Bedburg-Hau. Die Jungvögel aus Till werden bald flügge. Naturfreund Andreas Wolff beobachtet viel Plastikmüll im Gewölle. Dann fliegen die Vögel nach Afrika.

Der Storchenfreund Andreas Wolff aus Till Moyland hat in den vergangenen Wochen wieder das Verhalten der Tiller Störche beobachtet. Er schreibt, dass die drei Jungstörche unbeschadet durch das Frühjahr gekommen sind und jetzt flügge werden.

Viel Plastikmüll befindet sich im Gewölle

„Nun kommt die Zeit der gemeinsamen Futtersuche mit den Eltern, um zu lernen, was wo und wie gejagt und gefressen werden kann. Da die fast erwachsenen Jungstörche täglich bis zu 1.200 Gramm Futter benötigen (erwachsenen Störchen reichen hingegen zirka 500 Gramm), sind sie darüber hinaus auch noch einige Zeit auf die zusätzliche Fütterung und Anleitung ihrer Eltern angewiesen“, schreibt Wolff.

Der Tierbeobachter stellte fest, dass man im ausgewürgten Gewölle, auch Speiballen genannt, neben Nagetierknöchelchen, Schnecken- und Muschelschalen oder Fischgräten auch erschreckend viel Plastik-Kleinmüll finde.

Störche fliegen bis nach Tschad

Im August werden die Jungstörche einige Tage bis zu zwei Wochen vor den Altvögeln auf die lange Flugreise gen Süden begeben. Die Störche fliegen über Gibraltar und die Sahara in die Sahelzone, wo sie zwischen dem Senegal und Tschad den Winter verbringen. Andere bevorzugen die sogenannte „Ostlinie“ über die Türkei und Ägypten, wieder andere überwintern zunehmend in Spanien, wo sie auf Mülldeponien ausreichend Nahrung finden, schreibt Wolff.

Die östliche Flugroute bis Südafrika dauert rund zehn Wochen, wobei täglich ca. 200 bis 300 Kilometer zurückgelegt werden. Zur Freude der Till-Moyländer Storchenfreunde ist „ihr“ Storchenpaar „Till und Tilla“, eindeutig erkennbar an ihrem Gesamtverhalten, ihrer speziellen Ortskenntnis und der heftigen Nestverteidigung, alljährlich und wohlbehalten stets wieder eingetroffen.