Am Niederrhein. Bei der Aktion „Bewegen hilft“ sind in diesem Jahr 208.176 Euro an Spenden zusammengekommen. Wieder ein neuer Rekord. Es gibt aber auch ein Ende.

„Bewegen hilft“, die mittlerweile größte private Charity-Aktion am linken Niederrhein, schließt mit einem weiteren Rekordergebnis ab. Die 208.176 Euro, die in diesem Jahr im Aktionszeitraum Dank vieler großzügiger Spenderinnen und Spender zusammengekommen sind, bleiben auch an Tag zwei nach dem Bekanntwerden der Summe selbst für die Organisatoren „ein Wahnsinn“.

Mehr als 20 soziale Einrichtungen können sich in diesem Jahr über finanzielle Hilfe freuen; insgesamt sind es seit dem hemdsärmeligen Start der Aktion im Jahr 2013 mehr als 80 soziale und karitative Einrichtungen, denen Unterstützung zuteil werden konnte.

Umso schwerer wiegt die Botschaft des Initiators der Aktion, Guido Lohmann, dass diese neunte Auflage von „Bewegen hilft“ die letzte sein wird. Es sei leicht, etwas zu starten, sagte Lohmann am Donnerstagabend im kleinen Kreis einiger Unterstützer und Vereinsmitglieder. „Schwierig aber ist es zu entscheiden, wann es Zeit ist, aufzuhören.“ Jogi Löw beispielsweise habe diesen Zeitpunkt verpasst, sagte der Fußballfan mit Blick auf den früheren Nationaltrainer.

Es gab viele kreative Aktionen

Es gebe aber einen Anlass zur Freude. Nicht nur, dass im Laufe der Zeit rund eine Million Euro an Spenden zusammengekommen sind und dass sich ganz viele Menschen am Niederrhein mit vielen kreativen Bewegungseinheiten an den Aktionen beteiligt haben. Wie Lohmann ausführte, habe „Bewegen hilft“ bereits anderen als Vorbild gedient, ebenfalls für gute Zwecke Spenden zu sammeln.

Lohmann blickte zurück auf das laufende Jahr, das zweite unter Corona-Bedingungen. Auch unter den geltenden Regeln haben etliche schöne Bewegungseinheiten stattfinden können. Beispielhaft wurden die Auftaktveranstaltung auf den Ossenberger Wochenmarkt genannt, die Sternfahrt des Vereins Klartext für Kinder, das Grillmeisterevent, die Dartmeisterschaft, der Lebenshilfe-Walk, der Tag der offenen Tür im Rheinberger Hospiz, bei dem die blauen Schafe von Rainer Bonk durch die Stadt getragen wurden, die Kinder-Oympiade in Alpen. Lohmann: „Und überall hat man lachende Gesichter gesehen.“

In diesem Jahr verzichtete die Aktion auf ein Grußwort einer prominenten Person. Stattdessen waren die Menschen am Niederrhein aufgerufen, sich mit einer kurzen Videobotschaft gegen Antisemitismus und für Freiheit und Toleranz zu beteiligen. Etliche Menschen vom Niederrhein haben sich gemeldet: Herausgekommen ist ein Film, der knapp eine Stunde lang ist. „Es ist ein tolles Statement geworden“, befand der Bewegen-hilft-Initiator.

Die Lebenshilfe Moers war früh dabei

Er selbst werde sich weiterhin „mit voller Kraft“ für Menschen einzusetzen, denen es nicht so gut geht. Denn: „Man hat immer auch eine Verantwortung für die Gesellschaft.“

Dirk Möwius, Vorsitzender der Lebenshilfe, war quasi der erste Wegbegleiter Lohmanns bei der Aktion. Er erinnerte am Donnerstag noch einmal an die Anfänge. Monika Lohmann würdigte in einer emotionalen Rede den Weg ihres Mannes, sich für Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzusetzen. (sovo)