Kamp-Lintfort. Peter Schiffler will gegen neue Auskiesungsflächen in Kamp-Lintfort kämpfen und eine Bürgerinitiative gründen. Es gehe um eine Wende, sagt er.
Grüne Wiesen, üppige Maisfelder, der Saalhoffer Segelflugplatz und ganz hinten die Leucht – über 30 Jahre lang war das für Peter Schiffler der Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers. Nach dem neuen, kürzlich bekannt gewordenen Entwurf des Regionalplanskönnte es mit dieser Aussicht demnächst vorbei sein. Dann blieben gerade mal die Landebahn des Flugplatzes, eingebettet in zwei 82 und 56 Hektar große Kiesbaggerlöcher und – vielleicht – der Blick auf die Leucht. „Das kann man nicht unwidersprochen hinnehmen“, sagt der ehemalige Schulleiter der Grundschule am Niersenberg. Er will nun eine neue Bürgerinitiative gründen – „am liebsten mit stadtweiter Beteiligung“, so Schiffler.
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Auf besagtem Bauernhof in Saalhoff wohnt er nicht mehr, nach seiner Pensionierung ist Schiffler in die Innenstadt gezogen. Die Erinnerung an seine Zeit dort sei vielleicht ein Stück weit seine persönliche Motivation, es gehe ihm aber längst um mehr, sagt der Kamp-Lintforter, der für die SPD im Stadtrat sitzt: „Es geht um eine Wende in der Rohstoffpolitik, darum, nachhaltig und wiederverwertbar zu bauen.“
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„So kann man nicht weiter wirtschaften. Wir müssen umsteuern“, sagt Schiffler. Bei seinem Engagement für Saalhoff behält er ganz bewusst die ebenfalls von Auskiesung bedrohten Flächen im Niephauser Feld und Rossenray im Blick.
Insgesamt 225 Hektar Abgrabungsfläche
Würden alle in Rede stehenden Flächen ausgebaggert, gebe es irgendwann „die Lintforter Seenplatte“. Schiffler: „Es geht nicht mehr nur um die individuellen Ecken. Eine Gesamtinitiative wäre daher nicht falsch.“ Insgesamt sieht der Regionalplan in Kamp-Lintfort 225 Hektar Abgrabungsfläche vor.
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Am 13. September, 19 Uhr, lädt er deshalb alle interessierten Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter zu einer Informationsveranstaltung ins Foyer der Stadthalle ein. Auch Bürgermeister Christoph Landscheidt hat bereits sein Kommen avisiert. „Die Resonanz auf die IG Dachsbruch hat gezeigt – es sind viele Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter, die sich betroffen fühlen“, erinnert Schiffler an die mehr als 12.000 Unterschriften, die die Initiative in kurzer Zeit gesammelt hatte.
IG Dachsbruch hat Unterstützung signalisiert
Auch wenn das Wickrather Feld nun aus den Planungen herausgenommen wurde, habe die IG Dachsbruch einer neuen Bürgerinitiative bereits Unterstützung signalisiert, sagt Schiffler. Und: „Wir brauchen die breite Unterstützung aus der Bevölkerung.“
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Beim ersten Treffen soll zunächst der Informationsaustausch im Vordergrund stehen, aber auch, wer sich in einer neuen Bürgerinitiative beteiligen möchte – und wie. Denkbar seien dabei verschiedene Formate – von Leuten, die nur regelmäßig Informationen haben möchten über solche, die sich an Aktionen beteiligen würden und/oder das Kernteam der Initiative bilden wollen, so Schiffler.
Für das Treffen am 13. September, 19 Uhr, bittet Schiffler um Voranmeldung an: peter.schiffler@online.de