Kleve. Nach dem Tod eines 30-Jährigen bei einem Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Kleve hat die Kripo jetzt die Ursache des Brandes ermittelt.
Ein 30-jähriger Mann hat bei einem Feuer in der Klever Innenstadt am Dienstag, 18. Juli, so schwere Verletzungen erlitten, dass er Stunden später im Krankenhaus gestorben ist. Die Feuerwehr war gegen 16.45 Uhr zu dem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Frankenstraße von einer Anwohnerin alarmiert worden. Sie wohnt neben dem 30-Jährigen, der zunächst als vermisst galt.
Kripo hat die Brandursache ermittelt
Am Donnerstagnachmittag teilte die Kriminalpolizei nun die Brandursache mit, nachdem sie gemeinsam mit einem Brandsachverständigen den Unglücksort in Augenschein genommen hatte. Demnach sei der Brand nach jetzigem Ermittlungsstand fahrlässig durch den Bewohner selbst herbeigeführt worden, so die Kreispolizei Kleve.
Als die Einsatzkräfte der Löschzüge Kleve und Süd auch aus der nahen Hauptwache an der Brabanter Straße am Brandort eintrafen, drang bereits dicker Brandrauch aus dem auf Kipp stehenden Fenster der Wohnung im ersten Obergeschoss. Ein Trupp der Feuerwehr kämpfte sich unter Atemschutz in die betroffene Wohnung vor, fand schließlich den vermissten Mann und brachte ihn auf dem schnellsten Weg ins Freie.
Reanimation vor dem Haus
Dort vor dem Haus begann der Rettungsdienst sofort mit der körperlich anstrengenden Reanimation und wechselte sich dabei mit Feuerwehrkräften ab. Die Feuerwehr hatte dafür auch einen Sichtschutz vor den zahlreichen Passanten aufgestellt. „Die Reanimation lief dann im Rettungswagen weiter, ehe der Schwerverletzte ins Klever Krankenhaus gebracht wurde“, berichtet Feuerwehrsprecher Florian Pose. Im St.-Antonius-Hospital erlag der Mann am frühen Abend schließlich seinen Verletzungen, wie die Kreispolizei Kleve später mitteilte.
In der Wohnung, in der das Feuer aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen war, fanden die Feuerwehrleute keine Rauchmelder. Das bestätigte Florian Pose der NRZ. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Brand mit Rauchmeldern anders ausgegangen wäre“, sagte der Klever Feuerwehrsprecher. „Rauchmelder helfen ungemein, etwa wenn man schläft und der Geruchssinn ausgeschaltet ist. Selbst wenn nur die Nachbarn die Rauchmelder gehört hätten, hätten wir noch schneller vor Ort sein können.“
Das Treppenhaus blieb rauchfrei
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Parallel zu den Wiederbelebungsversuchen der Einsatzkräfte hatte ein weiterer Feuerwehr-Trupp das Treppenhaus im Mehrfamilienhaus durchsucht und zwei Personen angetroffen, die schon wieder auf dem Weg zurück in ihre Wohnung waren. Die Feuerwehrleute konnten sie unverletzt nach draußen führen. „Sehr wichtig war, dass wir das Treppenhaus durch Belüftung rauchfrei halten konnten, weil es in einem Mehrfamilienhaus zugleich Fluchtweg für die Bewohner und Angriffsweg für die Feuerwehr ist“, erklärte Pose. Das Feuer selbst in der Brandwohnung war schnell gelöscht.
Die Angehörigen des 30-Jährigen wurden durch den polizeilichen Opferschutz betreut, während die Kriminalpolizei Kleve die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen hat. Die Wohnung ist derzeit versiegelt.
37 Feuerwehrleute waren im Einsatz
Für die Löscharbeiten war die Römerstraße für etwas mehr als eine Stunde gesperrt. Im Einsatz waren bis etwa 18 Uhr 37 Kräfte der Löschzüge Kleve und Süd (Löschzug Materborn und Löschgruppe Reichswalde) unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Ralf Benkel.