Moers. Es ist ein Wahrzeichen, das man im Dunkeln am besten erkennen kann: Das Geleucht in Moers. Was Sie alles über das Ausflugsziel wissen müssen.

Die Redaktion stellt in loser Abfolge bekannte Ausflugsziele im Kreis Wesel vor: Das Geleucht in Moers gehört dazu – ein Kunstwerk, das aus 450 Tonnen Beton und 49 Leuchtkörpern besteht. Mit seinem enormen Stahlkörper bildet es eine industrielle Sehenswürdigkeit inmitten der Natur und zieht immer wieder viele Menschen vom Niederrhein und aus dem Ruhrgebiet auf die Halde Rheinpreußen. Aber wie kam die überhaupt dahin? (Lesen Sie auch: Bislicher Insel: Ausflug in ein besonderes Naturschutzgebiet)

Das Geleucht in Moers: Die Geschichte hinter dem Kunstwerk

Die Idee hatte 1999 der Künstler Otto Pienne, der bereits für seine Lichtkunstwerke international bekannt war. Er wollte einen begehbaren Raum schaffen, eine lichtkünstlerisch inszenierte Grubenlampe. Ein Förderkreis setzte sich damals für die Schaffung des Kunstwerks ein, sammelte Gelder und Sponsoren. So konnte es schließlich 2007 auf der Halde Rheinpreußen fertig gestellt werden. Die Grubenlampe, die an den Bergbau erinnern soll, ist rund 30 Meter groß, allein der Lampenhaken ist fünf Meter hoch. Seinen besonderen Zauber entfaltet das Kunstwerk aber am Abend: Dann wird die ganze Halde in ein rotes Licht getaucht.

Die Halde selbst entstand aus dem Abraum der Zeche Rheinpreußen. Sie ist rund 49 Hektar groß, 74 Meter hoch und liegt direkt am Rheinufer. Noch bis 1990, bis zur Stilllegung der Zeche, wuchs die Halde. Trotz des späten Endes der Schüttung war sie die erste systematisch begrünte Halde im Ruhrgebiet, so der Regionalverband Ruhr.

Das Geleucht hüllt die Halde Rheinpreußen in Moers in rotes Licht.
Das Geleucht hüllt die Halde Rheinpreußen in Moers in rotes Licht. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Im Sommer eine Abkühlung, im Winter eine Piste: Die Halde Moers zu allen Jahreszeiten

„Silvester ist eine Besteigung der Halde Rheinpreußen sehr lohnenswert. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht ins Ruhrgebiet und den Niederrhein“, sagt Jens Heidenreich von der Stadt Moers. Dieser Ausblick macht die Halde und die Grubenlampe auch zu jeder Jahreszeit zu einem schönen Ausflugsziel für die ganze Familie.

Im Sommer sei es immer luftig auf der Halde – es wehe auch bei hohen Temperaturen stets ein erfrischender Wind, so Heidenreich. Im Frühling und Herbst empfiehlt er eine Wanderung oder Radtour auf und um die Halde herum. Im Baerler Busch gibt es zahlreiche Rad- und Wanderwege und außerdem ist der Waldsee hier zu finden.

Und auch zur kalten Jahreszeit können sich die Besucherinnen und Besucher auf eine traumhafte Landschaft freuen. „Im Winter mutiert der Weg zum Geleucht zur Rodelpiste – wenn denn Schnee liegt“, so Heidenreich.

Moers: Wanderungen und Veranstaltungen rund um das Geleucht

Wer mehr über die Halde und das Geleucht erfahren will, der kann auch bei einer Vollmondwanderung mitmachen. Gästeführer und Haldenwart Karl Brand bietet diese am 27. November und Anfang des kommenden Jahres am 26. Januar und 24. Februar jeweils um 18.30 Uhr an. Treffpunkt ist das Clubhaus der Freien Schwimmer an der Römerstraße 790. Die Kosten liegen bei sieben Euro pro Person. Im Frühjahr und Sommer werden weitere Veranstaltungen angeboten, zum Beispiel eine Naturwanderung zu den Haldenkräutern rund um das Geleucht.

Der See und die Halde Rheinpreußen sind Tag und Nacht frei zugänglich. Das Geleucht kann ebenfalls von außen frei besichtigt werden und ist zu bestimmten Zeiten als Aussichtsplattform geöffnet: Im November und Dezember, sowie Februar und März, immer mittwochs, samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr, von April bis Oktober mittwochs von 14 bis 17 Uhr und samstags und sonntags bis 18 Uhr. Im Januar ist die Plattform geschlossen. Infos unter www.das-geleucht.de.