Xanten. Im Kreis Wesel ist sie wohl die größte Sehenswürdigkeit: die Stadt Xanten. Wir zeigen, welche historischen Orte einen Ausflug wert sind.

Ein Park, in dem einmal die Römer lebten, Übernachtungsmöglichkeiten aus dem 14. Jahrhundert und eine Mühle, die noch rein mechanisch Mehl mahlt: Wer einen Familienausflug nach Xanten plant, der sollte sich viel Zeit nehmen. Denn hier ist die ganze Stadt eine Sehenswürdigkeit, findet auch Hannah Keuchel von der Tourist Information Xanten. Welche Orte der kleinen, aber vielseitigen Stadt Sie sich nicht entgehen lassen sollten, zeigt diese Übersicht.

Besonders beliebt: der Archäologische Park Xanten

Ein besonderes Ausflugsziel, insbesondere für Familien, ist der Archäologische Park Xanten. Hier lebten vor rund 2000 Jahren einmal die Römer. „Wir haben in Xanten das Glück, dass die Stadt nicht über dem römischen Areal gebaut wurde, sondern daneben“, sagt Hannah Keuchel. Viele Orte in dem Park sind heute Teil des Niedergermanischen Limes und gehören zum Unesco-Welterbe. Hier wird römische Geschichte lebendig: Gäste können die Trümmer und Nachbauten des Kolosseums bewundern, den Hafentempel, römische Thermen und Herbergen. Der Park zieht Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland an und ist barrierefrei erreichbar, wie viele Sehenswürdigkeiten der Stadt Xanten. Die meisten Einrichtungen sind das ganze Jahr über geöffnet. Der Eintritt liegt bei neun Euro. Infos zum Park gibt es unter apx.lvr.de.

Der Xantener Dom und historische Museen

Obwohl man allein in dem Park bereits einen ganzen Tag verbringen könnte, lohnt sich auch ein Blick in die Innenstadt. Denn hier verstecken sich viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten. Die wohl bekannteste ist der Xantener Dom mit seinen zwei Türmen. Der Dom ist öffentlich zugänglich und hat eine besondere Geschichte. Denn er wurde auf einer Gedenkstätte zweier Märtyrer errichtet. Der Name Xanten leitet sich aus der lateinischen Bezeichnung „ad sanctos“ ab, was so viel bedeutet wie „bei den Heiligen“, ein Hinweis auf die Märtyrergräber. „Der Dom wurde während des zweiten Weltkriegs zur Hälfte zerstört, konnte aber restauriert werden“, sagt Keuchel.

An den Dom grenzt auch das Stifts-Museum, das baugeschichtliche Hintergründe des Doms erklärt und Schätze, Gewänder und Bücher beherbergt. Dieses Museum ist kostenlos. Nicht weit entfernt gibt es auch andere Museen zu entdecken: Zum Beispiel das Siegfried-Museum, das die Siegfried-Saga darstellt. Siegfried, der Held und Drachentöter aus dem bekannten Nibelungenlied, kommt der Sage nach nämlich aus Xanten.

Die alte Ziegelmauer, die der Stadt einmal als Schutz diente, ist noch zu sehen und grenzt die Innenstadt ab. Durch die Innenstadt führt außerdem, neben den Kopfsteinpflastern, auch ein barrierefreier Streifen, der die Besichtigungen auch mit Rollator erleichtert. Es werden regelmäßig Nachtwanderungen und Themenführungen angeboten.

Geheimtipp: Kriemhildmühle in Xanten

Eine Sehenswürdigkeit geht bei den vielen historischen Gebäuden schnell mal unter, bietet aber ein tolles Ausflugsziel für Familien: In der Kriemhildmühle können Besucherinnen und Besucher sehen, wie früher Mehl gemahlen wurde. Denn die Mühle ist noch immer in Betrieb. Auch einen Bio-Bäcker gibt es dort und wer möchte, kann für einen kleinen Aufpreis das Mahlwerk oben besichtigen.

In der Kriemhildmühle in Xanten wird Mehl nach alter Art gemahlen: Mit Windkraft und rein mechanisch.
In der Kriemhildmühle in Xanten wird Mehl nach alter Art gemahlen: Mit Windkraft und rein mechanisch. © FFS | Lars Heidrich

Allgemein eignet sich die Stadt für Wanderungen und Radtouren, da es viele ausgebaute Wege gibt. Wer interessiert ist, findet vorgefertigte Wanderrouten im Internet. Da die Stadt nicht groß ist, seien die meisten Ziele fußläufig erreichbar, so Keuchel: „Vom Dom sind es acht Minuten bis zum Archäologischen Park, dann 15 bis 20 Minuten bis zur Xantener Südsee mit Gastronomie-Angeboten“.

Wie schon erwähnt reicht ein Tag häufig nicht aus, um alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen. Wer nach einer spannenden Übernachtungsmöglichkeit sucht, der findet in Xanten historische Ferienunterkünfte. Zum Beispiel können Interessierte im Klever Tor übernachten, das einmal ein historisches Stadttor war und auch ein Gefängnis. Auch in dem kleinen „Pesthäuschen“ kann man übernachten genauso wie im historischen Türmchen am Westwall.

Freizeitangebote: Xantener Südsee, Kurpark, Bislicher Insel

Neben historischen Rundgängen bietet Xanten viele weitere Freizeitmöglichkeiten: Vor wenigen Jahren eröffnete die Stadt einen Kurpark, mit Gradierwerk und Kneippanlage. Der Park dient als Luftkurort. An der Xantener Südsee gibt es regelmäßig Wassersport-Angebote, Bootstouren und ein Naturbad. Zum See gibt es auch einen barrierefreien Zugang, sodass Besucherinnen und Besucher mit dem Rollstuhl ins Wasser können. Um die Seen runden noch eine Golfanlage und ein Kletterpark die Freizeitangebote ab. Ebenfalls in Xanten befindet sich das große Naturschutzgebiet Bislicher Insel, eine beeindruckende und einzigartige Auenlandschaft mit vielen Wildtieren und einem Naturforum.