Neukirchen-Vluyn. . Nachbarn ärgern sich, dass rund ums Hochhaus am Vluyner Nordring nichts passiere. Ein Eigentümer macht nichts, der andere aber immerhin etwas.
Das Gebäudeensemble rund um den Vluyner Nordring gerät wieder in den Fokus. Erst am Wochenende hatte Günter Broschk eine Info-Kampagne zum „Abriss der Hochhaus-’Ruine’ sowie aller nicht bewohnten bzw. aller fast nicht bewohnten umliegenden Hochhäuser am Vluyner Nordring, der Humboldt- und Leibnizstraße“ gestartet (die NRZ berichtete).
Das Hochhaus am Vluyner Nordring ist den Nachbarn, der Stadt und der Politik seit langem ein Dorn im Auge. Der Eigentümer hatte im Sommer 2016 groß angekündigt, das Gebäude zu sanieren.
Stadt: Es fehlen noch immer Gutachten
Seinerzeit war sogar davon die Rede, dass man prüfen wolle, ob sich der Umbau zur Hotelanlage realisieren lässt. Seitdem: Schweigen im Walde und stetige Untätigkeit. Noch immer fehlen Gutachten, heißt es auf NRZ-Nachfrage vonseiten der Stadt. Anfang Januar läuft eine Frist einer Ersatzvornahme durch die Stadt aus. Dieses Mal geht es um die Sicherung der Bauzäune. Die Voraussetzungen seien geschaffen, die Fläche als Sanierungsgebiet auszuweisen. Einzig: So schnell geht das nicht.
„Das Hochhaus am Vluyner Nordring ist ein Schandfleck gleich am Ortseingang von Vluyn. Man muss aber unterscheiden zwischen dieser Ruine und der stetigen Sanierung und erfolgreichen Vermietung durch die Peach Property im Umfeld sowie im Vluyner Süden“, sagt Bürgermeister Harald Lenßen auf NRZ-Anfrage.
„Sanierungspakete häuserweise schnüren“
Marc Sesterhenn ist Geschäftsführer der Neukirchen S und L GmbH, ist also im Peach-Property-Auftrag unterwegs. „In unserem Südportfolio konnten wir alle Wohnungen, die wir bisher saniert haben, vermieten, im nächsten Jahr werden wir auch im Nordportfolio die Schlagzahl der Sanierungen und Vermietungen erhöhen“, sagt Sesterhenn auf Anfrage. Man saniere mit lokalen Firmen im maximalen und schnellstmöglichen Umfang im Süden und Norden parallel, man müsse jedoch häuserweise Sanierungspakete schnüren.
„Im Südportfolio haben wir rund 200 Wohnungen“, sagt Sesterhenn. „Die Sanierung von zwei Leerstandshäusern sowie die wenigen restlichen Doppelhaushälften sind noch in 2019 geplant und ein letztes, dann noch verbleibendes Haus in 2020.“ Das Nordportfolio besteht aus der Humboldstraße 6-10 und 14-18, der Leibnizstraße 2-10, dem Vluyner Nordring 51-57 sowie 82-90. Für 2019 rechnet er dort mit einem deutlichen Abbau des Leerstandes. Sesterhenn: „An der Leibnitzstraße 2-6 befinden sich derzeit 21 Wohnungen in der Komplettsanierung, welche sukzessive bis Ende Januar/Februar 2019 fertig werden.“ Es sei eine komplette Sanierung der technischen Gebäudeausrüstung durchgeführt.
Fertigstellung und Vermietung noch 2019
In 2019 plant die Gesellschaft demnach die Sanierung von mindestens 30 Wohnungen am Vluyner Nordring 51 und 53. Auch dort werde die technische Gebäudeausrüstung erneuert, man rechne mit einer Fertigstellung und Vermietung sukzessive bis Anfang des vierten Quartals 2019. Als nächstes Paket seien im Anschluss 45 Wohnungen am Vluyner Nordring geplant. Unter anderem seien an der Leibnitzstraße und am Vluyner Nordring Fassaden instandgesetzt und gereinigt, am Vluyner Nordring 82-90 Balkone, Sockel und Fensterleibungen gestrichen.