Kreis Kleve. Im vergangenen Jahr wurden 1078 neue Wohnungen errichtet, das sind 12,3 Prozent mehr als im Jahr 2021. Trotzdem warnt die IG Bau vor Einschnitten.

Im Kreis Kleve wurden im vergangenen Jahr 118 Wohnungen mehr errichtet als 2021. Insgesamt kamen 1078 neuen Wohnungen auf den Markt - darunter 358 Ein- und Zweifamilienhäuser. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Bau wurden 160,1 Millionen Euro investiert. Die Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt. Das Wachstum auf dem Wohnungsmarkt beträgt damit 12,3 Prozent.

Bauvorhaben werden auf Eis gelegt

Die Bezirksvorsitzende der IG Bau, Karina Pfau, warnt allerdings vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen.

Pfau fordert zusätzliche Sozialwohnungen: Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. „Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Karina Pfau.

Zusätzliche Mittel vom Bund gefordert

Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt. „Nur dann kann es noch klappen, bundesweit 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen“, so die IG BAU-Bezirkschefin.