Kleve. Tiefbauamtsleiter Bernhard Klockhaus erklärt, warum die Arbeiten an der Ringstraße in Kleve nicht schneller abgewickelt werden können.
Mit Spannung erwarten die Klever die Bauarbeiten an der Ringstraße. Tiefbauamtsleiter Bernhard Klockhaus hatte Ende Oktober die umfangreiche Umleitungsplanung vorgestellt und – wie zu erwarten war – viele Reaktionen bekommen. Vor allem im Internet fragten sich viele Klever, warum die Bauarbeiten anderthalb Jahre dauern sollen. Ginge das nicht schneller? Die Niederländer schaffen das doch auch, so der Tenor bei Facebook.
Arbeiten sind sehr umfangreich
Die NRZ hakte bei Bernhard Klockhaus nach. Dieser führt aus, dass mit dem Ausbau der Ringstraße erhebliche Arbeiten an der Infrastruktur verbunden sind (Kanäle und Versorgungsleitungen), die man überwiegend nicht parallel abwickeln könne.
Mit dem Baustellenunternehmen werde zurzeit ein Bauzeitenplan erstellt, der im Zuge der Bauzeit permanent mit dem tatsächlichen Baufortschritt abgeglichen werde. Somit könne man im Rahmen der Projektsteuerung relativ schnell störende Einflüsse ermitteln und Maßnahmen ergreifen, so die Klever Verwaltung. Sie äußerte sich nicht auf die NRZ-Fragen, inwiefern man mehr Personal einsetzen und ob man Leerzeiten auf der Baustelle unterbinden könne.
Zweischichtbetrieb ist nicht möglich
Gegen einen Zweischichtbetrieb sprächen mehrere Argumente. So sei ein Nachtbetrieb nur in Ausnahmefällen zugelassen, etwa wenn es einen Wasserrohrbruch geben würde. Auch das Bundesimmissionsschutzgesetz würde einen Zweischichtbetrieb untersagen, etwa in Bezug auf die Lärmemissionen. Auch befürchtet die Verwaltung, dass die Anwohner so eine drastische Maßnahme nicht akzeptieren würden.
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Im Rahmen der Diskussion im Verkehrsausschuss äußerte Petra Tekath (SPD) ihre Sorge vor einem Verkehrschaos auf der Römerstraße. Daher regte sie an, einen Einbahnstraßenverkehr einzurichten: „In die Stadt hinein ginge es dann über die Römerstraße und stadtauswärts über die Brabanterstraße“, so ihr Vorschlag.
Keine Umleitung auf der Brabanter
Die Verwaltung lehnte diesen Vorschlag ab, weil man dann eine deutlich schlechtere Verkehrsführung erwarte und auch mit Akzeptanzproblemen bei den Anwohnern: Die Brabanter Straße sei eine Wohnstraße mit Aufenthaltsfunktion. Auch Busse könne man nicht über die Brabanter Straße abführen. Die Mehrbelastung läge bei 850 Autos in der Hauptverkehrszeit.