Bedburg-Hau-Hasselt. Inna Wiebe hat in Hasselt das Café Happy Chocolate eröffnet – als eine der ersten Schoko-Sommeliers in Deutschland. Wie ihr das gelang.
Die 50-jährige Inna Wiebe präsentiert stolz ihre süßen Kostbarkeiten. Kunstwerke, jedes für sich. Schokolade, Torten, Pralinen – alles aus ihrer eigenen kleinen Törtchenfabrik, die sich im hinteren Teil des Cafés Happy Chocolate befindet. Der NRZ erlaubte sie einen Blick hinter die Kulissen an der Molkerei 13 Hasselt. Hier hat sie sich im April dieses Jahres in einem Teil des Teamsports Hasselt mit ihrem Happy Chocolate selbstständig gemacht.
„Ich bin eine der ersten Frauen in NRW, die ihren Sommelier in Schokolade gemacht haben“, erklärt sie und wirkt dabei bescheiden. Es war ein langer Weg bis hierhin. 1993 kam die Frau aus ihrem Geburtsland Kasachstan nach Deutschland, um hier mit ihrer Familie zu leben. Die Ausbildung zur Konditorin hat sie noch in Kasachstan gemacht. Damit punktete sie bei ihrer Bewerbung und wurde von der einstigen Bäckerei Mölders in Rindern willkommen geheißen.
In jeder Schokolade steckt Herzblut
Dort arbeitete die heutige Schokoladen-Fachfrau 17 Jahre lang – bis die Bäckerei schloss. Es folgten ein paar Monate im Linden-Café Kleve, dann vier Jahre als Chef-Konditorin von Reffeling. Mit spannenden Einsätzen bei Großveranstaltungen wie Parookaville.
Sozusagen „nebenher“ hat Inna Wiebe dann ihren Sommelier in Schokolade gemacht. „Ein langer Weg, da muss man mit Herzblut und Leidenschaft dabei sein“, verrät sie der NRZ, „und so steckt heute in jedem Törtchen, in jeder Praline, in jedem Kuchen und in jedem Stück Schokolade ein Tröpfchen Herzblut aus meiner Seele.“
Wertvolle Ausbildungen in Italien, Frankreich und Österreich
Dabei gehörten Ausbildungen in Italien, Frankreich sowie in Wien zum Programm dazu. Wertvolle Aus- und Weiterbildungen in den berühmtesten Cafés der Städte. „Im November steht eine Weiterbildung in Paris an“, freut sich die 50-Jährige. Denn sie möchte ihren Kunden immer feinere, ungewöhnliche, einzigartige Kunstwerke für Augen und Gaumen servieren können.
Dabei ist es der zweifachen Mutter wichtig, dass sie stets Schokoladen, Torten, Pralinen und Co. mit Produkten aus nachhaltigem Anbau und wann immer möglich auch regional herstellen und anbieten kann. Ohne Palmöle und Zusatzstoffe. „Deswegen sind meine Kreationen nicht ewig haltbar.“ Alles was sie im Happy Chocolate anbietet sind ihre Werke. Sie produziert sie mit Hilfe ihrer Mutter, genannt Oma Else. Kleine Kunstwerke allesamt. Und köstlich, wie der Biss in die kleine Vanille-Praline und ins Kürbiskern-Nougatstückchen verrät. Wirklich ein Erlebnis und überhaupt nicht zu süß.
Stammgäste schätzen Herren-Sahne und Apfel-Minze-Limettentörtchen
Besonders treue Stammgäste sind Senioren aus Hasselt, die ihre Herren-Sahne und die Apfel-Minze-Limettentörtchen in den Himmel loben. Aber eben auch die Entschleunigung, die sie in dem Café Happy Chocolate erfahren. „Bei uns herrscht keine Hektik, sondern Ruhe. Wir nehmen uns Zeit für die Kundschaft, führen Gespräche, genießen die Zeit mit den Menschen.“
Umzug ins Gaumenfreunde-Haus 2023 geplant
Allerdings stehen für das Jahr 2023 große Veränderungen an. Zwar bleibt das Happy Chocolate den Hasseltern erhalten, auch in seiner persönlichen, individuellen Form. Aber eben an anderer Stelle. Da das jetzige Gebäude vom Teamsports Hasselt wie berichtet abgerissen wird, hat Inna Wiebe ein neues berufliches Zuhause in einem Teil des Gaumenfreude-Hauses gegenüber vom alten Rathaus in Hasselt gefunden.
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„Wenn wirklich alles gut geht, ziehen wir dann im neuen Jahr dorthin.“ Zugesagt hat man dem Happy Chocolate bereits. „Aber hier können wir jetzt noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen“, freut sich die Patisserie-Frau. Wer sich einen individuellen Weihnachtskuchen, Event-Pralinen oder Hochzeitstorten und mehr aus Meisterhand wünscht, dem erfüllt Inna Wiebe fast jeden Gestaltungswunsch. Kontakt: 0175/1576336.