Kamp-Lintfort. In der Kamp-Lintforter Tier- und Spieloase haben schon 60 Menschen eine Tierpatenschaft übernommen. Dafür gab es jetzt ein Dankeschön.

Julia Bossler ist erst zwei Jahre alt. Das Kaninchen, Marke Deutscher Riese, ist etwa genauso groß wie sie. Doch zwischen Zwei- und Vierbeiner herrscht Eintracht. Die Kleine holt sich vom Tierpfleger ein Leckerchen, setzt sich nett neben das große Tier und reicht ihm das Futter, das sofort artig gemümmelt wird. Im Zoo Kalisto an der Ringstraße werden Kinderträume wahr.

Heute sind ausschließlich Tierpaten, zumeist Kinder mit ihren Eltern, zu Gast. Vor einem Jahr öffnete der Zoo zum Thema Haustiere der Welt seine Pforten. „Durch Corona konnten wir erst im März 2021 an den Start gehen“, schildert Dr. Stephanie Winkendick, Biologin, Geschäftsführerin und Ideengeberin des Projekts. Jedoch seien die Menschen nach dem Lockdown um so zahlreicher gekommen. 80.000 Gäste seien es von März bis Dezember 2021 gewesen, allein im Februar kamen 6000 Besucher.

Jünter und der Fanclub

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Das Konzept sprach sich in Windeseile herum. So gibt es bereits jetzt 60 Paten. Sie spenden für ein bestimmtes Tier ein Jahr lang Futtergeld, zwischen 25 und 150 Euro. Auch Namenspatenschaften sind möglich. „Pony Jünter hat seinen Namen vom Fanclub Mönchengladbach, den Lintforter Jungs“, sagt die Chefin lächelnd.

Dr. Stephanie Winkendick, Betreiberin des Kalisto, füttert die Esel Kalisto und Karlotta in ihrem Gehege.
Dr. Stephanie Winkendick, Betreiberin des Kalisto, füttert die Esel Kalisto und Karlotta in ihrem Gehege. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Und: 16 Angestellte plus 15 Ehrenamtliche gebe es im Zoo Kalisto. „Gelände und Gebäude sind von der Stadt gemietet. Sie hat unser Projekt nach Kräften unterstützt“, sagt Winkendick.

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Auch am heutigen Paten-Tag herrscht überall reger Betrieb. Ob Erdmännchen, Alpakas, Schafe, Ponys, Esel, Kaninchen oder Meerschweinchen, alle dürfen von den Besuchern mit Futter verwöhnt werden und bekommen Streicheleinheiten ohne Ende. In jedem Gehege schaut ein Betreuer nach dem Rechten.

Das Huhn, das niemand bemerkt

Im hinteren Bereich des Geländes lädt ein großer Spielplatz die Jüngsten ein. Neuheiten dort: ein Hüpfkissen sowie ein Kiosk, wo sich die Eltern Kaffee und anderes kaufen können, während die Kinder spielen. Gastronomie und einen Shop gibt es zudem im Eingangsbereich.

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„Ich muss jetzt mal zu meinem Erdmännchen“, sagt ein Stöpsel gleich am Eingang und verschwindet eilig in Richtung des Geheges. Geschäftigkeit allerorten: Bei den Zwergponys striegeln die Patinnen Hanna (13) und Lara sorgfältig „ihre“ Tiere, Oma schenkte Lara die Patenschaft zum Geburtstag. Katharina (8) kümmert sich um „ihr“ Meerschweinchen, streichelt aber auch die kuscheligen Deutschen Riesen gern. In all dem Fütter-Streichel-Geschehen fällt es kaum auf, dass sich ein zahmes Huhn aus dem benachbarten Gehege als Abstauberin dazwischen mischt.

Es gibt auch Freunde älteren Semesters

Auch Freunde älteren Semesters hat Kalisto gefunden. Wie Joachim und Sabine Zieschang, beide im Ruhestand. Erdmännchen „Babsy“ hat sie zum Paten. „Toll, dass man hier alle Tiere füttern und anfassen darf“, freut sich denn auch der Senior.