Moers. Abi Haidar und sein Team sind kräftig am Werkeln im Moerser Kino. Sie haben schon viel Sanierungsarbeit geschafft. Was jetzt noch zu tun ist.

Abi Haidar und die Kinofans müssen vor allem eins: sich noch etwas in Geduld üben. Die ambitionierten Pläne des neuen Kinobetreibers in Moers werden immer wieder ausgebremst. Fachkräftemangel und Lieferschwierigkeiten wirken sich immens auf seinen Zeitplan aus. Die Handwerker vertrösteten ihn mittlerweile schon um einen Monat, manchmal sechs Wochen, sagt Abi Haidar im Gespräch mit der NRZ.

„Ich habe schon mit vielen Hürden kämpfen müssen“, sagt Haidar. Die Soundanlage hatte er im Januar bei einem Hersteller in der Ukraine bestellt. Nach Kriegsausbruch wurde eine Lieferung abgesagt; eine darauf folgende Bestellung bei einem Anbieter in Spanien verlief ebenfalls nicht geradeaus. Lieferzeitraum: sechs Monate. Aber: „Ich habe immer noch große Freude“, sagt der Kinomann.

Er und seine Crew haben bereits einiges geschafft. Die Säulen im großen Kinosaal wurden freigelegt und im Bereich der Empore Trapeze gesetzt. Der Eingang ist verbreitert worden, so dass nun Rollstühle durch die Tür passen. Neue Brandschutztüren wurden eingesetzt. Eine neue Brandmeldeanlage wird noch installiert. Eine Längswand in Kino 1 ist neu gedämmt, das ist für Kinosaal 2 ebenfalls noch geplant. Die Unterkonstruktionen an den Wänden sind fertig, Leitungen und Kabel neu unter Putz verlegt.

Einer der nächsten Schritte ist das Anbringen der Holzverlattung für die Bespannung. Im großen Kino wird es roten Stoff geben, im kleinen schwarzen und im Kinderkino in der unteren Etage wird ein Stoff verwendet, der die Farbe annimmt, mit der er angestrahlt wird. „Die Säle sollen ja nicht alle gleich sein“, sagt Frank Spieker. Er hat die Baustelle im Blick. Spieker erinnert sich noch an die ersten Aufräumarbeiten und daran, dass eine große Tüte Popcorn zusammenkam. Die aufgepoppten Maiskörner tauchten an diversen seltsamen Stellen auf.

Renovierungsarbeiten im Foyer.
Renovierungsarbeiten im Foyer. © FFS | Arnulf Stoffel

Derzeit wird an der Stufenbeleuchtung gearbeitet. Hinter der Leinwand ist eine indirekte Beleuchtung vorgesehen. Durch die Verkleidung der Lüftung wird das jetzt möglich. Gerüste stehen nicht nur im großen Saal. Auch im Foyer wird kräftig gewerkelt. Auf einem Plan wird ersichtlich, wie die neue Theke aussehen soll.

Wie berichtet zieht Abi Haidar die ursprünglich getrennten Bauabschnitte zu einem zusammen. Wenn sich schon Handwerkerleistungen und Materiallieferungen verzögern, möchte er diese Zeit sinnvoll nutzen.

Die Fassade im Foyer wird nach außen gelegt, auf den Weg zu den Toiletten wird im Erdgeschoss ein barrierefreies WC angebaut. Die Sanitäranlagen werden ebenso runderneuert. Auf dem ersten Treppenabsatz plant der Kinochef eine kleine Theke mit wenigen Sitzgelegenheiten. Noch muss man gut aufpassen, wohin man tritt, das komplette Treppenhaus ist eine große Baustelle. Denn auch in der oberen Etage werden Personal-WC und Vorbereitungsküche komplett saniert.

Haidar spricht von Kosten in Höhe von 350.000 Euro, allein 100.000 davon für Wandbespannung, Böden und Licht. „Die Sparkasse steht wie ein Felsen hinter mir“, freut sich der Kinomann.

Wann er jetzt eröffnen kann? Ein konkretes Datum mag Abi Haidar angesichts der bisherigen Ereignisse nicht mehr nennen. Nur soviel: „Mein Wunsch ist, das noch in diesem Jahr zu machen.“