Kreis Kleve. Wegen der Ausweitung der 2G-Regel kommt auf die Kräfte der Ordnungsämter im Kreis Kleve mehr Arbeit zu. Das erste Zwischenfazit ist aber positiv.

Aufsteller und Schilder in den Schaufenstern und Eingangstüren in den Geschäften der Klever Innenstadt weisen auf die Regelverschärfung der neuen Corona-Schutzverordnung hin: „Einlass nur mit 2G“ liest man nun häufig, wenn man derzeit seine Weihnachtseinkäufe tätigt.

Nur wer zweifach gegen Corona geimpft ist, oder von einer Covid-19-Infektion genesen ist, erhält Zutritt zu Geschäften des nicht-täglichen Bedarfs und auch zu Gaststätten. Ladenbesitzer und Wirte müssen die Nachweise kontrollieren. Doch auch die Ordnungsämter im Kreis Kleve müssen Kontrollen durchführen.

Stichprobenartige Kontrollen

In Kleve kontrolliert das Ordnungsamt überall dort, wo die 2G-Regel herrscht. Und das regelmäßig: „Es werden täglich, auch sonn- und feiertags, Kontrollen in der Gastronomie, also in Gaststätten, Restaurants, Bäckereien und Imbissen durchgeführt“, erklärt Stadtsprecher Niklas Lembeck. Ladenbesitzer und ihr Personal müssen an der Ladentür zwar selbst die Nachweise kontrollieren, doch auch Beamte des Klever Ordnungsamtes prüfen stichprobenartig, ob sich in Geschäften an die neue Verordnung gehalten wird. Doch auch auch in Spielhallen, Wettannahmebüros, Fitnessstudios, Sportanlagen und bei Veranstaltungen, wie den Klever Weihnachtsmarkt werde regelmäßig kontrolliert.

An die Ladentüren von Geschäften stellen sich die Kräfte des Ordnungsamtes dabei aber nicht: „Wir stellen jetzt keine Beamten an die Eingänge von Geschäften oder Kneipen. Wo sollen wir denn da anfangen und wo hören wir auf? Wir machen das nur bei bestimmten Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt, oder beim FC Kleve“, berichtet Ordnungsamtsleiter Ralph van Hoof.

Weil die Kontrollen für mehr Arbeitsstunden sorgen und zeitaufwendiger sind, habe die Stadt Kleve das Personal für den Außendienst aufgestockt, verrät der Stadtsprecher: „Zu den vier ständigen Mitarbeitenden der Ordnungsbehörde im Außendienst, ohne Überwachung des ruhenden Verkehrs, wurde ein Mitarbeiter zusätzlich fest angestellt. Außerdem kommen 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung an den Wochenenden für die Ordnungsbehörde“ zum Einsatz, die das Ordnungsamt bei den Kontrollen unterstützt, verrät Niklas Lembeck.

In Goch sind die stichprobenartigen Kontrollen des Außendienstes ebenfalls mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Um das Personal nicht zu überlasten werden Mitarbeiter aus dem Innendienst des Ordnungsamtes und der Verwaltung für die 2G-Überprüfungen herangezogen. „Wir stocken aus eigenen Beständen auf, so gut es geht. Neueinstellungen sind ohne weiteres nicht möglich, dafür würde es zusätzliche Stellen im Stellenplan brauchen, die zunächst politisch beschlossen werden müssten“, teilt Sprecher Torsten Matenaers mit.

Kaum Verstöße

Seit vergangenem Samstag (4. Dezember) gilt die 2G-Regel nun auch für den Einzelhandel des nicht-täglichen Bedarfs. Verstöße gegen die Regel hat das Klever Ordnungsamt weder in Geschäften noch in Gaststätten ausmachen können. „Seit der Verschärfung der Corona-Regelungen wurden nach aktuellem Stand keine Verstöße gegen die 2G-Regel festgestellt“, teilte Kleves Pressesprecher auf Nachfrage mit. Dafür wurden am vergangenen Wochenende „vier Verstöße im Zusammenhang mit den Quarantäneanordnungen festgestellt.“

Auch in Kalkar habe man zuletzt weder Verstöße gegen die 2G-Regel, noch gegen Quarantäneanordnungen festgestellt, berichtet Linda Brähler von der Fachdienstleitung des Ordnungsamtes in Kalkar. Die Kontrollen der 2G-Regel erfolgen dabei ebenso stichprobenartig wie in Kleve und Goch. Die Mitarbeitenden des Ordnungsdienstes müssen für diese Kontrollen derzeit mehr arbeiten, sagt Brähler. „Wir haben das Stundenkontingent unserer Mitarbeiter im Außendienst aufgestockt. Wegen den Kontrollen werden deshalb aktuell auch Überstunden gemacht.“

Die Kontrolle der Quarantäneanordnungen erfolgt durch eine Mitarbeiterin aus der Verwaltung. „Eine Mitarbeiterin wird extra dafür eingesetzt und fährt alle Adressen von Menschen ab, die laut Gesundheitsamt in Quarantäne gehören. In letzter Zeit gab es aber keinen einzigen Verstoß gegen die Anordnungen.“

Wirte und Gäste zeigen Verständnis

Dass im Zuge der 2G-Kontrollen immer wieder die gleichen Gaststätten und Geschäfte kontrolliert werden, sei aufgrund der Größe der Kommunen im Kreis Kleve eher dem Zufall geschuldet: „Das Ziel bei den Kontrollen ist natürlich, jeden Einzelnen zu überprüfen. Wir gehen dabei nach dem Zufallsprinzip vor und haben keinen auf dem Kieker“, betont Kleves Ordnungsamtchef van Hoof.

Dabei vermeldeten seine Kollegen ein positives Fazit aus den Gaststätten. „Die Leute zeigen Verständnis für die Kontrollen. Die Rückmeldungen der Wirte und Gäste sind positiv. Es gab weder Verstöße noch Anfeindungen“, freut sich van Hoof.

Ähnliches berichtet Linda Brähler aus Kalkar: „Die Gaststätten und Restaurants kennen die Regel, überall sind Aushänge. Nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie hat sich die Zusammenarbeit mit unseren Kollegen und den Laden- und Wirtshausbesitzern schon sehr gut eingespielt. Deswegen ist die Akzeptanz bei den Leuten wegen den 2G-Kontrollen sehr hoch.“