Emmerich-Speelberg. Im Kapaunenberg in Emmerich kommen alle zusammen: Firmen, Schützen, Karnevalisten. Emmerichs gute Stube hat eine lange Tradition.
Was hat dieser Saal schon eine Vielzahl von Königen gesehen: Vorwiegend natürlich jene der St. Sebastian-Schützenbruderschaft. Aber mittlerweile auch jene anderer Schützenvereine der Stadt Emmerich. Auch Prinzen, vornehmlich aus dem Bereich Karneval, gehen ein und aus. Aber auch Firmen und Vereine. Und diese zieht es aus Emmerich und Umgebung hierher.
Der Saal Kapaunenberg an der Speelberger Straße in Emmerich – oder besser das komplette Schützenhaus – ist eine gute Anlaufstelle für jene, die Großes vorhaben. Zumindest was die Zuschauerzahl angeht. Denn allein im Saal gibt es bis zu 800 Sitzplätze samt Bühne.
Kapaunenberg hat eine gefragte Schießanlage
In diesem Jahr jährt sich die Grundsteinlegung für das neue Schützenhaus. Denn nach dem Krieg wurde der Grundstein für den Neubau des Schützenhauses auf dem Kapaunenberg am 11. Juni 1949 gelegt. Die St. Sebastian-Schützen-Bruderschaft hatte dazu geladen, die noch heute Eigentümer des Komplexes ist und sich quasi mit vielen Ehrenamtlichen aus dem Verein um dessen guten Zustand kümmert. Denn: Der Kapaunenberg bietet nicht nur den Schützen selbst einen Anlaufpunkt. Auch die Schützengesellschaft Borussia feiert hier ihr Schützenfest. Ebenso die St. Michael-Schützenbruderschaft – und das sogar gemeinsam mit den Sebastianern.
Vom Karneval einmal abgesehen, für den der Kapaunenberg ein wichtiger Saal in der Sitzungszeit ist, nachdem einige andere Säle bereits Geschichte sind, ist das Schützenhaus gefragt. Denn es ist mehr als nur der große Saal. Es gibt noch ein Pendant mit 100 Sitzplätzen. Zudem den Schankraum. Und, was die wenigsten wissen: „Wir haben eine der modernsten Schießanlagen im Umkreis hier“, erklärt Josef Kremer, stellvertretender Direktor der Schützen. Schützen von der anderen Rheinseite oder auch aus dem Kreis Wesel kommen, um diesen zu nutzen, extra zum Bölt.
Vereine, Gäste, Firmen – alle sollen sich wohlfühlen
Und nicht nur diese: Mittlerweile mieten auch Firmen für Feiern und Veranstaltungen das Schützenhaus an. Was natürlich die Schützen freut, die wiederum Einnahmen zum Erhalt des Hauses generieren können, aber die darüber auch froh sind, dass das Haus so gut angenommen wird. Denn eins wollen die Schützen in jeden Fall: ihr Haus erhalten. Und zwar für alle. „Uns ist wichtig, dass sich auch andere wohlfühlen und wir harmonisch das Haus nutzen können“, sagt Martin Stevens, stellvertretender Direktor der Schützen.
Das Schützenhaus Kapaunenberg
Das große Grundstück an der Speelberger Straße in Emmerich sicherte für den Verein Everhard van Nüss. Nur durch gemeinsame Anstregungen durch die Schützenbruder konnte die Bestrebung, das Grundstück zu sichern im Jahr 1882 glücken.
Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau des Schützenhauses begonnen, das nach seiner Fertigstellung einen Wirtschaftsraum, einen Saal mit einer geschlossenen Veranda und eine Schießhalle mit insgesamt 582 Quadratmetern umfasste.
Der Kapaunenberg, auch Bölt genannt, wurde fortan zum Mittelpunkt und Ausflugs- sowie Aufenthaltsort aller Schützen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er nochmals aufgebaut werden und zwar in zwei Bauabschnitten.
Daher investiert der Vorstand auch immer wieder. 2013 wurde etwa groß der Saal Kapaunenberg renoviert. Der Boden wurde ausgetauscht und die Technik ausgebessert. Wie es nun einmal immer mit einem Haus ist. „Es ist immer was zu tun“, weiß Josef Kremer, der quasi jede einzelne Schraube im Kapaunenberg kennt. Joachim Stelzig, technischer Leiter der Schützen ergänzt: „Zudem gibt es immer wieder Neuerungen im Bereich energetische Sanierung und Brandschutz. Auch da müssen wir auf dem neusten Stand bleiben.“ Alle zwei Jahre unternehmen die Schützen größere Renovierungsarbeiten. Demnächst stünden solche im Bereich der Gästegarderobe an.
Für die Zukunft gut aufstellen
Auch der angrenzende Garten des Schützenhauses wird gern genutzt. So etwa vom EKV im Sommer vergangenen Jahres. Oder ebenen bei den Schützenfesten. Die Schützen freuen sich schon auf die wärmeren Tage. Um dann auch wieder zum Beispiel den Biergarten zu öffnen.
Generell, so unterstreicht Rainer Otten, Direktor der Schützen, müsse man immer am Ball bleiben. Das Miteinander pflegen. Und mit der Zeit gehen. So wolle man etwa auch die Internetseite wieder auf den neusten Stand bringen, ebenso auch auf Social Media aktiv werden. Der Vorstand freut sich, dass sich mittlerweile junge Schützen gefunden haben, die auch aktiv an Wettbewerben im Kreis teilnehmen.
Die Zukunft für den Fortbestand des Vereins soll schließlich gesichert sein. Damit das Schützenhaus der Sebastianer auch weiterhin ein Haus für alle bleiben kann. Was bislang ohne das große Engagement diese nicht möglich gewesen wäre.
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