Groesbeek/Kleve. Der niederländische Ministerpräsident Rutte und NRW-Europaminister Liminski eröffneten das Freiheitsmuseum in Groesbeek. Klever waren Ehrengäste.
Es ist eines der schönsten Museen in der Region und nicht umsonst wurde das neue Freiheitsmuseum in Groesbeek, welches in seinem Äußeren einem Fallschirm nachempfunden wurde, im vergangenen Jahr mit dem internationalen Architekturpreis MasterPrize 2022 ausgezeichnet. Jetzt wurde das Haus im Beisein von Ministerpräsident Mark Rutte und NRW-Europaminister Nathanael Liminski offiziell geöffnet - obwohl hier schon seit zwei Jahren der Betrieb läuft.
Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg
Das Freiheitsmuseum in Groesbeek
Im Freiheitsmuseum können Besucher sich über den Zweiten Weltkrieg aus grenzüberschreitender Perspektive informieren. Gerade die Grenzregion zwischen Nimwegen und Kleve steht dabei besonders im Fokus.
Das Museum wird von 150 Ehrenamtlichen getragen und kommt gänzlich ohne staatliche Unterstützung aus. Der Jahresetat von 900.000 Euro wird über Eintrittsgelder, Spenden und ehrenamtliche Arbeit erwirtschaftet.
Freiheitsmuseum, Wylerbaan 4 in Groesbeek. Informationen: www.freiheitsmuseum.com
Am Mittwochnachmittag kamen viele Ehrengäste an die Wylerbaan, um gemeinsam mit dem Team von Direktor Wiel Lenders zu feiern. Maria Diedenhofen aus Kleve, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für das Freiheitsmuseum - welches früher Bevrijdingsmuseum hieß - einsetzt, durfte auf dem Podium gemeinsam mit Freundin Ria Roosendaal aus Nimwegen über ihre Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg berichten. Beide sind Jahrgang 1937 und haben die Bombardements auf ihre Heimatstädte jeweils ähnlich erlebt. Sie mahnten die zahlreichen Gäste, für die Werte der Freiheit zu kämpfen. Freiheit ist eine Errungenschaft, die jeden ganz persönlich angehe und herausfordere.
Kleves stellvertretender Bürgermeister Josef Gietemann freute sich über eine „großartige Veranstaltung“. Gerade jetzt sei es wichtig, den Rechtsstaat und die Demokratie zu verteidigen. Diese Grundsätze hätten sowohl Premier Mark Rutte als auch NRW-Minister Nathanael Liminski deutlich gemacht. „Es ist etwas Besonderes, dass wir in der Grenzregion so gut zusammenarbeiten und freundschaftlich verbunden sind“, sagte Gietemann. Zum Auftakt der Veranstaltung sang Lukas Kepser aus Kranenburg den Song „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen.
Die grenzüberschreitende Perspektive
Das Museum in Groesbeek ist strikt international ausgerichtet. Direktor Wiel Lenders legte von Beginn an Wert darauf, dass die Historie des Zweiten Weltkrieges aus grenzüberschreitender Perspektive erzählt wird und das die zentrale Botschaft die Wahrung der Freiheit ist: Wie haben wir die Freiheit verloren? Wie haben wir die Freiheit zurückerkämpft? Und wie schützen wir die Freiheit in Zukunft? Das sind die zentralen Fragen, die Lenders immer wieder stellt und sie auch beantworten möchte.
NRW-Minister Liminski betonte, dass Deutsche und Niederländer die gleichen Werte teilen und dies sei ein großes Glück. „Freiheit ist attraktiv, aber auch sehr fragil“, sagte er. „Wir müssen für sie kämpfen“, so Liminski, der dabei auch den aktuellen Höhenflug der AfD erinnerte. Er lobte, dass die Niederländer ohne Wenn und Aber zur Ukraine stehen: „Die Niederlande sind ein verlässlicher Kompass. Wir sind froh, solche Nachbarn zu haben.“
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Nimwegens Bürgermeister Hubertus Bruls sagte, dass es im vergangenen Jahr so viele Gedenkveranstaltungen wie noch nie in seiner Stadt gegeben habe. Davon profitiere auch die Region. Sein Kollege Mark Slinkman von der Gemeinde Berg en Dal freut sich darüber, dass jährlich viele Touristen nach Groesbeek kommen, um hier die historischen Orte der Militäroperation Market Garden zu besuchen.
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