Essen. Essen bittet zur Wahlurne: Die Europawahlen stehen an. Wo Essener der EU im Alltag begegnen, zeigt ein Überblick. Wie viel hätten Sie gewusst?
A wie Altendorf: Wohnraum und Grünflächen in Essener Stadtteil mit EU-Geldern erneuert
Im westlichen Stadtteil Essens hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel getan. EU-Gelder haben dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet: Von 2008 bis 2015 sind über 4,8 Millionen Euro Fördermittel in die Sanierung von Wohnraum in Altendorf geflossen. Auch Grünflächen wie der Krupp-Park und der Ehrenzeller Park haben profitiert.
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B wie Berufsausbildung: Über eine Millionen Euro flossen in Teilzeitausbildungen für Eltern aus dem Ruhrgebiet
Mit 1,44 Millionen Euro finanzierte der Europäische Sozialfonds in der Förderperiode 2014 bis 2020 den beruflichen (Wieder-) Einstieg von Eltern im Ruhrgebiet. An die Bedürfnisse von Menschen mit Familienverantwortung angepasst, ermöglicht das Programm „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ seit 2011 Eltern und Aufsichtspersonen Teilzeitausbildungen.
C wie „Climate Active Neighbourhoods“: EU-Gelder für ein umweltfreundlicheres Essen
600.738,69 Euro erhielt die Stadt Essen von 2016 bis 2020 aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Einen besonderen Fokus setzt das Projekt „Climate Active Neighbourhoods“ auf benachteiligte Quartiere – hier sollen Essener bei der energetischen Sanierung ihrer Gebäude unterstützt werden.
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D wie Digitalisierung: Tablets und Whiteboards an Essener Schulen
Auch dank europäischer Fördermittel schreitet die Digitalisierung in Essen voran. Mit 80.000 Euro förderte die EU 2022 die Essener Feuerwehr, die zu Ausbildungszwecken seither über digitale Whiteboards und Kameras verfügt. Zudem erhielten die Auszubildenden Tablets. Auch Essener Schulen wurden 2021 und 2022 mit einer Förderung von über 16 Millionen Euro bedacht, die die Anschaffung neuer Laptops und Tablets ermöglichte.
E wie „Europe Direct Essen“: Anlaufstelle für Europafragen im Haus der Technik
Seit 2013 hat die Stadt Essen mit dem „Europe Direct Essen“ ihre eigene Anlaufstelle in EU-Fragen. Diese befindet sich im Haus der Technik und versorgt Besucher und Besucherinnen mit Informationen rund um Europa. Auch außerhalb der Hollestraße 1G veranstaltet „Europe Direct“ das ganze Jahr über Podiumsdiskussionen, Poetry Slams und Lesungen.
F wie Forschungsprogramme: Universitätsklinikum Essen forscht dank EU-Geldern zu Stammzelltherapie
Gemeinsam mit den Universitäten Maastricht und Göteborg forscht das Universitätsklinikum Essen seit 2020 zu Stammzelltherapie für Frühgeborene mit Hirnschädigungen. Finanziert wird das Projekt auch von EU-Geldern, insgesamt beinahe 9 Millionen Euro erhalten die teilnehmenden Institutionen, an das Universitätsklinikum Essen gingen 570.000 Euro. Auch über das Forschungsprojekt hinaus trägt die EU einiges bei: Insgesamt erhielt die Stadt Essen 2020 52,4 Millionen Euro Forschungsförderung.
G wie Gesundheitssystem: Ohne EU-Mitarbeitende würde es in Essen nicht funktionieren
Mit Bildern der Angestellten machen die Evangelischen Kliniken Essen-Mitte vor der Europawahl deutlich: Jeder dritte bis vierte Mitarbeitende hat einen Migrationshintergrund. Auszubildende, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Verwaltungsmitarbeiter kommen aus EU-Ländern wie Litauen, Kroatien oder Griechenland. „Ohne diese Mitarbeitenden würde unser Gesundheitssystem nicht funktionieren“, sagt Sprecherin Laura Rademacher der Kliniken.
H wie Grüne Hauptstadt Europas 2017: Stadt Essen für ihre Umweltstandards ausgezeichnet
Das Vorurteil der grauen Stadt Essen ist längst überholt. 2017 zeichnete die Europäische Kommission die Stadt sogar für ihre Umweltstandards aus. Diesen ersten Erfolg nutzt Essen seither als Auftrieb und fördert noch heute bürgerliches Engagement für mehr Nachhaltigkeit.
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I wie Investitionen: EU-Fördergelder machen Essen zu der Stadt, die wir kennen
168,3 Millionen Euro erhielt Essen von 2014 bis 2020 aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Die Fördermittel fließen in ansässige Unternehmen, dienen der Qualifizierung von Arbeitsplätzen oder der Anpassung an den Klimawandel.
