Kleve. Einkaufen rund um die Uhr: Fabian Albers hat in Kellen den ersten Automatenkiosk der Stadt eröffnet. Was seine Snackbox alles zu bieten hat.

In Düsseldorf, Duisburg und anderen Großstädten gibt es ihn bereits – nun auch in Kleve: An der Ecke von Emmericher Straße und Schulstraße in Kellen hat in der Nacht auf Sonntag der erste Automatenkiosk der Stadt eröffnet. Aus sieben Automaten in dem kleinen Verkaufsraum können sich Kunden rund um die Uhr ausgefallene und klassische Snacks, Kondome und Schwangerschaftstests und sogar frisch frittierte Pommes ziehen.

Fabian Albers hat den Trend nach Kleve geholt und ist vom Start seines Geschäfts namens Snackbox angetan. „Es läuft sehr gut an, damit hatte ich nicht gerechnet“, sagt der 23-Jährige. Eine App registriert jeden einzelnen Verkauf aus den Automaten. Der Jungunternehmer sieht so, dass in den ersten Verkaufstagen bereits Hunderte den neuen Laden besuchten – vor allem am Abend und in der Nacht zwischen 19 und 2 Uhr. „Es hat sich aber auch schon einmal jemand um 8 Uhr morgens eine Pommes geholt“, sagt Albers und lacht.

Blick in die Snackbox.
Blick in die Snackbox. © Niklas Preuten

Einzigartiger Pommesautomat

Auf den zumindest am Niederrhein bislang einzigartigen Pommesautomaten ist er besonders stolz. Bis zu zehn Kilo tiefgekühlte Kartoffelstäbchen und 30 Liter Öl lagern in der Maschine, die dank verblüffender Technik innerhalb von fünf Minuten die Pommes frittiert und salzt. Die 100-Gramm-Box kostet drei Euro, nachts 50 Cent mehr. Ketchup und Mayo gibt’s in einem der Snackautomaten daneben.

Dort werden auch US-Trendprodukte wie Dillgurken oder der „Hot Chip“, der angeblich am schärfsten gewürzte Maistortilla-Chip der Welt, angeboten. Was gerade insbesondere bei der jüngeren Generation angesagt ist, sieht Fabian Albers auf den Social-Media-Plattformen und richtet einen Teil seines Sortiments darauf aus. In den Automaten gibt es allerdings auch klassische Schokoriegel, Energydrinks und E-Zigaretten. Ein weiterer Automat produziert für einen Euro Softeis in der Waffel. Ein Greifer mit Super Marios in Plüsch und ein Zigarettenautomat runden das Angebot der Snackbox an der vielbefahrenen Emmericher Straße 212 ab.

Drei Kameras überwachen den Verkaufsraum

Der Automatenkiosk liegt an der Ecke von Emmericher Straße und Schulstraße in Kellen. Die Tür der Snackbox ist rund um die Uhr offen.
Der Automatenkiosk liegt an der Ecke von Emmericher Straße und Schulstraße in Kellen. Die Tür der Snackbox ist rund um die Uhr offen. © Niklas Preuten

Die Preise für die besondere Importware liegen marktüblich bei bis zu zehn Euro, eine kleine Pom-Bär-Tüte gibt’s dagegen schon für 1,50 Euro. „Ich möchte mich preislich zwischen dem Einzelhandel und den Tankstellen einordnen“, sagt Albers. Kunden können mit Karte, Scheinen oder Münzen bezahlen. Bei Alkohol und Zigaretten müssen sie per Personalausweis oder Führerschein ihr Alter nachweisen. Eine Sicherheitsfirma überwacht mit drei Kameras den Automatenkiosk und kann über Lautsprecher mit den Leuten vor Ort sprechen.

„In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, Personal zu finden, ist der Automatenkiosk eine coole Idee“, meint Fabian Albers. Von seinem verstorbenen Vater hat der Klever vor rund eineinhalb Jahren zwei Zeitarbeitsfirmen übernommen und weiß so bereits in jungen Jahren, was es braucht, ein Geschäft zu führen. Neben Wissen und Fleiß auch den Mut zur Investition. Allein ein normaler Snackautomat kostet circa 10.000 Euro. Die speziellen Pommes- und Softeisautomaten sind in der Anschaffung noch teurer. Hinzu kommen stattliche Stromkosten. Personalkosten spart sich Fabian Albers dagegen nahezu komplett.

Ziel: Zweite Snackbox in der Klever Oberstadt

Der Betreiber ist zuversichtlich, dass seine Geschäftsidee langfristig funktionieren kann, zumal wenn nach den Sommerferien die Schüler des nahen Konrad-Adenauer-Gymnasiums Heißhunger verspüren. „Das Ziel ist, im Sommer 2024 einen zweiten Laden in der Oberstadt zu eröffnen. Dann eine Nummer größer mit Dingen des täglichen Bedarfs wie Butter, Eier, Milch und Grillfleisch“, sagt der junge Unternehmer, der sich extra im Umgang mit Lebensmittel hat schulen lassen.

„Die Automatisierung ist die Zukunft“, meint Fabian Albers. „Den Wocheneinkauf erledigen die Menschen natürlich weiterhin bei Aldi. Aber Leute mit wenig Zeit – Schüler, Angestellte und Außendienstler in ihren Pausen – können sich im Automatenkiosk schnell versorgen.“