Moers/Kreis Wesel. Während in der Aula des Berufskollegs für Technik Moers Ehrengäste die Einweihung des Labors feiern, arbeiten Schüler schon an einem Projekt.

Während in der Aula zahllose geladene Gäste die Einweihung des hochtechnisierten School FabLabs am Berufskolleg für Technik Moers feiern, werkeln Schüler der Sekundarschule Alpen schon im besagten Labor an einem Projekt. Sie stellen Handy-Halterungen ganz individuell für jeden ihrer Mitschüler her und bedienen dafür 3-D-Drucker, Laser-Scanner, CNC-Fräsen, Wasserstrahldrucker und ähnliche Gerätschaften. „Echt interessant“, finden Luka (13) und Patrick (15), die Arbeit mache viel Spaß – obwohl die Jungen eigentlich Berufe bei der Polizei oder dem Finanzamt anpeilen.

Bei der Eröffnung des zdi-Schülerlabors SchoolFabLab überreicht Landrat Ansgar Müller mit Brigitte Immer, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Urkunde am Berufskolleg für Technik Moers.
Bei der Eröffnung des zdi-Schülerlabors SchoolFabLab überreicht Landrat Ansgar Müller mit Brigitte Immer, Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, die Urkunde am Berufskolleg für Technik Moers. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Junge Leute für digitalisierte technische Berufe zu begeistern, sei eines der Ziele im FabLab, unterstreicht Brigitte Timmer vom NRW-Ministerium für Kultur, die auch eine Gründungsurkunde mitbringt. Gleichzeitig wolle man auch die Wirtschaft in Kontakt mit möglichen künftigen Mitarbeitern bringen. Dies sei ein Grund für die EU gewesen, das FabLab am Berufskolleg zu fördern.

Das nagelneue Labor kostet etwa 220.000 Euro; EU und der Kreis Wesel als Schulträger teilten sich die Investition in etwa.

Projektleiter des FabLabs sind Dr. Norbert Thiele vom Berufskolleg und Dr. Martin Kreymann von der Hochschule Rhein-Waal in Lintfort. Die Hochschule verfügt schon länger über ein modernes FabLab und fungiert als Kooperationspartner des Moerser Schulprojektes. Kreymann: „Inzwischen sind wir in Europa Vorreiter mit unserem NRW-Gemeinschaftsprojekt Zukunft durch Innovation.“ Damit gefördert werden soll der naturwissenschaftlich-technische Nachwuchs im Land.

Auch interessant

Das Besondere an den Labor-Projekttagen ist neben wichtigen Kontakten mit Firmen in der Region auch, dass die Schüler in Gruppen vom Marketing über die Technik bis zu den Finanzen und der Kommunikation den gesamten Produktions- und Marketing-Bereich abdecken müssen. Die Verzahnung zwischen Technik und Marketing bekomme immer größere Bedeutung, weiß Thiele.

Der Neubau soll in zwei Jahren fertig sein

Unter den Gästen in der Aula des Berufskollegs kann Schulleiter Peter Dischhäuser unter anderem auch Hochschulpräsident Dr. Oliver Locker-Grütjen, Schulrätin Nicole Wardenbach sowie Landrat Dr. Ansgar Müller begrüßen.

Müller zu den Bauarbeiten, die gerade auf dem Gelände des Berufskollegs laufen: „Der Neubau auf dem Campus hier ist das größte Projekt, das im Kreis jemals gebaut wurde, und es ist eines der größten in NRW.“ Dies zusammen mit dem neuen School FabLab zeige, so Müller, wie hoch das Thema Bildung in der Kreispolitik aufgehängt sei.