Neukirchen-Vluyn. Der Stadtradelstar 2021 von Neukirchen-Vluyn heißt Willi Ehrmann (67). Er macht bereits durch eine beliebte Aktion in der Stadt von sich reden.

Für Willi Ehrmann kommt das Stadtradeln gerade richtig: Als diesjähriger Neukirchen-Vluyner Stadtradel-Star wird er beim Stadtradeln, das am Sonntag offiziell startet, die nächsten drei Wochen komplett aufs Auto verzichten. „Das fällt mir nicht schwer und dadurch werde ich wieder fit für meine geplante Radtour im Sommer“, sagt Ehrmann.

Zum sechsten Mal beteiligen sich der Kreis Wesel und die Stadt Neukirchen-Vluyn an dem bundesweiten Mobilitätswettbewerb „Stadtradeln“. Vom 2. bis 22. Mai sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, möglichst oft ihr Auto stehen zu lassen und stattdessen mit ihren Rädern Kilometer zu machen. Denn darum geht es: Die Aktion soll ein Bewusstsein für klimaverträgliche Mobilität schaffen.

„Gerade in Zeiten der Pandemie bewegen sich die Menschen viel weniger. Da ist das Stadtradeln eine gute Bewegungsmöglichkeit“, erklärte Bürgermeister Ralf Köpke, der am Freitag gemeinsam mit dem städtischen Klimaschutzmanager Stephan Baur und Volksbank-Chef Guido Lohmann Ehrmann als Stadtradel-Star 2021 vorstellte.

121.240 Kilometern sind 864 Radler beim Stadtradeln 2020 gefahren. Stadtradelstar dieses Jahres war Claudia Basener, hier mit Klimaschutzmanager Stephan Bar (links) und dem damaligen Bürgermeister Harald Lenßen.
121.240 Kilometern sind 864 Radler beim Stadtradeln 2020 gefahren. Stadtradelstar dieses Jahres war Claudia Basener, hier mit Klimaschutzmanager Stephan Bar (links) und dem damaligen Bürgermeister Harald Lenßen. © Foto: Stadt Neukirchen-Vluyn

Es habe nahe gelegen, Willi Ehrmann zu fragen, ob er diese Funktion übernehmen wolle, so Köpke. Denn der 67-Jährige gehört zu den Organisatoren von „Radeln ohne Alter“. Die Initiative bietet kostenlose Rikscha-Fahrten für Senioren durch den Ort an. „Ich möchte das Projekt durch das Stadtradeln noch bekannter machen“, sagte der pensionierte Lehrer. So oft es geht, will Ehrmann statt mit seinem Zweirad mit der Rikscha unterwegs sein – am liebsten natürlich mit Fahrgästen: „Ich will als Stadtradel-Star zeigen, dass es immer möglich ist zu radeln, wenn vielleicht auch nur als Passagier in der Rikscha.“

Rund 800 Teilnehmer schwangen sich in Neukirchen-Vluyn bei der Aktion 2020 in den Sattel. Diese Zahl soll getoppt werden. „Wir wollen die 1000 knacken“, sagte Köpke. Ein ambitioniertes Ziel, denn bis Freitag hatten sich erst 304 Fahrradfahrer angemeldet. Das beunruhige ihn nicht, so Klimaschutzmanager Stephan Baur: „Man kann sich bis zum 22. Mai anmelden und seine Kilometer eintragen. Die Teilnehmer der Schulen machen dann auch noch einmal eine Menge aus.“

Apropos: Die beste Schulklasse in Neukirchen-Vluyn erhält 100 Euro, die zweitbeste Klasse 50 Euro für die Klassenkasse. Unter allen Teilnehmern verlost die Stadt zudem 50 „Handelsinnvoll“-Gutscheine für den lokalen Einzelhandel im Wert von je 10 Euro.

Finanziell wird das Stadtradeln wieder von der Volksbank Niederrhein unterstützt – für ihren Vorstandschef Guido Lohmann eine Selbstverständlichkeit: „Ich bin selbst sportbegeistert und finde es toll, dass man durch einen kleinen Beitrag, nämlich für gewisse Strecken aufs Fahrrad umzusteigen, etwas für den Klimaschutz tun kann.“

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Auch Bürgermeister Köpke hat sich vorgenommen, das Auto stehenzulassen. Die tägliche Strecke bis zum Rathaus wird er in den nächsten drei Wochen mit dem Rad fahren. Bis 22 Uhr muss aber auch er zurück sein. Die Stadt prüft gerade mit Blick auf die Corona-Ausgangssperre, ob es erlaubt ist, bis 24 Uhr Fahrrad zu fahren: „Schließlich darf man bis Mitternacht trotz Ausgangssperre alleine joggen“, erklärte Ralf Köpke.

Alle Informationen über die Aktion auf www.stadtradeln.de/neukirchen-vluyn. Mehr über Rikschafahrten auf www.radelnohnealter.de/neukirchen-vluyn/