J wie Jugendwoche: Ein Fotowettbewerb in Essen zur demokratischen Teilhabe
Das Jugendamt der Stadt Essen rief Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren im April 2024 zum Fotowettbewerb auf. Unter dem Motto „Europa ist nicht nur in Brüssel – Europa ist auch in Essen“ sollten sie fotografisch festhalten, was Europa in Essen für sie bedeutet. Neben verschiedenen Gewinnen wie einem Portrait-Fotoshooting wurden die eingereichten Fotos in der Woche des Europatags am 9. Mai öffentlich ausgestellt.
K wie Kulturhauptstadt 2010: Die Auszeichnung für die Stadt Essen wirkt noch heute nach
Stellvertretend für den Regionalverband Ruhr erhielt Essen 2010 den Titel Europäische Kulturhauptstadt. Die Auszeichnung ermöglichte dem Ruhrgebiet 300 Projekte und 2500 Veranstaltungen, mit denen sich die Metropolregion innovativ und unkonventionell präsentierte. Bis heute profitiert die Stadt Essen von entstandenen Netzwerken und Kooperationen, etwa der Kunstmuseen und Theatern des Ruhrgebiets.
L wie „Let‘s Europe“: Aktion macht EU in Essen sichtbar
Im Rahmen der Europakampagne „Let’s Europe“ möchte der Regionalverband Ruhr die positiven Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft sichtbar machen. Wer auf Plakaten oder Gebäuden in den 53 Mitgliedsstädten und vier Kreisen das Motto „Let’s Europe“ entdeckt, weiß: Hier hat die EU mitgewirkt.
M wie Mobilität: 32 Essener in der Berufsbildung konnten von 2020 bis 2023 einen Auslandsaustausch erleben
Die Stadt Essen hat für die Jahre 2020 bis 2023 57.000 Euro aus dem EU-Programm „Erasmus+ Mobilität in der Berufsbildung“ bekommen. 32 Essener konnten durch diese Förderung einen Auslandsaustausch erleben. Aber auch jüngere Menschen profitieren jährlich vom „Erasmus+“-Programm. Das „Eurodesk Essen“ berät Jugendliche regelmäßig zu Auslandsaufenthalten, Freiwilligendiensten und Au-Pair-Erfahrungen.
N wie Nahrung: EU bringt gesundes Essen an Essener Schulen
Als eine von zwei deutschen Pilotkommunen wirkt die Stadt Essen beim EU-Programm „School Food for Change“ mit. Im Rahmen des Projekts soll Schülerinnen und Schülern ein nachhaltiges, gesundes Schulessen angeboten werden. Dank des Schulobst- und milchprogrammes erhalten Schulkinder darüber hinaus bereits seit Jahren kostenfrei Obst und Gemüse. 2021 belieferten Landwirte mithilfe von EU-Fördermitteln 32 Essener Schulen.
O wie Orientierung: Auch Essener Neubürger aus EU-Ländern profitieren von Geldern
Von 2016 bis voraussichtlich 2026 fördert der Europäische Sozialfonds das Essener Projekt „bzw 2.0 – Beratung für Zugewanderte und Wohnungslose“. In zwei verschiedenen Angeboten unterstützt dieses Essener Neubürgerinnen und -bürger aus EU-Ländern bei der Orientierung im neuen Lebensumfeld und finanziert aufsuchende Sozialarbeit für wohnungslose Zugewanderte.
P wie Partnerstädte: Reger Austausch zwischen Essen und den Partnerstädten
Sunderland in Nordostengland, Tampere im Südwesten Finnlands, Grenoble am Fuße der Alpen, die israelische Metropole Tel Aviv-Yafo, Nischni Nowgorod in Russland, die Millionenstadt Changzhou in Ostchina und Zabrze in Polen – mit all diesen Städten pflegt Essen seit vielen Jahren Partnerschaften. Von diesen Partnerschaften profitieren auch Essener Schulen: Schülerinnen und Schüler lernen im Rahmen des Projekts „Arbeitswelt Europa“ beispielsweise Betriebe und Arbeitsplätze in der finnischen Partnerstadt Tampere kennen.
Q wie Quartier: Essens Viertel werden mit EU-Fördermitteln bedacht
Seit April 2018 setzt sich die Stadt Essen für „Starke Quartiere – starke Menschen“ ein. Der Stadtrat hat das Stadtteilentwicklungskonzept damals verabschiedet, um Fördermittel von Land, Bund und EU zu akquirieren. Der Plan geht auf: EU-Gelder fördern aktuell unter anderem das Projekt „Gesunde Kinder im starken Viertel“, das quartiersbezogene Gesundheitsberatung leistet, und unterstützt Projekte, die ungleiche Bildungschancen in der Stadt ausgleichen möchten.
