Kalkar. Das Land NRW wird auf dem Gelände des Freizeitparks Wunderland Kalkar doch keine große Flüchtlingsunterkunft errichten. Das sind die Gründe.

Im Wunderland Kalkar wird es keine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes NRW für Flüchtlinge geben. Das teilte die Kalkarer Bürgermeisterin Britta Schulz im Stadtrat mit. Die Bezirksregierung habe auf eine Nutzung des Wunderland-Geländes verzichtet. Wie berichtet, war im November über eine große Flüchtlingsunterkunft am Wunderland diskutiert worden, die Platz für 600 Menschen geboten hätte. Bis Ende Februar hätte ein Beschluss gefasst werden müssen.

Die Kalkarer Ratsmitglieder standen der Großunterkunft einhellig kritisch gegenüber. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Manuela Bühner-Lankhorst, die selbst in einer ZUE gearbeitet hat, sagte im November, dass diese Form der Unterbringung völlig ungeeignet sei. In Bonn sei eine ZUE von 480 auf 330 Flüchtlinge verkleinert worden, weil das Gewaltschutzkonzept nicht mehr gewährleistet werden konnte. Im Rat wurde damals auch diskutiert, ob es nicht makaber sei, Flüchtlingskinder vor den Toren eines Freizeitparks unterzubringen.

Will die Stadt eine Flüchtlingsunterkunft am Wunderland Kalkar?

Wunderland-Geschäftsführer Marten Foppen hat der Stadtverwaltung jedoch angeboten, eine städtische Flüchtlingsanlage auf dem Gelände zu errichten. Ob das allerdings tatsächlich Realität wird, bleibt abzuwarten. Aktuell kommen wöchentlich fünf Flüchtlinge nach Kalkar. Ändere sich die Kriegslage in der Ukraine, könne sich das Bild aber ganz schnell wieder ändern, so Schulz. Ende letzten Jahres kamen im Schnitt 25 Flüchtlinge pro Woche.

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Die Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle Altkalkar wurde jetzt wieder leergeräumt. „Die Turnhalle ist jetzt wieder frei“, so Schulz. Allerdings wolle man sie noch nicht wieder für den Sport herrichten: „Sie bleibt erst einmal so wie sie ist, damit wir sie recht zügig wieder einrichten können“, so die Bürgermeisterin. Die Turnhalle wurde im November 2023 für 60 Personen umgebaut.

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