Kleve. Eine Kunstbude für Groß und Klein eröffneten SOS-Kinderdorf und Haus Mifgash jetzt am Opschlag in Kleve. Das soll Kinder und Familien begeistern.

Die neue Kunstbude am Opschlag-Spielplatz in der Klever Unterstadt ist nicht zu übersehen. Ein ausrangierter Bauwagen wurde hergerichtet und mit einem knallgrünen Anstrich versehen. Das Projekt – gemeinsam vom Verein „Haus der Begegnung – Beth HaMifgash“ (kurz Haus Mifgash), und dem SOS-Kinderdorf Niederrhein vorangetrieben – hat zum Ziel, spielerisch Kinder und ihre Familien für interkulturelle Kunst und Kultur zu begeistern und den Sozialraum zu entwickeln.

Bei einer kleinen Feier wurde die Kunstbude jetzt eröffnet. Ihr Vorbild wirkt bereits seit einigen Jahren in der Klever Oberstadt am Beethovenspielplatz. Hier hat 2018 der syrische Künstler Bassam Alkhouri die Kunstbude als soziales Kunstprojekt im öffentlichen Raum, unterstützt vom Verein „Theater im Fluss“, entwickelt und umgesetzt. „Mein Ziel war es immer, die Kunstbude auch in anderen Stadtteilen zu etablieren. Ich freue mich, dass wir jetzt mit dem SOS-Bauwagen am Opschlag solch eine tolle Räumlichkeit gefunden haben“, so der Künstler Bassam Alkhouri.

Plattform für Gesellschaft und Zusammenarbeit

Gemeinsam mit der Kunstpädagogin und Sozialwissenschaftlerin Stefanie Dennstedt, die auch als Dozentin bei „Theater im Fluss“ mitwirkt, schafft Alkhouri eine Plattform für Gemeinschaft und Zusammenarbeit, die zu Kreativität und Gestaltung einlädt. Das Haus Mifgash, das nur wenige Gehminuten vom Opschlag entfernt, seinen Standort hat, hatte bereits früher eine Kulturwerkstatt für Kinder und Familien beherbergt. Daher war auch schnell klar, bei der Kunstbude in der Klever Unterstadt mitzumachen. „Wir möchten mit der Kunstbude die interkulturelle Neugier wecken, den Austausch fördern und Brücken zwischen verschiedenen Gemeinschaften bauen“, erklärt Thomas Ruffmann, Vorsitzender von Haus Mifgash und führt weiter aus: „Kunst ist eine universelle Sprache, die Menschen zusammenbringt. Indem wir Kinder durch Kunst miteinander in Kontakt bringen, fördern wir Verständnis, Empathie und Respekt für unterschiedliche Kulturen.“

Michael Gesikiewicz, Quartiersmanager beim SOS-Kinderdorf Niederrhein, betont: „Wir möchten im Quartier der Klever Unterstadt das soziale Miteinander und die Integration fördern. Wir ermöglichen Kontakt und Begegnung, um Isolation vorzubeugen. Hier helfen kulturelle Projekte, Workshops und Angebote, die zum Mitmachen einladen. Wir freuen uns, dass hier gleich mehrere starke Partner an einem Strang ziehen und die Stadt Kleve unbürokratisch und schnell bei der Standortortsuche geholfen hat.“

Malen, schreiben, kneten, formen

In der Kunstbude wird künftig zweimal wöchentlich unter professioneller Anleitung von Stefanie Dennstedt und Bassam Alkhouri gemalt, geschrieben, gedruckt, geknetet und geformt. Außerdem wird gelesen, musiziert und Theater gespielt. So wird der grüne Bauwagen zum bunten Atelier. Auch wird das Quartiers-Spiele-Lastenrad des SOS-Kinderdorf regelmäßig vorbeischauen. Denn die Wurf- und Geschicklichkeitsspiele erfreuen sich großer Beliebtheit bei Klein und Groß und laden dazu ein, ungezwungen miteinander in Kontakt zu kommen.

Der Verein „Haus der Begegnung – Beth HaMifgash e.V.“ wird über Spendengelder finanziert und unterstützt gemeinsam mit dem Verein „Theater am Fluss“ den Künstler Bassam Alkhouri sowie die Kunstpädagogin und Sozialwissenschaftlerin Stefanie Dennstedt bei ihrer Arbeit in der Kunstbude. Das SOS-Kinderdorf Niederrhein erhält für sein Quartiersmanagement in der Klever Unterstadt Fördermittel von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW. Die Stadt Kleve unterstützt die Quartiersarbeit ebenso.