Bedburg-Hau. . Klaus Bender und Manfred Lucenz porträtieren in einem neuen Buch zehn Gärtner aus Deutschland – Menschen, die „verrückt nach Garten“ sind.
Es juckt schon wieder in den Fingern. Das schöne Wetter des Wochenendes lockt den Gärtner in den Garten: Beete abräumen, Stauden stutzen, Gräser schneiden. Es gibt, wenn man denn möchte, auch im Februar schon eine Menge zu tun. Als Gartenfreund kann man aber auch noch ein Weilchen auf der faulen Haut liegen bleiben, das schöne kühle Sonnenwetter genießen, morgens den Raureif an den Grashalmen betrachten, den Vögeln am Futterhäuschen zuschauen oder aber ein gutes Buch auf dem Sofa lesen.
Ideen und Erfahrungen
Manfred Lucenz und Klaus Bender liefern für die letzte Variante jetzt eine schöne Vorlage. Die beiden Hobbygärtner aus Schneppenbaum haben gemeinsam mit Fotografin Marion Nickig im Callwey-Verlag ein neues Buch veröffentlicht, welches die Wartezeit auf den Frühling etwas verkürzt: „Verrückt nach Garten“ heißt das Buch und verspricht Ideen und Erfahrungen kreativer Gärtner.
Manfred Lucenz und Klaus Bender sind viel gereist. Zwei Jahre lang haben die beiden Gärten in ganz Deutschland besucht und ihre unterschiedlichen Areale und Herangehensweisen beschrieben. Der Titel des Buches sagt es bereits: Es geht um Menschen mit Leidschaft, es geht um unterschiedliche Garten- und Lebensstile: „Wir können sagen: Deutschland hat eine Gartenkultur auf europäischem Niveau“, sagt Manfred Lucenz im Gespräch mit der NRZ. Es gebe so viele schöne deutsche Privatgärten, die sich lohnen, vorgestellt und besucht zu werden. Zehn Gartentypen sind in dem neuen Buch aufgenommen worden. Es ist eine Herzensangelegenheit der beiden Gärtner: „Das war unser Wunschbuch“, sagt Lucenz.
Höchstmaß an Kreativität
Die vorgestellten Gärtner hätten ein Höchstmaß an Kreativität entwickelt und sich damit eine hohe alltägliche Lebensqualität geschaffen. Denn letztlich gehe es beim Gärtnern auch darum: „Die fortlaufende Gestaltung ist die Lebensqualität“, betont Manfred Lucenz. Gärtnern sei nicht nur ein kognitiver Jungbrunnen, sondern auch eine körperliche Herausforderung: „Für uns Gärtner ist jedes Fitnesscenter eine triste Angelegenheit, verglichen mit den Tätigkeiten in einem lebendigen Gartenbild“, schreiben Bender und Lucenz.
Das Buch vermittelt ganz wunderbare Einblicke in unterschiedliche Gartenstile. Die Texte beschreiben die Gartengestaltung sehr ausführlich und jedes Kapitel endet mit einem Gartentipp: zu Pflanzen, zur Kompostierung, zur Anlage von Wildblumenwiesen und vieles andere. Auch ein Geheimrezept gegen das Buchssterben wird verraten.
Prächtige Gärten
In der Auswahl befinden sich auch zwei Gärten aus der Region. Der Garten Bongers in Uedem und der Garten Frederix in Persingen werden vorgestellt. So erstaunlich schön die Gärten sind, so sehr mag man sich auch darüber wundern, dass beide gerade mal wenige Jahre alt sind. Lily und Fred Frederix haben seit 2003 nicht nur einen prächtigen Stauden- und Gräsergarten geschaffen, sondern auch ein einzigartiges Landschaftskonzept entwickelt. Ihr zwei Hektar großes Areal wurde nicht solitär im Ooijpolder angelegt, sondern die offene Beziehung zur Landschaft macht diesen Garten so faszinierend.
Sehr schön und wohltuend ist, dass das Buch von den Texten lebt – die Bilder illustrieren das Beschriebene. Und nicht umgekehrt. Aus den Texten spricht die reiche Gartenerfahrung von Klaus Bender und Manfred Lucenz und auch eine klare Botschaft: Gärtnern ist Leidenschaft, ist Lebensstil, ist Liebe zur Gestaltung.
>>> DIE INFOS ZUM BUCH
Manfred Lucenz und Klaus Bender, Verrückt nach Garten. Ideen und Erfahrungen kreativer Gärtner. 192 Seiten, 29,95 Euro. Callwey-Verlag. ISBN: 978-3-7667-2345-1.