Kleve. Offene Klever stellten den Antrag: Kleve soll sich einsetzen, dass der Reichswald ein Nationalpark wird. Die Gegenargumente des Bürgermeisters.

Einige einzelne Bürger saßen in der Ratssitzung auf den Zuschauerstühlen und warteten mit ihren geduldigen Hunden vier Stunden, bis der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, der sie am meisten interessierte: Die Offenen Klever stellten den Antrag, dass die Stadt Kleve sich einsetzt, den Klever Reichswald zu einem zweiten Nationalpark in NRW zu machen. Denn der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Oliver Krischer, hatte den Reichwald unter sechs denkbaren Gebieten genannt.

Udo Weinrich, OK, fragte den Bürgermeister Wolfgang Gebing, was er persönlich davon halte. „Das tut zwar nichts zur Sache“, sagte Gebing, „aber ich zweifle, ob das was wird, weil es schon einen Nationalpark im Rheinland gibt. Es ist nur ein Bauchgefühl. Ich habe das in der Bürgermeisterkonferenz besprochen.“ Der Landrat werde sich mit den vier betreffenden Bürgermeistern aus den Reichswald-Kommunen Kleve, Goch, Kranenburg und Bedburg-Hau noch einmal zusammensetzen.

Der Reichswald ist es nur zu elf Prozent naturbelassen

Gebing zählte auf, dass ein Nationalpark doppelt so groß sein sollte wie der Reichswald, dass darin schon heute ein Drittel naturbelassener Wald vorhanden sein solle, der Reichswald ist es nur zu elf Prozent. Und er fragte: Wie wirkt sich ein Naturschutzgebiet auf die Landwirtschaft und regenerative Energien in Waldesnähe aus? Das sei zu klären.