Bedburg-Hau/Kleve. Nach dem Insolvenzantrag des St. Willibrord-Spitals bahnt sich eine weitere Veränderung im Bereich Krankenhäuser im Kreis Kleve an.

Dass die Krankenhäuser auch am Niederrhein vor gewaltigen Umbrüchen stehen, machte am vergangenen Freitag der Insolvenzantrag des Emmericher St. Willibrord-Spitals mehr als deutlich. Doch das ist nicht die einzige Veränderung: Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum (KKLE) plant die Übernahme der Föhrenbachklinik.

Die Klinik für Neurologie und Neurophysiologie wird bisher vom Landschaftsverband Rheinland in Bedburg-Hau betrieben und hat einen sehr guten Ruf bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Die Mitarbeiter der Klinik in Bedburg-Hau wurden über die geplante Übernahme bereits informiert.

Gespräche werden geführt

Auf Anfrage erklärte ein KKLE-Sprecher, dass die beiden Krankenhäuser sich in Gesprächen befänden: „Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) führen Gespräche zur Integration der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie (Föhrenbachklinik Bedburg-Hau) in das St.-Antonius-Hospital Kleve.“ Aus der Sicht beider Träger handelt es sich um einen „medizinisch und organisatorisch konsequenten Schritt“.

Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) führen Gespräche zur Integration der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie (Föhrenbachklinik Bedburg-Hau) in das St.-Antonius-Hospital Kleve.
KKLE-Sprecher - auf Nachfrage dieser Zeitung.

Denn das Land Nordrhein-Westfalen hat mit der Umsetzung der neuen Krankenhausplanung begonnen. Für das Versorgungsgebiet Duisburg, Wesel und Kleve hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW sein Interesse bekräftigt, die Schlaganfallversorgung an somatische Krankenhäuser anzuschließen. Durch den Träger- und Standortwechsel könnte die neurologische Notfallversorgung für den Nordkreis Kleve am St.-Antonius-Hospital Kleve gebündelt werden.

Die Folgen des Trägerwechsels

Trägerwechsel heißt, dass die Mitarbeiter der Föhrenbachklinik vom Landschaftsverband Rheinland zum Katholischen Karl-Leisner-Klinikum wechseln sollen, zu dem neben dem Hospital in Kleve auch die Krankenhäuser in Goch, Kevelaer und Kalkar gehören. Standortwechsel bedeutet, dass der Standort in Bedburg-Hau aufgegeben wird und statt dessen eine auch räumliche Integration mit dem Klever St. Antonius-Hospital erfolgen soll. Ob und wie der LVR die Gebäude in Bedburg-Hau weiter nutzt, ist derzeit nicht klar.

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Die bisherige Neurologische Klinik der Föhrenbachklinik besteht aus 53 Betten, verteilt auf drei Stationen: Auf der Aufnahmestation 42.4 werden sieben Monitorbetten als Intermediate Care Station/Stroke Unit betrieben (Behandlung akuter Schlaganfälle). In den vergangenen zwölf Monaten wurden in der Föhrenbachklinik 396 Schlaganfälle (Schlaganfall durch Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn - Hirninfarkt, Quelle: Bundes-Klinik-Atlas) behandelt. Auf der Station 42.1 werden Patienten mit einem erhöhten Pflegebedarf betreut. Geleitet wird die Klinik von Dr. Christoph Baumsteiger. In der Föhrenbachklinik arbeiten sieben Ärzte und 40 Pfleger.

Die Anlage vor der Föhrenbachklinik

Noch am 26. April meldete der LVR, dass Pflegedirektor Carsten Schmatz an der Seite vom Bedburg-Hauer Bürgermeister Stephan Reinders beherzt zu Schaufel und Gießkanne griff, um die Anlage vor der Föhrenbachklinik zu begrünen. Gemeinsam pflanzten sie eine Mehlbeere. „Der Baum des Jahres 2024 gilt als Zukunftsbaum, der dank eines tiefen Wurzelwerk selbst trockene Perioden gut übersteht. So kann er noch vielen Generationen von Patienten, Besuchern und Mitarbeitenden der LVR-Klinik Schatten spenden.“ Inwieweit der Schatten künftig noch benötigt wird, steht in den Sternen.