Moers. Der Berufskolleg-Campus in Moers das größte Bauprojekt im Kreis Wesel. Nächstes Jahr zieht das BKTM um. Ein Bereich wird am Samstag übergeben.
Das größte Bauprojekt des Kreises Wesel nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Ein Teil des Areals ist bereits nutzbar, am Samstag folgt der zweite. Im kommenden Sommer zieht das Berufskolleg für Technik Moers (BKTM) als erste von vier Schulen auf den neuen Campus in Moers.
Zusammen mit dem Berufskolleg für Technik finden auf dem Campus das Mercator Berufskolleg, das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg und die Pflege-Berufsfachschule eine neue Heimat. Die Betonung liegt auf „zusammen“, wie Peter Dischhäuser feststellt. Der Leiter des Berufskollegs für Technik sagt: „Die Absprachen mit den anderen Schulen funktionieren gut, es entwickelt sich ein Wir-Gefühl.“
Zum neuen Schuljahr startet das BKTM im neuen Gebäude auf dem Campus. Bereits seit den Herbstferien kann der Sportplatz genutzt werden. Am kommenden Samstag ist Tag der offenen Tür in der neuen, riesigen Turnhalle. Die Dreifach-Turnhalle wird dann übergeben, die Zweifach-Turnhalle kommt im Sommer dazu.
Die Pläne für den Umzug des BKTM werden gerade erstellt. Dass das alles nicht einfach wird, eine Schule mit 1800 Schülerinnen und Schülern und 86 Lehrerinnen und Lehrern in den sechs Wochen Sommerferien von A nach B zu verfrachten, ist allen klar. So viele Fragen gibt es zu klären: Was geht aus dem Bestand mit, was bleibt zurück und was wird neu angeschafft?
Peter Dischhäuser und die Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit, Lehrerin Marion Ruddek, wissen: „Es wird, es MUSS klappen.“ So lange ist der Umzug vorbereitet worden, soviel haben Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer in den vergangenen Jahren ausgehalten. Denn das BKTM hat den kürzesten aller Wege, wenn es um den Umzug geht: Es grenzt direkt an den neuen Campus an.
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Und wenn die paar hundert Meter vom alten ins neue Domizil erst einmal überwunden sind, wird es modern, sehr modern. Vor allem das Konzept für Multifunktionsräume dürfte Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonal gleichermaßen überzeugen. Dischhäuser: „Die Maler brauchen Platz für die Demo-Wände, die Kfz-Mechatroniker für Messstände und so geht das weiter.“
Üblicherweise, so der Schulleiter, seien Klassenräume etwas über 60 Quadratmeter groß, hier seien es 90 Quadratmeter. Das mache den Unterricht entspannter und zeitsparender, weil die benötigten Dinge einfach aufgebaut im Raum stehen bleiben können. 20 Räume haben diese Größe. Bei den Abschlüssen für die Fachoberschulreife können die gestaltungstechnischen Assistenten künftig mit einem Foto-Studio arbeiten. Dischhäuser: „Im neuen 3D-Druckzentrum können wir Industrie 4.0 erfahrbar machen.“
Alle Unterrichtsräume verfügen über so genannte Active Panels, riesige Displays. Auf sie kann von Tablets oder Laptops alles projiziert werden. Alle Lehrerinnen und Lehrer haben Tablets, für die Schülerinnen und Schüler stehen 300 Tablets und 300 Rechner bereit. „Wir werden eine digitale Schule. Der Unterricht könnte wie im Corona-Lockdown rein digital stattfinden, doch Präsenzunterricht ist uns natürlich wichtig“, sagt Marion Ruddek.
Dischhäuser und sein Team werden also die ersten sein am neuen Schulcampus des Kreises Wesel in Moers: „Darüber freuen wir uns, aber wir sind natürlich auch die Tester für die folgenden Schulen.“ Damit der Test auch klappt, richten sich die Blicke schon jetzt auf die Zukunft im neuen Gebäude. Spätestens Mitte August, mit Beginn des neuen Schuljahres, dürften dann auch der Baulärm und die Jahre, die das Kollegium in Containern verbracht hat, vergessen sein.