Rees. Die Stadt Rees möchte Hansestadt werden. Und das aus verschiedenen Gründen. So stehen die Chancen für einen Beitritt in den Verbund.
Die Stadt Rees möchte gerne Hansestadt werden. Grund für den Reeser Geschichtsverein Ressa das Thema aufzugreifen. Veit Veltzke, der sich im Auftrag der Stadt Rees intensiv mit dem Thema beschäftigte, hielt im Reeser Bürgerhaus vor über 120 Teilnehmern einen interessanten Vortrag.
Zu Beginn der Veranstaltung erklärte Bürgermeister Sebastian Hense warum die Stadt Rees Mitglied im Städtebund „Die Hanse“ werden möchte: „Zum einen ist es eine historische Wahrheit, Rees gehörte zur historischen Hanse.“ Auf der anderen Seite machte der Bürgermeister deutlich, wie wichtig der Tourismus für die Stadt Rees ist. „Wir sind schon beeindruckend an vielen Stellen aufgestellt, müssen das aber auch noch weiter intensivieren. Hanse kann dabei eine Marke sein und wunderbar unser Stadtmarketing noch weiter bereichern.“
Stein ins Rollen gebracht
Hense bedankte sich bei dem Heimatforscher Heinz Belting, der mit einem Aufsatz zum Thema den Stein bei der Stadt Rees ins Rollen brachte. „Nirgendwo in Rees, auch nicht im Stadtarchiv, gab es Hinweise zur Hansestadt Rees“, erklärte Belting. Durch die Hansegilde in Wesel erfuhr er, dass die Stadt Rees im September 1540 nach Wesel eingeladen wurde, um mit weiteren Städten und Orten die klevische Hanse zu gründen.
Diese Informationen wurden vom Kulturamt und vom Bürgermeister begeistert aufgenommen. Der Historiker Veit Veltzke wurde beauftragt das Thema genauer zu untersuchen und eine fundierte Anmeldung zur Hanse zu erstellen.
Darauf ging der Historiker ein
In seinem Vortrag ging der Historiker zuerst grundlegend auf die zwischen Mitte des 12. und Mitte des 17. Jahrhunderts bestehende Vereinigung der Kaufleute ein, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war.
Der Reeser Geschichtsverein
Der Reeser Geschichtsverein Ressa besteht seit 37 Jahren und hat aktuell 467 Mitglieder. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend bei Vereinen wächst die Anzahl der Mitglieder stetig. Allein in den vergangenen zwei Jahren kamen rund 200 Personen hinzu.
Die nächste Veranstaltung ist eine Exkursion nach Anholt am 6. April, sowie am 1. Mai eine Fahrradtour zu den „Schönheiten am Niederrhein“ – angelehnt an eine historische Route, die in einem neuen Ressa-Buch publiziert wird.
Am 8. Mai bietet Ressa die spektakuläre Multimediashow „Mit Wetten, dass…? fing alles an“, am 25. Juni hält der bekannte Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen einen Vortrag. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Vereins www.ressa.de.
Im weiteren Verlauf zeigte Veltzke wie sich Rees in diesem Hansegefüge einordnete: „Es überrascht nicht, dass Rees als bedeutende Kaufmannssiedlung und älteste Stadt am Unteren Niederrhein nördlich von Duisburg seit 1228, noch dazu als wirtschaftlich führende Stadt in diesem Raum bis ins Spätmittelalter hinein, Verbindungen zur Hanse besessen hat.“
Einordnung des Bürgermeister
Anhand von verschiedenen Dokumenten lässt sich die Mitgliedschaft von Rees in der Hanse belegen. „Förmlich als Hansestadt wird Rees in Auseinandersetzungen zwischen Köln und geldrischen und Overijssel-Städten im 15. Jahrhundert bezeichnet“, nennt der Historiker als Beispiel. Im Jahr 1540 vereinten sich 23 Orte zur Klever Hanse, unter anderem war neben Wesel, Kleve, Xanten, Kalkar, Isselburg auch Rees mit seinen damals rund 2000 Einwohnern dabei.
Veit Veltzke ist sich sicher, dass die Hansekommission in Lübeck dem Aufnahmeantrag der Stadt Rees zustimmen wird: „Das Einzige, was ich mir vorstellen kann wäre, wenn die Stadt Rees ihren Antrag zurückzieht.“ Laut Sebastian Hense liegt die Wahrscheinlich dafür aber bei null Prozent.
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