Kleve-Keeken. In Keeken brannte eine Scheune lichterloh. Menschen und Tieren sind unverletzt. Kripo spricht von Brandstiftung. Wie hoch der Sachschaden ist.

In der Nacht auf Montag, 2. Oktober, ist in einer Scheune am Fristerweg im Klever Ortsteil Keeken ein großer Brand ausgebrochen. Gegen 2 Uhr wurden die Löschzüge Nord-West und West sowie die Drehleiter des Löschzugs Kleve alarmiert. Am Morgen gab es eine erleichternde Nachricht: Die Freiwillige Feuerwehr Kleve meldete, dass bei dem Unglück keine Menschen und Tieren verletzt wurden. Die Einsatzkräfte konnten bei dem Großeinsatz auch ein Übergreifen der Flammen auf die anderen Gebäude auf dem Hof verhindern. Rund 400 Strohballen seien in der offenen Lagerhalle in Brand geraten, teilte die Kreispolizei Kleve mit.

Nach Abschluss der Löscharbeiten am Nachmittag konnten Polizisten mit einem Brandsachverständigen die Halle betreten. Nach aktuellem Ermittlungsstand gehen sie von Brandstiftung und einem entstandenen Sachschaden in „niedriger sechsstelliger Höhe“ aus. Im Zuge der Ermittlungen sucht die Kripo Kleve nach Zeugen und nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 02821 5040 entgegen.

Blick aus der Drohne auf den Hof: Die brennende Scheune ist rechts zu sehen.
Blick aus der Drohne auf den Hof: Die brennende Scheune ist rechts zu sehen. © Feuerwehr Kleve

Bereits auf der Anfahrt der Rettungskräfte sei der Feuerschein am Nachthimmel von Weitem sichtbar gewesen, schilderte Feuerwehrsprecher Florian Pose. Beim Eintreffen der ersten Einheiten stand eine mit Stroh gefüllte Halle in Vollbrand, auf deren Dach auch eine PV-Anlage angebracht war.

52 Feuerwehrleute waren im Einsatz – aufwendige Arbeiten

In der brennenden Scheune wurde Stroh gelagert, das aufwendig abgelöscht werden musste.
In der brennenden Scheune wurde Stroh gelagert, das aufwendig abgelöscht werden musste. © Feuerwehr Kleve

„Es wurde umgehend ein massiver Löschangriff mit mehreren Strahlrohren eingeleitet, um die angrenzenden Gebäude vor dem Feuer zu schützen. Glücklicherweise waren die Rinder in den umliegenden Stallungen nicht vom Feuer oder Rauch bedroht, so dass diese dort verbleiben konnten“, so Pose. Dies sei ein „wahnsinniges Glück“ gewesen, denn der Wind stand günstig und blies die Rauchgase in die richtige Richtung davon. „So musste der etwa zehn Meter entfernte Kuhstall nicht evakuiert werden“, stellte Florian Pose fest.

In den frühen Morgenstunden war auch eine NINA-Warnung wegen der starken Rauchentwicklung ausgelöst worden. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten, sich nicht im Freien aufhalten, Klima- und Lüftungsanlagen abschalten, wenn möglich auch Nachbarn informieren und das Radio einschalten und auf Durchsagen achten.

52 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
52 Feuerwehrleute waren im Einsatz. © Feuerwehr Kleve

Feuerwehr dankte Landwirten für die Unterstützung

Um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen, forderte Einsatzleiter Ralf Benkel die Erkundergruppe an, die mit einer Drohne das Einsatzgeschehen unterstützte. Parallel wurde das in der Halle gelagerte Stroh mit Radladern auf die umliegenden Felder transportiert, um es dort auseinanderziehen und ablöschen zu können. „Das ist eine sehr aufwendige Arbeit, die aber notwendig ist. Man muss das Stroh aus der Scheune holen, sonst frisst sich das Feuer hinein“, erläuterte Feuerwehrsprecher Pose. Mit dieser Aufgabe war die Löschgruppe Keeken noch am Nachmittag beschäftigt. Durch feststehende, große Stahlrohre wurde das Heu mit Wasser beregnet. Im Einsatz waren über viele Stunden insgesamt 52 Einsatzkräfte unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Ralf Benkel.

„Ein besonderer Dank geht an die örtlichen Landwirte, die die Feuerwehr mit Radladern und weiteren technischen Gerätschaften unterstützen. Das ist Gold wert“, sagte Florian Pose. „Auch bedanken wir uns bei den Anwohnern für die aufmerksame Versorgung mit Getränken während des langwierigen und kräftezehrenden Einsatzes!“