Kleve/Nimwegen. Die Grünen aus Kleve und Groesbeek machen einen Vorschlag für die Bahnstrecke Kleve-Nimwegen. Das steckt hinter den kleinen Kabinenbahnen.
Zugegeben, sie sehen etwas gewöhnungsbedürftig aus diese Monocabs. Quasi eine rollende Kabine ohne Fahrer, die auf Abruf über ein Gleis verkehren kann. Acht Personen könnten in einer Monocab Platz nehmen, selbst ein Fahrrad passt noch hinein. Die schmalen Fahrzeuge können sich auf einem Gleis begegnen.
Im Kreis Lippe verkehrt bereits so Mini-Bahnverbindung auf der stillgelegten Extertal-Strecke, und wenn es nach den Grünen aus Groesbeek geht, dann ist das die perfekte Lösung für die Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen. Florian Gödderz, Mitglied der Partei Groen Links in Berg en Dal, kann sich diese Monocabs sehr gut vorstellen. Die Deutsche Bahn habe in ganz Deutschland bereits 20 Trassen dafür ausgesucht. Die ursprüngliche Idee stammte von den Grünen aus Kleve.
Die Monocabs fahren zwischen 60 und 70 Km/h und werden von einem Elektromotor angetrieben. Sie fahren auf Bestellung.
Florian Gödderz ist vom Konzept überzeugt: Eine im Prinzip alte Technik werde mit heutigen Wünschen (eine Bahn auf Abruf) kombiniert. „Bis 2040 werden in der Region Nimwegen 100.000 neue Wohnungen entstehen. Nach den Angaben der Provinz Gelderland wird der Autoverkehr um 40 Prozent zunehmen, das sind 500.000 Autofahrten in der Provinz Gelderland zusätzlich – jeden Tag. Die Straßen werden wieder verstopfen. Also, wir müssen etwas tun.“
Verkehr wird bis 2040 deutlich zunehmen
Die Zunahme des Verkehrs werde auch Folgen für die Wohn- und Lebenssituation in der Provinz Gelderland haben und für die Landschaft, so Gödderz. Er rechnet mit langen Staus vor der Waalbrücke in Nimwegen und sieht keine Chance, die Klimaziele zu erreichen. „Berg en Dal wird 1200 Wohnungen errichten und auch Kleve wächst wie Bolle. Die Europäische Union möchte, dass die Lebensumstände in den Grenzregionen sich anpassen. Wir müssen also gemeinsam die Themen wie den ÖPNV anpacken. Die Monocabs wurden extra für die ländliche Region entwickelt“, so Gödderz.
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Er möchte, dass die Gemeinde Berg en Dal ihren Standpunkt überdenkt und über die Idee Monocab nachdenkt. Möglicherweise kann man die Bahnen auch nur während der Rushhour verkehren lassen – dann könnte auch noch die Draisine auf der Strecke verkehren.
Klever Grüne wollen an dem Konzept arbeiten
Die Beigeordnete Ria Barbar (Partei Lokaal!) ist noch nicht überzeugt: „Wir haben im Moment alle Hände voll zu tun mit unseren Bauprojekten in der Gemeinde. Dieses Projekt übersteigt dann unsere Möglichkeiten. Zudem liegt unsere Priorität bislang beim Bus: Der Bus kann überall verkehren, die Monocabs fahren nur auf Schienen.“
Auch der Ortsverband der Grünen in Kleve möchte das Thema noch einmal angehen. Olivier Roth: „Das ist natürlich eine geniale Idee. Das könnte etwas für die Strecke Kleve-Nimwegen sein. Diese Alternative ist klimaneutral und wäre für Groesbeek nicht so eine starke Belastung. Zudem kann man in beide Richtungen gleichzeitig fahren. Wir wollen diesen Plan, gemeinsam mit der Partei Groen Links, ausarbeiten.“ Am 27. und 28. April wird es ein Symposium über Monocabs in Lemgo geben.