Kranenburg/Persingen. . Fried und Lily Frederix haben im niederländischen Persingen einen Prachtgarten erschaffen. Am Wochenende nehmen sie an den „Offenen Gärten“ teil.

Lily Frederix mag keine Rosen. Die überbordenden Farben, die üppigen Blüten und die unangenehmen Stacheln – nein, für Lily Frederix ist das nichts. Sie und ihr Mann Fried haben eine große Leidenschaft für Gräser entwickelt. Jenes unscheinbare Begleitgrün, das sich im Beet niemals in den Vordergrund drängt und doch unverzichtbar ist: „Gräser stehen sicherlich nie im Mittelpunkt, aber sie geben einem Garten doch eine Menge Kraft“, sagt Lily Frederix.

Sehr schön: Das kleine Allium senescens bringt einen richtigen Farbtupfer ins Beet.
Sehr schön: Das kleine Allium senescens bringt einen richtigen Farbtupfer ins Beet. © Andreas Gebbink

„Ich muss meine Pflanzen streicheln können“, sagt die erfahrene Gärtnerin und fährt mit der Hand durch die puscheligen Blüten des Lampenputzergrases. Das Schöne an Gräsern seien die grazilen Formen, die dünnen Halme und die mitunter sehr anspruchsvollen Blüten. Es gibt zahlreiche Varianten, von denen die beiden eine Menge im Garten gesammelt haben. Im Zusammenspiel mit dem Sonnenlicht bieten Gräser eine atemberaubende Kulisse im Beet.

Ein Lebenstraum

Lily Frederix mag ihre Gräser: „Ich muss sie streicheln können“, sagt sie. Daher mag sie auch keine Rosen.
Lily Frederix mag ihre Gräser: „Ich muss sie streicheln können“, sagt sie. Daher mag sie auch keine Rosen. © Andreas Gebbink

Gemeinsam mit ihrem Mann verwirklicht Lily Frederix auf einem 20 000 Quadratmeter großen Grundstück einen Lebenstraum. Gärtnern sei eine Lebenseinstellung, sagt sie und letztlich auch eine schöne Form der vergänglichen Kunst: Die Komposition von Farben und Formen ändert sich jedes Jahr. Die Natur lässt sich zwar in gewisser Weise lenken, aber eine Pflanze lässt sich gewiss nicht vorschreiben, wo sie wachsen möchte: „Und das ist das Schöne“, sagt Frederix — Natur und Mensch gestalten gemeinsam.

Der Garten „De Villa“ hat eine eigentümliche Form. Rund ums Haus, welches die beiden Gärtner seit 2004 besitzen, gibt es einen schönen Buchsbaumgarten, Staudenbeete und einen üppigen Gemüsegarten mit vielen interessanten Pflanzen wie etwa dem Palmenkohl.

Kunst gehört in den Garten und die Wildgänse gehören zum Ooijpolder.
Kunst gehört in den Garten und die Wildgänse gehören zum Ooijpolder. © Andreas Gebbink

Sehr eindrucksvoll ist die Beziehung zwischen Garten und Landschaft. Lily und Fried Frederix haben keinen hortus conclusus, einen umschlossenen Garten, angelegt, sondern zeigen an ausgesuchten Stellen die Schönheit des Ooijpolders: Man kann bis Nimwegen blicken, nach Leuth und die Hügellandschaft von Ubbergen. Man genießt eindrucksvolle Aussichten.

Die beiden Niederländer sind erfahrene Gärtner, die sich in ihrem Leben bereits viele Gedanken über Gartengestaltung gemacht haben. Und das sieht man auch. „Tuin de Villa“ ist sicherlich einer der schönsten Gärtern bei der Aktion Offene Gartenpforte. Der Blick über die Grenze lohnt sich unbedingt.

>>> OFFENE GÄRTEN IM KLEVERLAND

Lily und Fried Frederix nehmen zum ersten Mal an der Aktion „Offene Gärten im Kleverland“ teil. Sie öffnen Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr sowie am 16. und 17. September von 11 bis 17 Uhr. Der Garten befindet sich an der Leuthsestraat 6 in Persingen. Informationen im Internet unter: www.tuindevilla