Kreis Wesel. Wer das Zentrum Kloster Kamp in Kamp Lintfort besucht, ist den ganzen Tag beschäftigt. Was das besondere Ausflugsziel zu bieten hat.

Kreis Wesel. Wer hätte gedacht, dass sich ausgerechnet ein Kloster für einen spannenden Ausflug mit der ganzen Familie eignet? Im Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp können Interessierte die Abteikirche bewundern oder durch die Schlossgärten spazieren. Und wie wäre es mit einem Museumsbesuch auf dem Gelände?

Das Kloster Kamp ist kein aktives Kloster im kirchenrechtlichen Sinn mehr, so Leiter Peter Hahnen. Mönche gibt es hier schon lange nicht mehr, Nonnen hat es nie gegeben, da es sich um ein Männerkloster handelte. Die Kamper Abteikirche, so wie sie heute zu sehen ist, entstand etwa 1683. Besucherinnen und Besucher können darin eine sechseckige Kanzel bestaunen, sowie die Orgel, deren Gehäuse etwa 1720 entstand.

Team aus Ehrenamtlichen kümmert sich um das Kloster Kamp

Was das beeindruckende und gut gepflegte Gelände nicht vermuten lässt: Es wird vollständig von einem privaten, gemeinnützigen Verein erhalten. Das ehrenamtliche Team bietet zahlreiche Führungen durch das Zentrum und die Gärten an. „Hier engagieren sich circa 100 Ehrenamtliche, die aus der ganzen niederrheinischen Region stammen, teils als Gästeführer, teils im Spenden-Café, im Klosterladen, oder als Ausstellungsaufsicht“, fasst Hahnen zusammen.

Ein Hingucker, von außen, wie von innen: Die Abteikirche Kloster Kamp und die Schatzkammer.
Ein Hingucker, von außen, wie von innen: Die Abteikirche Kloster Kamp und die Schatzkammer. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Im Klosterladen können Gäste selbst hergestellte Produkte kaufen. Zum Beispiel die Kamper Pralinen, Konfitüren, Kamper Kräuterlikör oder Honig. Im Spendencafé können die Besucherinnen und Besucher bei einer Tasse Kaffee und Streuselkuchen entspannen.

Ein Weinberg am Niederrhein

Wussten Sie, dass das Kloster Kamp einen eigenen Weinberg hat? Speise- und Weintrauben, rote und weiße Sorten wachsen hier. Regelmäßig werden dort Führungen und Workshops angeboten. Der Weinberg ist in den warmen Monaten immer am ersten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Wein vom Weinberg können Gäste allerdings nicht kaufen. Um diesen zu verkaufen, wäre allein die chemische Analyse zu teuer, so das Team Kloster Kamp.

Terrassengarten im Sommer, Schatzkammer im Winter

Im Sommer lohne sich laut Hahnen besonders ein Blick in den Kräutergarten. Hier gibt es Würz- und Heilkräuter der Volksheilkunde. Gäste können bei der Staudengärtnerei auch Pflanzen erwerben. Lohnenswert ist auch ein Spaziergang durch den barocken Terrassengarten. Dies ist nur einer von vielen Gärten, die das Kloster Kamp umrahmt. Außerdem gibt es im Sommer im Gewölbekeller eine Kunstausstellung. Im Winter ist vor allem die Schatzkammer sehenswert, sagt der Leiter. So heißt das Museum Kloster Kamp, das die Geschichte des Ortes anschaulich macht. Darin zu sehen sind antike Originale aus der früheren Klosterausstattung, zum Beispiel das „Kamper Antependium“, ein Altarvorhang aus dem 14. Jahrhundert. Im Erdgeschoss sind außerdem wechselnde Ausstellungen zu sehen.

In der Weihnachtszeit warten Adventslesungen, Chorkonzerte und Live-Jazzmusik auf die Gäste

Die Abteikirche hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Auch der Terrassengarten steht Besucherinnen und Besuchern täglich ab 8 Uhr offen. Das Museum hat am Montag Ruhetag, ist ansonsten aber von 14 bis 17 Uhr geöffnet, sonntags schon ab 11 Uhr. Alle Öffnungszeiten gibt es auf der Internetseite des Klosters Kamp, kloster-kamp.eu.