Emmerich. Pro Kultur hat 2024 einige Veranstaltungen geplant, auch eine Graphic Novel Austellung im PAN. Lieblingsbilder werden vorgestellt.

Die Bürgeraktion Pro Kultur hat sich auch für dieses Jahr einiges vorgenommen. „Die aufklappbare Synagoge von Babyn Yar bei Kiew“ lautet der Titel eines Vortrages von Monika Grübel (LVR) im PAN Kunstmuseum, der vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges sehr aktuell ist. „Bei dem Massaker in Babyn hatte die Wehrmacht 1941 über 34.000 jüdische Ukrainer umgebracht“, sagt Irene Möllenbeck. Deshalb sei man der Meinung, dass der spannende Vortrag am Dienstag, 23. April, um 19 Uhr, auch „ein Zeichen zur Unterstützung für die Ukraine ist“.

Nach vierjähriger Pause bietet die Bürgeraktion Pro Kultur jetzt wieder eine Schülerfahrt nach Amsterdam zum Anne Frank Haus und zur portugisischen Synagoge an, und zwar am Freitag, 7. Juni, um 8 Uhr ab dem Geistmarkt. 46 Schüler der Gesamtschule, des Förderzentrums Grunewald und vom Willibrord Gymnasium werden daran teilnehmen können – „Wenn die Fahrt gefördert wird“, schränkt Irene Möllenbeck ein. Denn die Kosten hätten sich seit 2019 verdoppelt, auf jetzt 2500 Euro. „Wir sind aber optimistisch, dass die Fahrt stattfinden wird“.

Ein Jude ohne Stern

Fürs zweite Halbjahr sind weitere Veranstaltungen geplant, die aber noch nicht alle einen festen Termin haben. Da sei man noch mit den Kooperationspartnern im Gespräch. „Ein Jude ohne Stern“ lautet etwa im September der Titel einer Lesung mit Rainer Heeke, in der es um die Flucht eines Bocholter Juden in die Niederlande geht. Er hatte dort den Nazi-Terror als Knecht überlebt.

„Nie wichtiger als heute“, so Möllenbeck mit Blick auf den Vormarsch rechtsextremistischer Tendenzen in Deutschland, ist die Ausstellung inklusive Vortrag „Kant zu Gast im PAN – Einblicke und mehr“. Die Ausstellung anlässlich des 300. Geburtages des großen deutschen Philosophen Immanuel Kant wird von Ende Oktober bis Ende Januar zu sehen sein.

Künstlerin Antje Herzog

In diesem Zusammenhang gibt es erstmalig im PAN eine Graphic Novel-Ausstellung, „eine Art Comic für Erwachsene“, so Möllenbeck, von der aus Emmerich stammenden renommierten Künstlerin Antje Herzog. Sie wird die Ausstellung mit Texten von Schülerinnen und Schülern des Philosophiekurses des Willibrord Gymnasiums bereichern. Die Werke von Herzog, die in Emmerich Abitur gemacht hat, sind derzeit Teil der Kant-Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn.

Das ist ein Experiment
Norbert Kohnen - Pro Kultur

Zur Ausstellung ist zudem eine „Tischgesellschaft“ mit Vortrag und Königsberger Klöpsen im November geplant. Dazu gibt es einen Kant-Vortrag für jedermann, nicht nur für Kant-Spezialisten, heißt es.

Geplant ist auch erstmals ein Kulturabend mit dem Thema „Mein Lieblingsbild“. „Das ist ein Experiment“, unterstreicht Pro Kultur-Vorstandsmitglied Norbert Kohnen. Denn sowohl Mitglieder von Pro Kultur als auch bekannte oder weniger bekannte Emmericher können dann Interessierten ihre Lieblingsbilder, egal ob Gemälde, Poster, auch Bauwerke vorstellen. Kohnen: „Vielleicht entfallen so bei dem ein oder anderen ja auch Berührungsängste vor einem Museum“.

Veranstaltungsreihe denkbar

Ziel soll sein, dass Menschen über Kunst ins Gespräch kommen. „Wenn das Vorhaben erfolgreich ist, entwickelt sich daraus vielleicht eine Veranstaltungsreihe“, meint Irene Möllenbeck.

Die Gedenkfeier an die Reichspogromnacht mit Schülerinnen und Schülern aus Emmerich findet am 9. November um 18 Uhr im PAN statt. Die gemeinsame Holocaust-Gedenkfeier mit der Stadt, Pro Kultur und Schülern ist am Montag, 27. Januar, am jüdischen Ehrenmal auf dem Friedhof an der Friedenstaße.

Froh ist man im Vorstand von Pro Kultur, dass man jetzt eine eigene Webseite unter www.pro-kultur-emmerich.de hat. Erstellt wurde sie in ehrenamtlicher Arbeit vom Bocholter Andreas Nienhaus.

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