Kleve. Mischung aus Maus und Känguru: Im Tiergarten Kleve wurde ein Rüsselspringer geboren. Warum das alles andere als selbstverständlich ist.

Große Freude im Tiergarten Kleve: Bei den kleinen Rüsselspringern ist kürzlich Nachwuchs zur Welt gekommen. Ein Zuchterfolg, der nicht selbstverständlich ist.

Rüsselspringer bilden eine eigene, urtümliche Ordnung der Säugetiere und gehören zu den Afrotheria, zu denen auch Elefanten und Seekühe zählen. Daher ist es auf den ersten Blick verwunderlich, dass die 30 Gramm leichten Tiere, die mit ihrem langen Schwanz und ihren langen Hinterbeinen an eine Mischung von Maus und Känguru erinnern, näher mit Elefanten als mit Mäusen verwandt sind. Umso besonderer die Verwandtschaftsverhältnisse, umso schwieriger ist auch die Zucht.

Zuchtanlage 2021 errichtet

Der Rüsselspringer sieht aus wie eine Mischung aus Maus und Känguru.
Der Rüsselspringer sieht aus wie eine Mischung aus Maus und Känguru. © Tiergarten Kleve

„Kurzohrrüsselspringer sind sehr empfindliche Tiere, die leicht gestresst sind und deren Zucht als alles andere als einfach gilt“, so Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Auch wenn sie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen monogam leben, ist die Paarzusammenstellung sehr schwierig und nicht alle Paare harmonieren. Daher haben wir hinter den Kulissen unseres Zoos 2021 eine große Zuchtanlage für Rüsselspringer errichtet, in der nun erneut Nachwuchs zur Welt gekommen ist.“

Kurzohrrüsselspringer kommen aus Namibia, Botswana und Südafrika und bewohnen dort trockene Regionen wie Wüsten und Halbwüsten. Mit ihrem kleinen, beweglichen Rüssel spüren sie besonders gut Insekten auf, die den Hauptanteil der Ernährung der allesfressenden Säugetiere ausmachen. Aufgrund der Vielzahl an natürlichen Fressfeinden verstecken sie sich oft unter Steinen, Büschen und Wurzeln. Hier hat jedes Versteck meist mehrere Ausgänge, sodass sie jederzeit flüchten können, wenn einer ihrer Ausgänge von Feinden überwacht wird.

Paarung findet meist nachts statt

Seit 2021 leben Kurzohrrüsselspringer im Tiergarten Kleve. Auf dem Foto sieht man ein ausgewachsenes Tier.
Seit 2021 leben Kurzohrrüsselspringer im Tiergarten Kleve. Auf dem Foto sieht man ein ausgewachsenes Tier. © Tiergarten Kleve

„Da die Paarung bei Rüsselspringer meist nachts stattfindet, bekommt man hiervon in der Haltung meist nicht viel mit“, so Polotzek. „Hier haben unsere Forschungsergebnisse ergeben, dass der Eisprung bei Rüsselspringern wahrscheinlich durch die Anwesenheit eines Männchens ausgelöst wird. Nach einer Tragzeit von rund zwei Monaten werden dann meist ein bis zwei Jungtiere geboren, die als Nestflüchter eine Miniaturausgabe ihrer Eltern darstellen. Da der Rüsselspringernachwuchs in unserer Zuchtanlage zur Welt gekommen ist, ist er derzeit für unsere Besucherinnen und Besucher leider nicht zu sehen. Aber die Gäste können im E-Center-Schroff-Afrikaterrarium Rüsselspringer gemeinsam mit Spaltenschildkröten live erleben.“

Weitere Jungtiere und China Lights im Tiergarten Kleve

Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Auch wenn der Rüsselspringernachwuchs derzeit nicht zu sehen ist, können sich die Gäste des Familienzoos am Niederrhein über Jungtiere bei Alpaka und Zwergseidenäffchen sowie über zahlreiche Lämmer freuen.

Abseits des normalen Tiergartenbesuchs erstrahlt der Tiergarten Kleve im Rahmen der China-Lights-Veranstaltung noch bis zum 30. März täglich von 18 bis 21 Uhr im neuen Glanz und wird von zahlreichen chinesischen Laternen mit tausenden LEDs beleuchtet. Weitere Informationen gibt es unter www.tiergarten-kleve.de.

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