Neukirchen-Vluyn. Die Neukirchen-Vluyner Tafel war seit Mitte März zu. Nun haben die Mitarbeitenden ein System entwickelt, mit dem sie Waren kontaktfrei übergeben.
Die Tafel hat seit Montag wieder geöffnet. Die Essensausgabe war am 17. März im Zuge von Corona-Schutzmaßnahmen geschlossen worden, um die – vorwiegend älteren – ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen. Jetzt werden wieder Nahrungsmittel ausgegeben. Um das kontaktfrei zu gestalten, haben sich die Ehrenamtlichen ein kluges System ausgedacht.
So stehen für die Zeit der Ausgabe zwei Bierzelttische längs nebeneinander unter dem Vordach neben dem Tafelgebäude. Hilfreich ist in diesem Fall, dass das Gelände dort etwas abschüssig ist. Denn: Die Tafelmitarbeiterinnen platzieren die Körbe mit den Nahrungsmitteln in einem kleinen mit einer Schnur befestigten Wägelchen, das schwerkraftbedingt mitsamt Inhalt nach unten rollt.
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Dort kann sich die Kundin oder der Kunde das Paket aus dem Wagen nehmen und das Geld entsprechend für die Rücktour hinein legen. Um zu gewährleisten, dass sich nur eine Person auf den Weg zur Ausgabe macht, ist vor dem Vordach Flatterband gespannt, das eine Einbahnregelung vorgibt.
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„Wir packen jetzt Tüten“, sagt die Vorsitzende der Tafel, Manuela Lenz. „Jede Tüte ist gleich.“ Es gibt Milch, Butter, frisches Obst und Gemüse, Kekse und dergleichen mehr. Bei Muslimen wird natürlich kein Schweinefleisch ausgegeben, sagt die Vorsitzende.
Die Arbeit bei der Tafel ging um neun Uhr los
Um neun Uhr haben sie und sechs andere Ehrenamtler damit begonnen, alles vorzubereiten und die Tüten zu packen. Alle mit selbstgenähten Mund-Nase-Masken ausgestattet und darauf bedacht, sich nicht zu nahe zu kommen. So gut es eben in den Räumen möglich ist.
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Mittags ist es zunächst ruhig geblieben auf dem Gelände des ehemaligen Baubetriebshofes hinter dem Rathaus. Das Prinzip: Wer kommt, erhält seine Tüte und verlässt das Areal wieder. So sollen Menschenansammlungen vermieden werden. Das hat offenkundig gut funktioniert. Es sei immer nur eine Person da gewesen, die anderen hätten sich mit dem notwendigen Abstand angestellt, sagt Manuela Lenz.
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Das Procedere muss sich noch einspielen. Die Dinge haben nicht gereicht. „Wir mussten noch nachpacken“, sagt Lenz. Im Moment könne man sich auch noch nicht an die üblichen Öffnungszeiten halten. Am Dienstag und am Donnerstag ist die Tafel wieder geöffnet, am Mittwoch werden die Sachen von den Ehrenamtlern ausgeliefert.
Mit der Wiedereröffnung der Tafel ist der Gabenzaun geschlossen. Britta Klammt, Initiatorin des Angebotes, hat am Montag dennoch vorbeigeschaut. Auch, um sich mit den Tafel-Mitarbeitenden auszutauschen. Eine Woche lang hat sie mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass die Lücke geschlossen werden konnte. Der Zaun sei gut besucht gewesen. Klammt: „Das war eine bewegende Woche für mich.“ Was nicht abgeholt wurde, konnte der Tafel zur Verfügung gestellt werden.