R wie Regionalagentur MEO: Essen vernetzt sich
Die Essener Regionalagentur Metropole Ruhr Entwicklungsgesellschaft (MEO) ist eine Entwicklungsagentur in Nordrhein-Westfalen. Sie informiert und vernetzt die Metropole Ruhr, um Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu stärken. Sie koordiniert unter anderem die Teilzeitausbildungen und die Kampagne #EssenBildetAus. Letztere versammelt auf einer virtuellen Pinnwand Gesuche von Ausbildungsunternehmen und wird vom Europäischen Sozialfonds gefördert.
S wie „Score“: Essens Erneuerbare Energien – vom produzierenden Verbraucher zur Miteigentümerschaft
Mit 98.437,50 Euro möchte die EU dazu beitragen, Essener zum „Prosumer“ zu machen. „Prosumer“, darunter versteht das Projekt „Score“ produzierende Verbraucher, die eine Miteigentümerschaft an Anlagen zur Produktion Erneuerbarer Energien erhalten. Anstatt Erneuerbare Energien einfach zu konsumieren, sollen Eigentümergemeinschaften gebildet werden, sodass Essener ihre eigene Erneuerbare Energie produzieren, verbrauchen und verkaufen.
T wie Tourismus: Essen ist Platz sechs der „European Best Destinations“ 2023
Essen gilt laut der „European Best Destinations“ Abstimmung von 2023 als eines der beliebtesten europäischen Tourismusziele. Demnach hätten mehr als 500.000 Menschen aus 178 Ländern online abgestimmt. Mit 42.742 Stimmen erreichte Essen den sechsten Platz – und überholte Destinationen wie London, Prag und Kopenhagen. Allein die beiden Tourismusprojekte Radrevier Ruhr, das Radrouten in und rund um Essen graphisch aufbereitet, und der Ausbau des Radwegs Rheinische Bahn förderten EU-Mittel mit beinahe 9 Millionen Euro.
U wie Unionsbürgerschaft: Ein Drittel von Essens Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus EU
Rund 593.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus über 140 Herkunftsländern nennen Essen aktuell ihre Heimat. 29,1 Prozent der Personen mit Einwanderungsgeschichte in Essen kommen aus Ländern der EU und benötigen keinen Aufenthaltstitel. Denn die EU-Unionsbürgerschaft gewährt den Bürgern der Europäischen Union bestimmte Rechte, darunter das Recht auf Freizügigkeit, Aufenthalt und Arbeit in anderen EU-Mitgliedstaaten. Umgekehrt genießen auch Essener die Freiheit, zum Shoppen, Wandern oder Arbeiten in Nachbarstaaten wie die Niederlande zu reisen.
V wie Vernetzung: Essen als Teil der „Eurocities“
Gemeinsam mit über 200 europäischen Großstädten wie Rom, Berlin, Antwerpen und Posen organisiert sich Essen seit 2013 im Netzwerk „Eurocities“. In diesem Rahmen arbeiten die europäischen Städte in Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder Kultur zusammen.
W wie Wahlen: Politikerinnen und Politiker aus Essen und der Region
Der Wahlzettel für die Europawahl 2024 macht deutlich: Brüssel ist gar nicht so weit weg. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments setzen sich unter anderem zusammen aus Politikerinnen aus Nordrhein-Westfalen und Essen. Seit 1979 können diese alle fünf Jahre direkt gewählt werden – dieses Jahr erstmals auch von Essener Jugendlichen ab 16 Jahren.
X wie Energy-X: EU fördert Innovationen im Bereich Sonnen- und Windenergie
Mit 976.115 Euro finanzierten EU-Fördermittel 2020 das Projekt „Energy-X“, das Technologien zur nachhaltigen Erzeugung synthetischer Brennstoffe und Chemikalien aus Sonnen- und Windenergie für CO2-neutrale Produktion entwickelt. Von solchen Technologien kann auch die Stadt Essen zukünftig profitieren.
Y wie Youth Exchange: Essener Jugendliche im Austausch mit Einwohnern der Partnerstädte
Jährlich im Sommer treffen Essener Jugendliche auf solche der Partnerstädte Changzhou, Grenoble, Nischni Nowgorod, Sunderland, Tampere, Tel Aviv und Zabrze. Beim „Internationalen Jugendtreffen der Essener Partnerstädte“ verbringen sie eine Woche im Sommer miteinander, beschäftigen sich mit Musik, Sport, Medien oder Umwelt – und lernen die Lebensrealitäten anderer europäischer Jugendlicher kennen.
Z wie Zeche Zollverein: 82,6 Millionen Euro für Essens Wahrzeichen
Auch Essens Wahrzeichen ist geprägt von Fördermitteln der EU. Insgesamt 82,6 Millionen Euro flossen in die Errichtung der Zeche Zollverein, wie Essener sie heute kennen – mitsamt Sanaa-Gebäude und Park.
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