurückgezogen würde.
„Das möchten wir nicht. Wir wünschen uns, dass Politik über das Thema spricht“, sagt Günter Rabe von der BI „Kein Krematorium“ jetzt. Die BI habe zum Beispiel bei ihrer Informationsveranstaltung im Hotel van der Valk nicht den Eindruck gehabt, dass Ratsmitglieder sich mit dem Thema auseinandergesetzt hätten. Becker ergänzt: „Wir möchten uns auch dagegen aussprechen, dass das Thema in einigen Jahren in Moers wieder aufgegriffen wird.“
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Stadtpressesprecher Thorsten Schröder sagte auf NRZ-Anfrage: „Wenn die Bürgerinitiative an ihrem Antrag festhalten möchte, ist das selbstverständlich ihr gutes Recht. Wir fragen rein routinemäßig immer dann an, wenn der Grund für eine Anfrage weggefallen ist.“ Möglicherweise wird der Antrag jetzt im nächsten Ausschuss für Bürgeranträge am 6. September behandelt. Die Sitzung im Ratssaal beginnt um 16 Uhr.
Zur der Kritik an Ratsmitgliedern sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic auf NRZ-Anfrage: „Wir waren auf der Veranstaltung ganz einfach nicht an dem Punkt, wo eine Diskussion angebracht ist. Natürlich haben wir uns in den Gremien mit dem Thema beschäftigt.“ Zupancic sieht das Thema Krematorium in Moers als „erledigt“ an.