Kreis Kleve. Der 40-jährige Sozialdemokrat Stefan Welberts kann glaubhaft für sich reklamieren, was Klimaschutz in der Praxis bedeutet. Die Wahl wird spannend.
Stefan Welberts zeigte in Goch, dass man seine Kandidatur nicht unterschätzen sollte. Der Kandidat von SPD und Grünen rechnet sich gute Chancen aus, gegen den CDU-Kandidaten in eine Stichwahl zu kommen. Und dann könnte es in der Tat spannend werden. Entscheidend wird sein, wie sehr die Parteien es schaffen, ihre Mitglieder zur Wahlurne zu bewegen. Denn der SPD-Vorsitzende Thorsten Rupp machte zurecht darauf aufmerksam, dass außerhalb der politischen Blase die Landratswahl in der Bevölkerung bislang noch überhaupt keine Rolle spielt. Die Parteien müssen in den nächsten Wochen viel Überzeugungsarbeit leisten, um den Bürgern klar zu machen, warum diese Wahl überhaupt wichtig sein soll.
Er weiß, worüber er spricht
Stefan Welberts setzt im Wesentlichen auf das Thema Klimaschutz und leitet daraus auch die Verpflichtung zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und des besseren Katastrophenschutzes ab. Die Schwerpunkte, die er sich gesetzt hat, bedienen sowohl die Klientel der Sozialdemokraten als auch die der Grünen. Mit seiner beruflichen Biografie kann er glaubhaft versichern, dass hier jemand spricht, der auch tatsächlich etwas von seinen Zielsetzungen versteht. Das macht ihn glaubhaft und wählbar – Welberts ist ein Mann der Praxis.
Juristische Kenntnisse sind vonnöten
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Nun ist das Amt des Landrates ganz wesentlich durch Verwaltungstätigkeiten geprägt, bei denen man einen guten juristischen Hintergrund haben sollte. Auf diesem Gebiet müsste sich Welberts beweisen. Ob da eine Ausbildung in der Kreisverwaltung allein ausreichendes Rüstzeug bietet, darf bezweifelt werden. Gleichwohl zeigt Welberts Biografie auch, dass er auf akademischem Niveau arbeiten kann und Juristenlatein für ihn kein Fremdwort bleiben muss.