Emmerich. Immer wieder gab es im Bölt in Emmerich Pächterwechsel. Zuletzt führten die Schützen allein Kneipe und Co. Das hat nun ein Ende.

Er ist Emmerichs gute Stube: der Kapaunenberg. Ob Schützen, Karnevalisten oder Feierfreudige: In dem großen Haus an der Speelberger Straße gleich neben Kaufland haben viele Emmericher schon gesellige Stunden verlebt. Dass das möglich ist, ist oftmals dem dortigen Pächter zu verdanken. Nur: In den vergangenen Jahren führten die Sebastianer-Schützen den Kapaunenberg in Eigenregie. Viel Ehrenamt und freiwilliges Engagement floss so in das Schützenhaus.

Doch das hat nun ein Ende. Denn Rainer Otten, Direktor der St. Sebastian-Schützenbruderschaft Emmerich, konnte nun verkünden: „Der Kapaunenberg hat einen neuen Pächter.“ Oder besser eine neue Pächterin. Und die ist keine Unbekannte. Zumindest bei jenen, die im Bölt in der letzten Session Karneval gefeiert haben.

Jochen Stelzig (v.l.), Revse Akyel, Rainer Otten, Diana Anton und Andreas te Poel in der Kneipe im Kapaunenberg.
Jochen Stelzig (v.l.), Revse Akyel, Rainer Otten, Diana Anton und Andreas te Poel in der Kneipe im Kapaunenberg. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Nicht mehr nur im Karneval servieren

Revse Akyel wird, nachdem sie mit ihrem 15-köpfigen Team die Karnevalssession erfolgreich gemeistert hat, nun auch komplett die Pacht des Schützenhauses samt Sälen und Kneipe übernehmen. Wichtig ist der Emmericherin dabei vor allem eines: „Ich werde hieraus kein Restaurant machen. Ich will den Bölt wieder zum Leben erwecken. Allerdings etwa mit Feiern und Events und eben dem bekannten Kneipenbetrieb.“

Ich werde hieraus kein Restaurant machen. Ich will den Bölt wieder zum Leben erwecken. Allerdings etwa mit Feiern und Events und eben dem bekannten Kneipenbetrieb
Revse Akyel - Pächterin des Kapaunenbergs in Emmerich

Revse Akyel ist nicht die erste, die ihr Glück als Pächterin des Schützenhauses versucht. Nachdem 22 Jahre lang Heinz und Irene Kemkes vielen Gästen schöne Stunden im Kapaunenberg bereitet hatten, begann eine eher wechselvolle Pächtergeschichte. Michael Verhey etwa hatten diesen Job auch schon inne, eben so Jutta und Frank Meyer oder auch Werner Woytowicz. Auch einen griechischen Pächter gab es schon und ein Duo, das aus der Bölt-Kneipe das „Shoot-Inn“ machte. „Bei mir bleibt es, wie es ist. Die Kneipe bleibt die Kneipe. Und es wird auch nichts umbenannt“, unterstreicht die neue Pächterin.

Team und Familie als große Unterstützung

Revse Akyel wird natürlich auch am Bölt selbst zapfen.
Revse Akyel wird natürlich auch am Bölt selbst zapfen. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

So wird neben dem Team von Revse Akyel auch weiterhin Manfred „Manni“ Tebaay hinter der Theke stehen. Nicht mehr dabei sein wird Josef Kremer. Nach zehn Jahren als stellvertretender Direktor Haus und Gewerbe ist Josef Kremer im März quasi in den Ruhestand gegangen. Sein Name und Wirken ist fest mit dem Schützenhaus verwachsen. „Ich kann mich nur immer wieder bei Josef Kremer bedanken. Ohne ihn, hätten wir die erste Karnevalssession, die mein Team und ich hier übernommen haben, nicht geschafft. Er hat uns so viel geholfen, war immer erreichbar. Danke“, sagt Revse Akyel.

Zunächst hatten sie und ihr Team nur in der vergangenen Session im Karneval gewirkt. Nach einer Verschnaufpause wurden dann überlegt, gerechnet und entschieden, auch generell als Pächter des Kapaunenbergs anzutreten. Zunächst beläuft sich der Pachtvertrag auf drei Jahre. Und in denen hat Revse Akyel viel vor. „Die Leute sollen wieder hierherkommen. Das ist ein Ort für jeden, nicht nur Schützen. Wo in Emmerich haben wir noch so einen schönen großen Saal und noch dazu ein Außengelände?“, sagt sie.

Alles kann im Bölt gefeiert werden

Im Saal Kapaunenberg kann jeder feiern. Die neue Pächterin vergibt gern Termine.
Im Saal Kapaunenberg kann jeder feiern. Die neue Pächterin vergibt gern Termine. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Betriebsfeiern, Trauercafés, Geburtstagsfeier, Weihnachtsessen, Events, Konzerte und Hochzeiten: „Das alles kann hier gefeiert werden. Wir haben verschiedene Säle in verschiedenen Größen. Da findet sich immer etwas.“ Ein eingespieltes Service-Team gibt es allemal. „Die Getränke werden weiterhin von Westerhoff aus Bocholt bezogen, zudem arbeiten wir mit drei Caterern zusammen.“ Denn es bleibt dabei: Am Kapaunenberg gibt es weiterhin am Freitag und Samstag jeweils ab 18 Uhr nur den normalen Kneipenbetrieb. Ohne Essen. Im Sommer soll zudem auch der Biergarten belebt werden.

Und ohnehin haben die Pächterin und ihr Team („Ohne das Team und die Unterstützung meiner Familie würde ich das hier nicht machen“) noch viel mehr vor. Eigene Events sind durchaus denkbar. Fest steht aber schon, dass EM-Spiele live im Bölt geschaut werden können. Platz ist da, eine Leinwand ebenso schon. „Und einen Beamer bekommen wir wahrscheinlich gesponsert.“

Tanz in den Mai im Bölt

Anfragen in Sachen Feiern und Co. können unter akyel.events@gmail.com gestellt werden. Zudem gibt es unter Akyel Events auf Facebook immer wieder Hinweise auf die neusten Veranstaltungen. So etwa auf diese: Zum Einstimmen auf die neue Pächter-Ära wird zum Tanz in den Mai geladen. „Und ich würde mich wirklich freuen, wenn alle kommen, um den Kapaunenberg kennenzulernen“, so Akyel. Am 30. April geht es um 20 Uhr los. Der Eintritt ist frei.

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