Kleve-Reichswalde. Was würden Kreis Klever an ihrem Grundstück verändern? Garten- und Landschaftsbauer spricht über Trends. Was neben Hochbeeten noch angesagt ist.

Ein Garten ist eine schöne Sache. Das ist keine neue Erkenntnis, das war schon immer so. Aber gerade die Corona-Jahre haben die Wertschätzung des eigenen Gartens noch mal verstärkt. Das hat Norbert Mähler beobachtet. Und er muss es wissen. Denn er betreibt seinen Garten- und Landschaftsbau in Kleve-Reichswalde seit 32 Jahren, hat also schon viele Moden in Sachen Gartengestaltung kommen und wieder gehen sehen. Sein Betrieb existiert seit 95 Jahren, sein Großvater hat einst die Mammutbäume gegenüber vom heutigen Museum Kurhaus gepflanzt. Sichtbarer kann Tradition kaum sein.

Nun denn: Pflegeleicht und modern. Das ist der eine Trend, den Norbert Mähler momentan sieht. Viele Kunden möchten eine Bewässerungsanlage, einen Rasen mit Mähroboter, dazu vielleicht Hortensiensträucher und viel Licht. Es gibt aber auch eine zweite Richtung, die Kunden sehr häufig nachfragen: Naturnahe Gärten.

Jacqueline Finke und Norbert Mähler berichten über die Möglichkeiten, einen Garten neu zu gestalten.
Jacqueline Finke und Norbert Mähler berichten über die Möglichkeiten, einen Garten neu zu gestalten. © NRZ | ad

Hochbeete haben Hochkonjunktur

„Die Menschen möchten Blumenwiesen, die von Jahr zu Jahr schöner werden und Bienen und Hummeln anlocken, Kastanienspaltzäune aus unbehandeltem Holz, und in vielen Ecken entstehen wieder Bereiche zum Anbau von Gemüse“, sagt Mähler. Wobei die Leute schon Wert darauf legen, dass alles leicht zu pflegen ist. Hochbeete etwa haben Hochkonjunktur – man muss zum Gärtnern nicht am Boden arbeiten. Außerdem ist das Gemüse dann sicher vor Wühlmäusen. „Wobei wir natürlich auch Wühlmäuseschutz am Boden anbringen können“, versichert Mähler.

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Der eigene Garten wird also wieder bunter, gemütlicher. Ganz viele Keramikplatten, geradlinige Wege – das war vor einigen Jahren der letzte Schrei. „Das geometrische Nichts“, so nennen sie das bei Mähler. Inzwischen seien Schotterflächen in fast allen hiesigen Gemeinden verboten, und das sei auch gut so, findet Jacqueline Finke, Mählers Assistentin.

Falsche Vorstellungen dank des Internets

Ein wenig Sorgen bereitet ihnen inzwischen aber das Internet. Manche Kunden hätten im Internet ganz viele tolle Dinge gesehen und daraus Vorstellungen entwickelt, die man gar nicht realisieren könne. Auf der anderen Seite arbeitet auch Norbert Mähler digital, drei Monitore stehen auf seinem Schreibtisch, das Zeichnen von CAD-Plänen ist eine aufwendige Sache. Dafür hat der Kunde eine Planung, unter der er sich auch etwas vorstellen kann.

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Zehn Mitarbeiter und zwei Auszubildende sind aktuell bei Mähler beschäftigt. Und die decken eine Fülle von Tätigkeiten ab. Sie planen und pflanzen, schreinern Pergolen oder Holzterrassen, mauern Gartenmäuerchen, bauen Schaltschränke oder installieren komplexe Illuminationen, sie pflastern Garagenauffahrten und installieren Wasserleitungen. „Das ist einer der umfangreichsten Berufe, die es gibt“, sagt Norbert Mähler. Und ein schöner, sieht man doch am Ende des Tages, was man gemacht hat. Und die Kunden haben einen sichtbaren Mehrwert. Gerade der Tag, wenn gepflanzt wird, ist ein zutiefst erfüllender.

Der Profi muss den Garten erstmal sehen

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Beratung. Was will der Kunde eigentlich? Was ist für welchen Geldeinsatz möglich? „Viele strecken die Maßnahmen über mehrere Jahre, was ja auch problemlos möglich ist.“ Der Weg zum Traumgarten kann über mehrere Etappen führen. Wichtig für Mähler ist es, den vorhandenen Garten erst einmal in Augenschein zu nehmen. Inspiration können sich die Kunden dann auch im Schaugarten in Reichswalde holen, wo auf 2000 Quadratmetern von verschiedensten Pflanzen bis hin zu den unterschiedlichsten Wegplatten alles zu sehen ist, auch Wasserspiele oder Hecken.

Die Leserumfrage der NRZ ergab, dass viele Menschen mit 20.000 Euro gerne ihren Garten verändern würden. Was kann ein Profi für diese Summe machen? „Wenn man einen Neubau mit 300 Quadratmetern Gartengröße annimmt, geht damit schon einiges“, sagt Norbert Mäher. Das Grundgerüst aus Einfahrt mit Pflastersteinen, Terrasse, Hauszugang, Rasen und Pflanzung – das ließe sich schon machen. „Ein klassisches Gartengerüst kriegen wir damit hin“, ist Mähler überzeugt.

Mähroboter ist inzwischen für viele ein Muss

Seine Planungen fangen bei 5000 Euro an und gehen bis zu 250.000 Euro. Mähroboter oder Bewässerung mit Tropfschläuchen – das bleibt allerdings bei einer Gesamtinvestition von 20.000 Euro noch ein unerfüllbarer Wunsch. Dabei ist gerade der Mähroboter inzwischen fast ein Muss und wird manchmal sogar auf Rasenflächen von nicht mal 50 Quadratmeter eingesetzt, gerade wenn die Kunden älter sind.

Auch wenn inzwischen alles so pflegeleicht wie möglich gedacht und gemacht wird, eine Sache ist Norbert Mähler wichtig: „Einen Garten ganz ohne Arbeit gibt es nicht.“ Und das kann ja auch ganz entspannend sein.

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