Kleve. Pünktlich zu den Herbstferien hat ein erster Vertreter dieser skurrilen Tierart Einzug gehalten. Der Rüsselspringer ergänzt den Klever Tiergarten.

Sie sind so klein wie eine Maus, ihre Hinterbeine erinnern an Kängurus und ihre Nase ist ein kleiner Rüssel: Die Rede ist von Kurzohrrüsselspringern. Pünktlich zum Start der Herbstferien hat nun ein erster Vertreter dieser skurrilen Tierart Einzug im Tiergarten Kleve gehalten.

Thema der Diplomarbeit

Für Tiergartenleiter Martin Polotzek, der bereits seine Diplomarbeit über diese Tierart geschrieben hat, erfüllt sich damit ein lang ersehnter Wunsch: „Schon lange war es mein Wunsch, unseren BesucherInnen diese faszinierenden Tiere zeigen zu können. Ihr Aussehen und ihr Verhalten ist einfach einmalig im Tierreich: So bilden Rüsselspringer eine eigene Ordnung innerhalb der Säugetiere und sind mit Seekühen und Elefanten näher verwandt als mit Mäusen. Täglich reinigen sie mit ihren kleinen Pfoten ihre Laufstrecken, damit sie immer einen perfekten Weg zum Jagen nach Insekten haben.“

Polotzek erforschte das Fortpflanzungsverhalten dieser Tierart

Polotzek erforschte das Fortpflanzungsverhalten dieser Tierart und hofft, dass es bald auch in Kleve Rüsselspringernachwuchs geben wird: „Da Rüsselspringer bei der Partnerwahl sehr anspruchsvoll sind, bauen wir derzeit noch eine große Zuchtanlage hinter den Kulissen. Hier kann man verschiedene Rüsselspringer zusammenführen und bei Bedarf auch leicht wieder trennen. So hoffen wir, dass wir bald ein erstes Paar zusammenstellen und dann auch den ersten Rüsselspringernachwuchs in Kleve begrüßen können.“ Am 11. Oktober ist der erste Klever Rüsselspringer aus dem Zoo Neuwied eingezogen. Weitere Tiere sollen bald aus anderen Parks folgen.

Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich im südlichen Afrika von Namibia über Botswana bis nach Südafrika. Hier werden die Tiere meist nicht älter als ein bis zwei Jahre. In menschlicher Obhut können sie durchaus auch sechs Jahre und mehr erreichen. Nach einer Tragzeit von rund zwei Monaten bringt das Weibchen meist ein bis zwei Jungtiere zur Welt, die als Nestflüchter bereits bei der Geburt wie eine Miniaturausgabe ihrer Eltern aussehen. Nach einer Säugezeit von nur rund einer Woche bleiben die Jungtiere noch weitere zwei bis drei Wochen bei den Eltern, bis sie sich dann mit etwa einem Monat komplett abnabeln und selbstständig werden.

Wer den neuen Rüsselspringer besuchen möchte, kann das täglich von 9 bis 18 Uhr im Tiergarten tun. Eine Online-Reservierung oder ein Coronatest sind nicht erforderlich. Die nächste Veranstaltung im Tiergarten ist das Halloweenfest am 31. Oktober, Infos unter www.tiergarten-kleve.de