Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort gab es einen schönen Anlass, gemeinsam zu feiern. Warum die Zahl 90 für LesArt und die Mediathek wichtig ist.

Zusammen feiern sie ihren 90. Geburtstag. Was erreicht wurde und welche spannenden Projekte geplant sind, konnte man am Freitagabend erfahren. Zahlreiche Lesart-Mitglieder und Wegbegleiter der Mediathek trafen sich, um den 90. Geburtstag beim Sektempfang in der Mediathek zu feiern.

Lesart-Gründungsmitglied Christoph Müllmann startete mit einem Blick auf die Büchereigeschichte: „1952 öffnete die damalige Stadtbücherei Kamp-Lintfort ihre Pforten. Lange war die Stadtbücherei am Rathaus beheimatet, bis sie im März 2017 als Mediathek an den heutigen Standort an der Freiherr-vom-Stein-Straße umzog.“ Von 1000 Quadratmetern wuchs die Mediathek auf 1500 Quadratmeter an. „Durch Partner wie die Volkshochschule, den Verein für Bergmannstradition, Schulen sowie Sponsoren wie die Stadtwerke werden vielfältige Projekte in der Mediathek möglich.“

Der Lesart- Vorsitzende und Gründungsmitglied René Schneider betonte ebenfalls die Lebendigkeit der Vereins- und Bibliotheksarbeit: „Die alte Dame Mediathek wird moderner, digitaler, jünger.“ Als Jungjournalist habe er die damalige Bibliotheksleiterin interviewt und sich gefragt, warum die Bibliothek keinen Förderverein hat. In einer Gaststätte wurde 2002 die Idee mit Ex-Bibliothekschefin Katharina Gebauer weiterentwickelt und als Verein zur Förderung der Lesekultur etabliert.

Schneiders Sohn bekam wie viele Kinder in der Schule durch die Lesart-Ehrenamtlichen vorgelesen. Beim diesjährigen Schreibwettbewerb der Mediathek sind zudem über 170 Geschichten von Jungautoren eingereicht worden. „Wer lesen und schreiben kann, nimmt besser an der realen und digitalen Welt teil“, sagte Petra Büning, Leiterin der Fachstelle Öffentliche Bibliotheken, in ihrer Festrede. Seit 30 Jahren arbeitet Büning mit der Mediathek zusammen. Bürgerbedarfe, der Zugang zu Wissen und Information sowie gemeinsames Lernen seien zentral. „Leider herrscht Fachkräftemangel, aber die Berufsbilder in der Bibliothek werden bunter, vom Medienpädagogen bis Informatiker.“

Das gibt es in den Ferien

Mediathek-Leiterin Yvonne Frericks gab Einblicke in die Strategie 2022 bis 2027: „Wir wollen besonders Familien, Bildungsferne und Senioren ansprechen, Bildungspartnerschaften mit Schulformen und Kitas ausbauen und bis 2025 kein Sachbuch älter als zehn Jahre im Bestand haben.“ Bis 2023 gibt es monatliche Kreativtreffs sowie seit 2022 eine Smartphone-Sprechstunde in Kooperation mit dem Caritasverband. Das Fazit? „Bibliotheken zahlen sich in Bildung aus.“

Yvonne Frericks, Leiterin der Mediathek.
Yvonne Frericks, Leiterin der Mediathek. © FFS | Rüdiger Bechhaus

Der Sektempfang klang mit Darbietungen des niederrheinischen Kleinkunsttheaters „Kleine Welten“ mit Christian Behrens aus. Ab Montag, 18. Juli, bieten die Mediathek, Lesart und die Stadtwerke das neue, kostenlose Ferienprogramm „4 weeks fun“ im Juli für zehn- bis zwölfjährige Kinder an.

In vier Wochen erwarten die Kinder die vier Themen Tiere, Detektive, Fantasy und Freundschaft. Anmeldungen kann man sich verbindlich in der Mediathek für eine oder alle Themenwochen in der Mediathek und dabei für Kinder eine kostenlose Mediathek-Karte abholen.

Zudem sind im Jubiläumsjahr viele Lesungen inklusive Imbiss im Bistro26 geplant.

Infos auf https://mediathek.heute-schon-gelesen.de