Kreis Kleve. Die neue mobile Verbraucherzentrale im Kreis Kleve wird schon oft angerufen oder angemailt. So funktioniert die unabhängige Rechtsberatung.
Darauf hat der Kreis Kleve sehr lange warten müssen: Nach vielen Jahren der CDU-Blockade im Kreishaus wurde nun feierlich die neue, mobile Verbraucherzentrale vorgestellt. Damit erhalten die 315.000 Einwohner am unteren Niederrhein auch endlich eine unabhängige Rechtsberatung für viele Themenfelder. Verbraucherschutzministerin Silke Gorißen und Landrat Christoph Gerwers (beide CDU) freuten sich gemeinsam mit dem neuen Team der mobilen Verbraucherzentrale NRW.
Bereits 1000 Anrufe und E-Mails erhalten
Und das Beratungsangebot wird auch dringend benötigt. Bereits in den ersten anderthalb Monaten haben Leiterin Carmen Hesse und ihre Kollegin Ruth Hamstra 1000 Anrufe und ebenso viele E-Mails bearbeitet. Meist geht es um Fragen im Bereich Energie oder Telefonie. Sind die Abschläge meines Energieanbieters richtig? Können Sie noch mal über meine Rechnung schauen? Wurde ich beim Handyvertrag abgezockt? Oder wie spare ich richtig Energie? Die Leistungspalette der Verbraucherzentrale ist riesig – und steht nun erstmals in voller Tiefe auch den Kreis Klevern zur Verfügung.
Rainer Weber, Sprecher der Bürgermeisterkonferenz, sagte aus eigener Erfahrung, dass die Probleme vielfältig sind. Gerade ältere Menschen seien häufig überfordert mit lästiger Telefonwerbung, Internet-Bestellungen oder Drücker-Kolonnen, die mit unlauteren Methoden die Bürger schädigen.
Die Beratung erfolgt telefonisch
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Wie funktioniert nun die mobile Verbraucherberatung? Carmen Hesse und Ruth Hamstra haben kein öffentliches Büro, welches Bürger aufsuchen können. Die Beratung erfolgt telefonisch oder per E-Mail und bei Aktionen vor Ort. Die zentrale Telefonnummer lautet 0211/54222211. Wer diese Nummer anruft, erhält eine Erstberatung oder wird weiterverwiesen zu Fachleute, die eine Erstberatung geben können.
Eine Erstberatung war bislang auch schon möglich, allerdings erhielten die Bürger aus dem Kreis Kleve keine tiefgründige Fachberatung - und auf diese kommt es häufig an. Entsprechend können die Kreis Klever jetzt auch eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen, wenn sie Ärger mit ihrem Telefonanbieter, Internetdienstleister, Vermieter oder der Versicherung haben. Die benötigten Unterlagen können dann den Verbraucherschützern per E-Mail zugesendet werden. Wichtig: Die Beratungen sind kostenlos.
Gezielte Aktionen in den Kommunen
Vor Ort arbeiten Hesse und Hamstra mit Kooperationspartnern zusammen, die bei der Übermittlung helfen können. Dazu zählen die VHS, Caritas, Diakonie oder die Arbeiterwohlfahrt. Auch in den kommunalen Rathäusern könne man behilflich sein. Das Netzwerk der Kooperationspartner soll noch ausgeweitet werden.
Neben dem Beratungsangebot wollen Hesse und Hamstra auch gezielte Aktionen in den Kommunen starten. Wenn etwa die Deutsche Glasfaser wieder Kunden in der Region sucht, dann wollen die Verbraucherschützerinnen passgenau Angebote liefern, um Bürger über mögliche Fallstricke in Verträgen aufzuklären. Auch wenn Drückerkolonnen anderer Unternehmen in der Region unterwegs sind, dann wollen die beiden gezielt in diesen Kommunen aufklären.
Angebote in den Kommunen
Die ersten Aktionen möchte man jetzt mit ausgesuchten Kommunen starten. Bürgermeister Rainer Weber loste die ersten vier Kommunen aus: Emmerich und Kranenburg im Nordkreis, Rheurdt und Straelen im Südkreis. Die Verbraucherschützer werden in diesen Kommunen gezielt nachhaken, welche Beratungen gewünscht sind und dafür Angebote machen.
>> Das bietet die neue Verbraucherzentrale
Die mobile Verbraucherzentrale Kreis Kleve ist unter der Nummer 0211/54222211 erreichbar.
Eine Onlineberatung erfolgt unter www.verbraucherzentrale.nrw/onlineberatung.
Eine Buchung für Spezialthemen erfolgt unter www.verbraucherzentrale.nrw/telefonberatung.
Rat und Informationen gibt es zu den Themenfeldern Wohnen (z.B. Möbelkauf, Handwerkerleistungen, Mieten), Medien (Telefonie, Internet, Datenschutz), Gesundheit (Ernährung, Krankenversicherung, Zusatzleistungen beim Arzt),
Freizeit (Reise, Nahverkehr, Gewinnspiele), Finanzen (Altersvorsorge, Geld und Kredit, Versicherung), Energie (Energiesparen, Anbieterwechsel, Erneuerbare Energien) Umwelt (Öko-Produkte, Schadstoffe, Recycling)