Kleve. Ein Pilz hat sechs der Kirschblütenbäume am Kermisdahl in Kleve befallen. Das Datum der geplanten Fällung hat sich etwas verschoben.
Sechs der beliebten Kirschblütenbäume am Kermisdahl in Kleve sollen am Dienstagmorgen, 5. März, gefällt werden. Das bestätigte Stadtsprecher Niklas Lembeck auf NRZ-Anfrage. Zunächst hatte die Stadt geplant, die japanischen Kirschblüten bereits am Montag zu fällen. Wie berichtet, wurden die Bäume von einem Pilz befallen. Sie bilden die Kulisse für viele Fotos und das im vergangenen Jahr erstmals organisierte Kirschblüten-Picknick.
+++ Das hatte die NRZ am 1. März berichtet +++
Die Fällung der Kirschblütenbäume in Kleve sorgt bei der SPD für ein mulmiges Gefühl. Die Fraktion fragt an, ob nicht besser noch eine zweite Meinung eingeholt werden sollte. Wie berichtet, wurde ein Pilzbefall festgestellt, weshalb sechs Bäume gefällt werden sollen.
„Wir respektieren die erfolgte sehr gute fachliche Einschätzung der Experten der Umweltbetriebe der Stadt Kleve (USK), die zu der Empfehlung der kurzfristigen Rodung geführt hat. Für das Zusammenwirken der USK mit dem Fachbereich 64 (Klima-, Umwelt- und Naturschutz) gebührt unser aller Dank. Dennoch würden wir es als SPD-Fraktion ausdrücklich begrüßen, wenn zunächst eine Zweitmeinung eines weiteren Experten eingeholt und die Fällung nicht in der kommenden Woche durchgeführt würde“, begründet Christian Nietsch, SPD-Fraktionsvorsitzender, die Anfrage.
Sehr beliebter Anziehungspunkt
Die Kirschblumenbäume seien bei der Bevölkerung sehr beliebt. In der Blütezeit seien sie Anziehungspunkt für viele. „Beim Kirschblütenfest schafften sie eine beeindruckende Atmosphäre“, erinnert Nitsch. Wenn bei der Einholung einer Zweitmeinung ebenfalls die Empfehlung auf kurzfristige Fällung der betroffenen Bäume heraus käme, dann wäre das zwar ein trauriges Ergebnis, „allerdings hätten wir so ein besseres Gefühl, dass diese Maßnahme durchgeführt wird und zuvor mögliche Alternativen gut abgewogen wurden“.
+++ Das hatte die NRZ am 29. Februar berichtet +++
Eines der beliebtesten Fotomotive in Kleve wird es bald nicht mehr geben: Sechs der insgesamt zwölf japanischen Kirschbäume müssen gefällt werden. Das teilte die Stadt Kleve am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit. Wie die NRZ auf Nachfrage von Stadtsprecher Niklas Lembeck weiter erfuhr, betrifft dies Bäume, die in der Nähe der Worcesterbrücke stehen, aber auch Bäume am Aufgang zum Kreishaus. Die Fällungen sollen am Montag, 4. März, stattfinden.
Beliebtes Kirschblütenfest
Im Frühlingsmonat April erfreuen sich die japanischen Kirschbäume in Kleve großer Beliebtheit. Die prächtigen Blütenfarben machen sich vor der Silhouette der Schwanenburg als Fotomotiv besonders gut. Viele junge Menschen haben sich in den vergangenen Jahren vor den Bäumen für ein Instagram-Foto ablichten lassen. Im vergangenen Jahr organisierte die Wirtschaftsförderung Kleve sogar erstmals ein Kirschblütenfest. Am 16. April trafen sich viele Menschen zum Picknick am Bleichenberg.
Die Fällung der Bäume ist wegen eines Pilzbefalls notwendig. Wie die Stadt Kleve mitteilt, hat der „Wulstige Lackporling“, ein Pilz, der seit einigen Jahren in Kleve vorkommt, den Bäumen stark zugesetzt und den Stammfuß angegriffen. Die Standfestigkeit sei nicht mehr gegeben, so Lembeck. Am Donnerstagvormittag haben sich Experten der Stadt und der Umweltservicebetriebe Kleve (USK) die Bäume noch einmal vor Ort angesehen. Auch die Wurzeln der Bäume seien befallen. Der Pilzbefall war bei einer Routinekontrolle aufgefallen.
Große Fruchtteile sind befallen
Niklas Lembeck berichtete, dass auch große Fruchtteile der Bäume bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die zu fällenden Bäume werden nun von der USK markiert. Längere Trockenperioden oder Dauerregen seien nicht für den Pilz verantwortlich, so der Stadtsprecher. Der Wulstige Lackporling besiedelt laut Wikipedia verschiedene Laub- und Nadelbäume und schwächt das Holz durch eine Weißfäule. Der Pilz sei in der Lage, ein breites Spektrum von Laubbaumarten zu befallen.
Die Klever zeigten sich gestern ob der Nachricht betroffen und meldeten sich bei der Stadt und der USK. Dass die Bäume von einem Pilz befallen sind, ist den regenmäßigen Baumkontrollen auch immer dokumentiert worden. Jetzt kam die Stadt allerdings zur Beurteilung, dass die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist. Man habe nach bestem Wissen beurteilt und sich die Entscheidung auch nicht leicht gemacht.
Betroffen sind vor allem die größeren und älteren Bäume. So müssen von der Worcesterbrücke kommend die ersten vier großen Kirschbäume entfernt werden. Danach bleibt ein großer Baum stehen, zwei weitere werden gefällt. Die letzten drei großen Bäume der Reihe bleiben stehen. Sie werden durch zwei kleinere Nachpflanzungen ergänzt. Wie alt die Bäume sind, konnte Luc Boekholt von der Stadt Kleve gestern auf Anfrage nicht sagen.
Es werden neue Bäume gepflanzt
Boekholt erklärte gegenüber der NRZ, dass so schnell wie möglich neue japanische Kirschen gepflanzt werden sollen. Man denke auch darüber nach, direkt größere Bäume zu pflanzen, anstatt kleine junge Bäume. Allerdings sei das Pflanzen größerer Bäume immer problematisch, da sie in der Anfangszeit gut bewässert werden müssten. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Kleve Tourismus hält unterdessen vorerst an der Organisation des Kirschblütenfestes fest. Laut WTM ist das Fest für den 20. April geplant. Stadtsprecher Niklas Lembeck sagte, dass es in Zukunft wohl nicht mehr so schöne Kirschblütenbilder geben werde. „Man wird auf jeden Fall Lücken sehen und das könnte die Bildqualität schon beeinträchtigen“, sagte er auf NRZ-Anfrage.
Kontakt bei Fragen
Die Stadt Kleve sieht vor, die Kirschblüten an dieser Stelle schnellstmöglich zu ersetzen. Fragen und Anmerkungen beantwortet die Stadt Kleve per E-Mail unter luc.boekholt@kleve.de oder telefonisch unter 02821 84408.
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